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Lawinenexpreß

Lawinenexpreß

Titel: Lawinenexpreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Wetter draußen.
    Nach der Ankunft vor dem Züricher Hauptbahnhof bezahlte Golchack den Fahrer, beobachtete, daß sein Taxi schon einen neuen Fahrgast bekommen hatte, und betrat die riesige Halle des Hauptbahnhofs, in der eine Reihe von Gleisen endete. Dann tat er etwas Seltsames: Nachdem er einen Augenblick gewartet hatte, blickte er zu einem Mann hinüber, der an einem Zeitungsstand lehnte und anscheinend in die Ferne starrte, und fuhr mit der Rolltreppe zu der unterirdischen Ladenzeile hinunter.
    Mit der Reisetasche in der Hand ging er an den Geschäften vorbei und fuhr auf der anderen Seite wieder mit der Rolltreppe nach oben, die ihn auf die Straße auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs führte. Als er die Gummimatte am Eingang des Hotels Schweizerhof betrat, öffneten sich die automatischen Glastüren, und ein Hitzeschwall schlug ihm entgegen. Beim Empfang zeigte er seinen Paß und bat um das Meldeformular.
    »Ich habe ein Doppelzimmer mit Bad reservieren lassen…«
    Der Empfangschef konsultierte seine Kartei. »Ja, Herr Golchack. Die Bestellung kam telefonisch aus Wien. Zimmer 201, bitte…«
    Der professoral wirkende Gast ließ sich Zeit beim Ausfüllen des Meldeformulars und schrieb alles sorgfältig in Großbuchstaben nieder. Als er die Formalitäten erledigt hatte, war auch Rudi Bühler, der mit einem anderen Taxi gekommen war, in der Empfangshalle angekommen. Der Mann, der im Hauptbahnhof am Zeitungsstand gelehnt hatte, hatte sich gleichfalls eingefunden und besah sich jetzt Juwelen in einer Glasvitrine.
    »Zimmer 201, sagten Sie?« wiederholte Golchack, damit Rudi Bühler es hören konnte.
    »Ja, mein Herr. Der Hoteldiener wird Ihnen Ihr Zimmer zeigen…«
    »Hätten Sie vielleicht… ein Kursbuch für mich? Ich möchte es mir gleich ansehen.«
    Geduldig händigte ihm der Empfangschef ein Kursbuch aus, und Golchack rückte ein wenig zur Seite, um es zu studieren, während Rudi Bühler rasch sein Meldeformular ausfüllte. Hinter ihnen in der Halle widmete sich der Mann vom Zeitungsstand im Hauptbahnhof noch immer dem Schmuck in der Glasvitrine. Dann, wie zufällig, gingen alle drei Männer gleichzeitig zum Fahrstuhl, begleitet vom Hoteldiener, der Golchacks und Bühlers Reisetaschen trug.
    Der Fahrstuhl war klein, und die vier Männer konnten sich nur mit Mühe und Not hineinquetschen. Als der Fahrstuhl in den zweiten Stock fuhr, hielt der Mann vom Zeitungsstand seinen Schlüssel so in der Hand, daß die Nummer zu erkennen war. Zimmer 207. Der Hoteldiener nahm an, die drei Männer seien einander fremd, als der Lift im zweiten Stock hielt. »Ihr Zimmer ist im dritten Stock«, erklärte er Bühler. »Ich bin gleich wieder da…«
    Der Gast von Zimmer 207 betrat sein Zimmer, während Golchack zusammen mit dem Hoteldiener weiter den Korridor entlangging. Als er in Zimmer 201 allein war, ließ Golchack ein wenig Zeit verstreichen, damit Bühler sein eigenes Zimmer erreichen und zum Zimmer 207 kommen konnte. Golchack besah sich das Badezimmer, ging zurück in das große Schlafzimmer mit dem Doppelbett und blickte dann durch die Spitzenvorhänge auf die Bahnhof Straße hinunter. Er starrte auf die reichste Straße der Welt, die Straße, in der sämtliche Schweizer Großbanken ihren Hauptsitz haben. Es schneite noch immer. Unten rollte eine Straßenbahn vorüber. Funken flogen, als der Bügel die vereiste Leitung entlangfuhr. Golchack sah auf die Uhr, öffnete die Zimmertür, sah, daß der Korridor verlassen lag, und ging zum Zimmer 207 hinüber. Er klopfte mit einem bestimmten Klopfzeichen an die Tür. Bühler machte sie einen Spaltbreit auf und ließ ihn dann ein. Golchack verschwendete keine Zeit für eine Begrüßung.
    »Alles arrangiert?« fragte er auf deutsch. Er sah sich im Zimmer um. »Ich möchte sofort ein paar Funksprüche losschicken.«
    »Wenn Sie bereit sind, bin ich’s auch, Chef.«
    Heinrich Baum, der Mann, der am Zeitungsstand im Hauptbahnhof gewartet hatte, war ein Schweizer Zahnarzt aus Basel. Baum war ein kompakt gebauter Mann von dreißig Jahren, dessen hageres Gesicht ein bleistiftdünner Schnurrbart zierte. Sein Auftreten war energisch. Er öffnete eine schwarze Tasche, die auf einem Tisch lag. Auf den ersten Blick schien sie zahnärztliche Instrumente zu enthalten. Baum drückte auf zwei verborgene Schnäpper und zog eine Teleskopantenne heraus, steckte drei Stecker fest, und damit war das getarnte Funkgerät sendebereit.
    »Es sind zwei Funksprüche für Sie eingegangen«,

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