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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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einfach nur genoss, dass ich ihn immer mehr glauben ließ, dass dies kein Traum, sondern die liebliche Realität war. Ich fühlte mich leicht und sorglos. Mein Drang, ihn zu berühren hatte nichts mit Lust sondern mit meinen Gefühlen für ihn zu tun. Meine emotionale Annäherung war spätestens seit unserem Mistelzweigkuss gekommen. Doch ich fragte mich, ob er mir nicht schon viel eher gefallen hatte, als ich es noch ignoriert hatte. Ich wusste es nicht. Es war so allmählich in mein Bewusstsein gedrungen, dass ich nicht sagen konnte, wann es wirklich passiert war.
    Toms Dad wendete das Grillfleisch und mein Magen zog sich hungrig zusammen. Eine Kleinigkeit würde ich wohl doch essen können. Es wäre aber auch eine Schande, all diese Köstlichkeiten unangerührt zu lassen. Trotzdem wollte ich mich nachher noch bewegen können. Ganz unbedingt wollte ich mich nachher noch bewegen können.
    „ Dave und ich hatten auch einen schönen Tag“, erzählte Jenny. „Wir sind erst Wassertreter auf dem malerischen Broad River gefahren und haben uns dann nach Elberton aufgemacht. Wir sind durch die Läden gebummelt, haben ein Eis geschlemmt und dein Dad hat seine neue Kamera ausprobiert. Wir haben sicher zwanzig Aufnahmen allein vom Gerichtsgebäude in der Innenstadt. Lea, kennst du Elberton?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ach es ist so bezaubernd“, schwärmte sie. „Alles ist so beschaulich und gemütlich. Es gibt so hübsche Gebäude und Begrünungen. Sogar die kleine Kirche für St. John mit dem Friedhof hat etwas Bezauberndes. Aber das hübsche rote Gerichtsgebäude mit dem Uhrentürmchen und der weißen Kuppel gefällt mir am besten.“
    „ Die Kirchen sehen alle nett aus“, schaltete sich Dave ein, der in einer kleinen Rauchschwade verschwand. „Die presbyterianische Kirche ist sehr hübsch. Oder die Methodistische. Oder denk nur mal an St. Mary.“
    Jenny lachte. „Dave mag historische Gebäude und auf Kirchen ist er ganz versessen. Meine Güte, unser letzter Europaurlaub war wirklich ein Kreuzzug .“
    Ich schmunzelte. Die beiden waren so lebhaft in ihren Schilderungen und ich sah die Freude ihrer Erinnerungen am Glanz in ihren Augen. Bei Dave konnte das natürlich vom Rauch kommen.
    „Lass mich raten“, meinte ich zu Tom. „Dein liebstes Kinderfoto zeigt dich mit einer Kirche im Hintergrund.“
    Er lächelte. „Nein, es zeigt mich auf einer baumelnden Schaukel, die Dad an einen starken Eichbaumast gehängt hat. Und unser Haus ist im Hintergrund. Es war Frühling und alles grünte und blühte.“
    „Ich erinnere mich“, sagte seine Mom. „Das war immer ein Gefecht mit dir und Megan um die Schaukel.“
    Ich sah Tom nachdenklich an. Er war auch ein größerer Bruder. Ich fragte mich, ob er wie Kyle war. So wie ich Tom kennen gelernt hatte, lag diese Vermutung nahe.
    „Hast du Megan auch über alles geliebt?“, fragte ich ihn neugierig.
    „ Ja sicher. Aber wieso auch ?“
    „ Na so wie Kyle mich.“ Ich zuckte mit den Schultern.
    „ Glaub schon. Ich hab dich und Kyle nur einmal gesehen.“
    „ Kyle hat in der zweiten Klasse einen Jungen von mir weggezogen, der mich küssen wollte.“
    Tom grinste. „Sehr begrüßenswert“, befand er Kyles Aktion.
    „Hast du das mit Megan auch gemacht?“
    Tom versank in seiner Erinnerung und ein schelmisches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er nickte langsam. „Da war mal einer, der ging gar nicht. Ist immer um Megan rumscharwenzelt. War aber eher von der Aufreißersorte. Ich wollte nicht, dass Megan bloß eine von vielen für ihn wurde.“
    „Und dann?“
    „ Hab ihm klargemacht, dass ich ein paar Sümpfe wüsste, die ihn willkommen heißen würden.“
    Meine Augen weiteten sich. „Tom!“, sagte ich fassungslos.
    „Megan hat’s nie mitbekommen.“
    Er grinste und ich fragte mich, wie oft Kyle abseits meines Wissens Verehrer von mir vertrieben hatte.
    „Das machen also alle großen Brüder?“, argwöhnte ich.
    „ Na wenn sie ihre Schwestern mögen, würde ich sagen, ja. Liegt vielleicht dran, dass wir als erfahrenere Jungs zum Beschützen von euch kleinen, wehrlosen Wesen neigen.“ Haha wehrlos. Das würde ich Tom schon noch zeigen! „Außerdem“, fuhr er fort, „wissen wir am besten, was man als Junge am liebsten mit einem hübschen Mädchen anstellen würde. Das sind Dinge, die man selbst gern tut, aber niemanden mit seiner kleinen Schwester tun lässt.“ Er lächelte mich verschmitzt an.
    „ Ganz schön doppeldeutige Moral. Wo nehmt ihr

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