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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Toms Wange, sein Kinn, seinen Hals. Ich küsste die Mulde zwischen seinen Schlüsselbeinen, tauchte mit meiner Zunge hinein, leckte und kostete ihn, während meine Finger sich in seinen Nacken und seinen Haaransatz gruben.
    „ Lea…“, seufzte er.
    „ Bist du auch so durstig?“, fragte ich ihn, als ich sein Ohrläppchen erreichte.
    „ Ja“, hauchte er mit rauchig dunkler Stimme.
    Ich war mir nicht sicher, ob er an alkoholische Cocktails dachte, doch ich bestellte mir ein neues Glas. Wir begannen, uns die Cocktails zu teilen, sodass wir verschiedene zusammen durchprobierten. Dabei saß ich an ihn gelehnt in seiner Umarmung, hatte selbst eine Hand auf seinen Rücken gelegt. Immer wieder unterbrachen wir den Geburtstagstrunk für feurige Küsse.
    „Hey“, flüsterte ich beschwipst. „Mister Vampir.“
    Ich kicherte, aber ich fühlte mich relativ klar, war doch Tom derjenige von uns beiden, der sich um den meisten Inhalt der Gläser kümmerte. Nach vier Cocktails zog ich ihn wieder auf die Tanzfläche.
    „Ist alles wieder gut fragte ich ihn?“
    „ Mehr als gut“, sagte er glücklich.
    „ Tanz mit mir“, verlangte ich und Tom folgte von selbst meiner Bitte.
    Lachend verlor ich mich in seinen Armen. „Erinnert dich das auch an Tanz der Vampire ?“, fragte ich ihn heiter.
    „ Herzchen, hier tanzt nur ein Vampir“, stellte er klar.
    „ Mir würden deine langen Zähne auch nicht stehen.“ Ich zuckte mit den Schultern.
    „ Nein. Du bist genau richtig, so wie du bist.“
    Ich schluckte. „Aber vorhin war ich böse zu dir.“
    „Na ja, vielleicht doch nicht ganz perfekt“, neckte er mich. „Wieso war dein Tag so schlecht?“
    Weil ich gemerkt habe, wie viel du mir bedeutest. Weil ich hilflos bin gegen meine Gefühle. Weil Sarah mit Kyle so glücklich ist, wie ich es mit dir gern sein würde, wenn ich könnte. Weil ich etwas zu sehr will, worin ich eigentlich nicht leben kann. Weil ich dazu neige, alle und jeden zu verletzen, sogar mich selbst. Weil ich Wasser nicht atmen kann. Weil es kein Schwarz und kein Weiß mehr gibt. Weil sogar Dinge mich eifersüchtig machen, die ich selbst nicht geben will. Weil ich dich nicht teilen und nicht lieben kann. Weil ich mich viel zu viele Momente aus der Realität flüchten will. Weil ich nicht weiß, wo ich morgen bin. Das Jetzt fühlt sich nur solange gut an, wie es währt. Wenn es zu meiner Vergangenheit und Erinnerung wird, kann ich mich selbst darin nicht mehr finden. Weil Colin keine Zeit hat, mich vor dir zu retten und es mich viel zu wenig stört.
    „Ach ich hatte furchtbare Kopfschmerzen, bin fast eine Treppe hinunter gefallen und habe mir dabei meine Hand blau geschlagen, habe meinen Bus verpasst, tausend Kleinigkeiten“, sagte ich ausweichend. Obwohl es nicht gelogen war, kam es der Wahrheit nicht einmal annähernd nahe.
    „ Welche Hand?“, wollte Tom wissen.
    Ich hielt meine Linke vor. Tom griff sanft danach und besah sich den Bluterguss im schwachen Licht. Es war wohl wenig hilfreich dabei, dass alles in einem blauen Leuchten ausgestrahlt war.
    „Ich kann zu wenig sehen“, sagte er unzufrieden.
    Ich lächelte. „Es ist nur ein Fleck. Nichts gebrochen, nichts gestaucht, Herr Doktor.“
    Er sah amüsiert von meiner Hand auf und ließ sie frei, hob stattdessen prüfend mein Kinn an und sah mir tief in die Augen.
    „ Entschuldigung, kennen wir uns? Sind wir vielleicht Kollegen? Sind wir uns auf einer Fachtagung begegnet?“, fragte er mich gespielt verwirrt.
    „ Herr Doktor, mein Mund tut weh.“ Ich lächelte einladend.
    Seine Augen blitzten halb erheitert, halb erregt auf. „Es gibt da eine gewagte Spezialmethode. Ist allerdings noch in der Testphase. Möchten Sie vielleicht Probandin in meiner Studie sein? Es gibt nur eine limitierte Teilnehmerzahl.“
    „Ach?“
    „ Streng auf eine Person begrenzt.“
    „ Also eine ausgiebige Einzeluntersuchung?“
    „ Intensivbehandlung“, versicherte er mir.
    „ Gibt es da Risiken?“
    „ Jede Menge. Verflucht, man kann dabei Kopf und Kragen verlieren, sich besinnungslos küssen.“
    „ Tut das weh?“, fragte ich gespielt unentschlossen.
    „ Nur wenn ich grob werden muss.“
    Ich machte einen erschrockenen Gesichtsausdruck, konnte mein Kichern aber nicht verbergen. „Ähm grob werden, was beinhaltet denn das?“
    Toms Blick glitt an mir hinab und fand schließlich seinen Weg zurück in meine Augen.
    „ Ich müsste deine Hände auf dem Rücken fixieren, dich dort vorne gegen die Säule pressen und

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