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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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denn bitte dann eure Eroberungen her, wenn jeder seine kleine Schwester behütet?“
    „ Na ist doch klar“, meinte er listig. „Wir treffen uns mit den großen Schwestern.“
    Ich musste lachen und schlug Tom auf den Oberarm. Einmal mehr fing er mein Handgelenk ein und sagte verschwörerisch: „Aber Kleines, ich hab dir doch gesagt, dass du es nicht als Schlagen zu tarnen brauchst, wenn du mich berühren willst.“ Er zwinkerte frech.
    „Zu den Themen Wehrlos und Schlagen werde ich dich wohl noch näher aufklären müssen“, munkelte ich.
    „ Da freu ich mich schon drauf, kleine Wildkatze.“
    Tom war einfach unverbesserlich, aber verflucht anziehend mit dieser Mischung aus gespielter Arroganz und zuvorkommender Sinnlichkeit. Ich wusste, er würde mich auf Händen tragen. Dennoch steckte ein kleiner Macho in ihm, der gelegentlich zum Spielen rauskam. Er schien es zu genießen, mit mir zu ringen. Vielleicht lag es daran, dass er mir körperlich fraglos überlegen war und jedes Duell gewinnen würde.
    „So, die ersten Steaks und Spareribs sind fertig. Wer will?“
    Dave strahlte mich an und ich nickte. Er gab mir eine Portion Schweinerippchen auf meinen Pappteller. Andächtig saßen wir da und knabberten an unserem Essen. Es schmeckte köstlich und saftig.
    „Du bist wirklich mein Grillkönig“, lobte ihn Jenny.
    „ Was ist eigentlich dein Lieblingsessen?“, fragte ich Tom. Ich hatte den Impuls, mehr über den Mann an meiner Seite zu erfahren.
    Ein merkwürdiger Ausdruck huschte über Toms Gesicht. Dann lächelte er schief. „Essen, nicht Trinken, richtig?“ Ich stieß ihm meinen Ellbogen in die Seite. „Schon gut“, besänftigte er mich. „Ich mag Pizza und Pasta am liebsten. Und du?“
    Ich überlegte. „Ich glaube, ich mag Nudeln mit deiner Spezialsauce tatsächlich mit am meisten.“
    Er sah mich geschmeichelt an. „Danke. Nächstes Mal koche ich nur für uns beide. Dann bleibt mehr für dich.“
    Mein neuer Freund – und das war Tom, wie ich mir bewusst machte – wollte mich wohl mästen. Es klang eigenartig gut in meinen Ohren, ihn meinen festen Freund zu nennen.
    „ Was ist deine Lieblingsfarbe?“, forschte ich weiter.
    „ Blau.“
    „ Grün“, nannte ich meine. „Und dein Lieblingstier?“
    Er betrachtete mich abermals mit seinem schelmischen Blick.
    „Vielleicht ein Eichhörnchen?“, neckte er mich und spielte auf unser Gespräch im Auto an, als ich versuchte, Was bin ich? zu erklären.
    „ Tom“, knurrte ich.
    „ Okay. Eigentlich eher Wölfe.“
    „ Warum?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Sie sind wild und schön. Ich mag ihre gelben Augen und...“ Er stockte.
    „Und ihre langen Eckzähne?“, versuchte ich es.
    Er grinste über meinen Kommentar und schüttelte dann etwas freudloser den Kopf. „Nein, eigentlich dachte ich, dass ich Wölfe doch nicht so sehr mag, jetzt wo du einen geküsst hast“, flüsterte er.
    Ich schob meinen Teller auf die lange Bank und griff nach Toms Hand. „Da hast du keine Konkurrenz“, versicherte ich ihm.
    „ Ich mochte es überhaupt nicht, das sehen zu müssen.“
    Ich sah, wie sich Toms Miene verfinsterte. Ich erinnerte mich deutlich an seinen Blick an jenem Abend und all die unzähligen Emotionen, die sich darin gleichzeitig ablesen ließen.
    „Bestraf mich, wenn du magst“, lockte ich ihn.
    Er atmete tief durch. Ich hatte ihn eindeutig auf sinnlichere Gedanken gebracht.
    „Das werde ich“, versprach er mit rauchiger Stimme.
    „ Ich, ähm, ich mag wohl ähm... Schafe“, sagte ich schnell.
    Er lachte schallend. „Na, wenn das nicht passt: Wölfe und Schafe. Erklär mir mal, was du an Schafen magst.“
    „Sie sind flauschig.“ Er zog eine Augenbraue hinauf. „Außerdem sind sie genügsam. Sie fressen den ganzen Tag bloß Gras, kauen zufrieden vor sich hin und mähen dabei gleichzeitig den Rasen.“
    Tom schüttelte den Kopf. „Nein, wie praktisch.“
    „Sie blöken so beruhigend. Und ich liebe es, wenn diese kleinen Lämmchen über die Wiesen hopsen.“
    „ Du magst bestimmt auch hopsende Kaninchen“, riet er.
    „ Klar.“
    „ Eichhörnchen magst du auch, oder?“
    „ Die sind wirklich süß.“
    Er schnalzte amüsiert mit der Zunge. „Keine Ahnung. Hab sie nie gekostet.“
    „Tom!“, entrüstete ich mich.
    „ Würde ich nie tun“, beruhigte er mich und streichelte meine Wange.
    „ Es gibt Stockfisch, aber keine Stockeichhörnchen“, kam ein unerwarteter Kommentar von Dave. Okay, der krumme Humor lag

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