Lea - Untermieterin bei einem Vampir
ich Tom an und er schenkte mir einen hilflosen Blick. Er beugte sich flüsternd vor.
„Bitte Lea. Wenn du mich nicht küsst, wird sie sich sehr wundern. Schließlich hält sie uns für ein glückliches Paar.“
„ Wir hatten vereinbart, dass es ohne Küsse läuft“, sträubte ich mich genauso flüsternd.
„ Ich erlasse dir die hundert Dollar“, schlug er verzweifelt vor.
Hundert Dollar für einen einzigen harmlosen Kuss? Wer hätte gedacht, dass meine Küsse so wertvoll waren? Ich nickte etwas betäubt, halb einer Ohnmacht nahe. Was tat ich hier nur?
Toms braune Augen hefteten sich auf meine. Ich hielt mich an seinem Blick fest wie eine Ertrinkende. Meine Knie wurden weich wie Gummi und Tom schlang seinen rechten Arm stützend um meine Taille. „Shhh“, flüsterte er mir sanft zu.
Er streckte seine Linke nach meiner Wange aus und berührte unendlich sanft meine Haut. Seine Fingerkuppen strichen über mein Gesicht und er ließ sie bis durch mein Haar gleiten, während seine Handfläche sich auf meine Haut legte. Seine Augen waren mein Anker. Ich klammerte mich an seinen nervösen Blick und mein Herz schlug bis zum Himmel. Ich war mir sicher, man konnte es im ganzen Haus klopfen hören. Er drückte mich gegen den Türrahmen, sodass ich stabil stand aber auch nicht zurückweichen konnte. Dann überwand er die wenigen Zentimeter zwischen uns und ich schloss meine Augen den Bruchteil einer Sekunde, bevor seine Lippen sich auf meine legten.
Solange war ich schon nicht mehr geküsst worden, dass alle Nervenenden in wildem Aufruhr waren und nervös kribbelten. Sein Mund war warm und weich. Er massierte meine Lippen zärtlich mit seinen und zu meiner Überraschung spürte ich seine Zähne nicht. Seine Zungenspitze glitt flüchtig über die Vertiefung zwischen meinen Lippen.
Ich wusste, dass er meinen Himbeerglosse schmeckte und die fruchtige Süße des Himbeerkuchens, den ich noch vor kurzem auf der Bank genascht hatte. Ich hatte das Gefühl, als würde Tom nun an meinen Lippen naschen. Er stöhnte sanft an meinem Mund vom Geschmack. Taumelig grub ich meine Hände in sein Poloshirt und fühlte an der nackten Haut an seinem Halsausschnitt entlang. Sie war glatt und warm. Ich schluckte hilflos.
Er war ein Vampir! Es sollte nur ein flüchtiger Kuss unter einem saisonal falsch geparkten Mistelzweig sein. Ich versteifte mich in seiner Umarmung und er löste seine Lippen von meinen. Er hauchte ein „Danke, Lea“ in seinen Kuss und strich dann sanft mit seinem Mund an meinem Kinn hinab zu meiner Kehle.
Ich zitterte am ganzen Körper. Gott erspare jedem Menschen solch ein Gefühl, aber hier hing ein Vampir gerade in den Startlöchern zum Biss an meinem Hals!
„Oh, ihr passt so wunderbar zusammen“, befand Jenny ganz hingerissen.
Warum? Weil ihr Sohn augenscheinlich eine arme Idiotin gefunden hatte, die ihn auf ihre Adern losließ? Er knabberte so flüchtig wie ein Windhauch an meinem Hals entlang.
„Sag, dass ich das nicht vor meinen Eltern machen soll“, flüsterte er mir zu.
Meine Kehle war vollkommen trocken. Er sollte das verflucht noch mal überhaupt nicht machen! Diese Exklusivrolle als Freundin zerrte langsam an meinem Nervenkostüm und so stammelte ich heiser: „Tom, bitte nicht.“ Ich räusperte mich. „Nicht vor deinen Eltern.“
Er seufzte gespielt auf und ließ nur widerwillig von mir ab. Tom verdiente sich hier wirklich einen Oscar und ich mir die Grundlagen für meine erste Therapie. Das waren wirklich hart verdiente hundert Dollar. Doch ich hatte es überstanden und war für die nächsten zwei Wochen zumindest die Sorge um meine Solvenz los. Meine Wohnung blieb mir also erhalten.
Dieser Gedanke schließlich war es, der mir die Kraft gab, mir ein Lächeln abzuringen.
Als wir gingen, hörte ich seine Familie freudig glucksen.
Matt und müde sank ich in den Ledersitz von Toms altem Lincoln Continental. Ich hatte ein paar wüste Träume auf der Rückfahrt. Doch ich hörte noch völlig klar Toms Worte als er erleichtert „Danke Lea“ sagte.
Ich fühlte, wie seine warme Hand meine freundschaftlich drückte.
Kapitel 2
„Was willst du überhaupt mit einen Job?“, fragte mich Kyle nun, als wäre das aber auch eine völlig absurde Idee. Es war Samstag und wir saßen in einem kleinen gemütlichen Café in der River Street , während der gemächliche Wochenendbummel der Passanten am Fenster an uns vorüber trieb.
„ Geld?“, schlug ich ihm vor.
„ Sicher, ein weitverbreitetes
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