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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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durch die Laken tollte, hielt ich es für klüger, das Telefon zu bemühen. Ich hatte das Gefühl, mein Kreislauf würde einsacken, fühlte mich so blutleer, als wäre ich ein Vampirsnack geworden. Mir war so übel. So verdammt übel. Ich wollte nicht, dass Tom mich so getäuscht und vorgeführt hatte. Er sollte doch einfach nur der nette, aufrichtige Kerl sein, für den ich ihn gehalten hatte. Ich schluckte schwer und konnte nicht verhindern, dass ein paar Tränen aus meinen Augen kullerten. Sie liefen heiß über meine Wangen und ich ging bleiern zum Telefon. Warum? Warum war das passiert?
    Ich wählte Sarahs Nummer und zum Glück nahm sie nach dem dritten Läuten ab.
    „ Sarah?“, meinte ich jämmerlich. Ich fühlte mich so erbärmlich. Sie hörte meiner Stimme sofort an, dass etwas nicht stimmte.
    „ Lea, Schatz, was ist los?“
    Ich konnte einfach nichts sagen und heulte in den Hörer.
    „Süße, du machst mir Angst“, meinte Sarah. Es schien vergessen, dass sie wütend auf mich war. Sie machte sich Sorgen. Wollte, dass es mir gut ging. Sie war für mich da und ich liebte sie dafür.
    „ Hast du Zeit?“, schluchzte ich.
    „ Ja sicher. Soll ich zu dir kommen?“
    Ich schniefte wie ein erkältetes Nashorn. „Keine Ahnung. Ich weiß gerade gar nichts.“
    „Beweg dich nicht vom Fleck. Ich bin im Expresstempo bei dir. Okay?“
    Ich nickte stumm.
    „Okay?“, hörte ich sie noch einmal fragen und mir ging auf, dass sie mich nicht sehen konnte.
    „ Okay“, willigte ich ein.
    Müde drückte ich das Telefon weg, rutschte an der Wand zu Boden und kauerte mich zusammen. Die vergangenen Monate wirbelten durch meinen Kopf. Dinge, die Tom gesagt oder getan hatte. Die nun einen neuen Sinn ergaben.
    Ich. War. So. Blind.
    Schließlich schreckte mich die Türglocke hoch und ich machte Sarah auf. Sie stand da, wie die Kompetenzfee, ein Ausdruck von Entschlossenheit im Gesicht und eine Thermoflasche in der Hand, von der ich wetten mochte, dass ihr Kakao darin war. Ich fiel ihr einfach um den Hals und sie hatte Mühe, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    „Hey, ist ja gut, meine Süße“, murmelte sie und strich mir ihrer freien Hand über mein Haar. „Was ist denn los?“ Sie legte den Kopf nach hinten und versuchte, mein Gesicht zu sehen. „Schau mich mal an“, meinte sie. Ich zog die Nase hoch und guckte in ihr liebes Gesicht. „Und jetzt erzählst du mir ganz genau, was passiert ist“, instruierte sie mich und schob mich in mein Zimmer aufs Bett. Sie setzte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern.
    „ Es ist wegen Tom?“, begann ich.
    Sarah wurde etwas steif. „Oh weia“, meinte sie vorsichtig. „Was hast du denn wieder angestellt?“
    Ich runzelte die Stirn und wurde beinahe böse. „Wieso ich? Er ist so ein Mistkerl!“
    Sarahs Augen wurden groß. Meine Inbrunst schien sie etwas zu plätten. Ich sah, wie sie schluckte und diplomatisch nach den richtigen Worten suchte. „Magst du heiße Schokolade?“, schlug sie vor.
    Wieder runzelte ich die Stirn, nickte aber. Mein Hals tat vom vielen Weinen und Schlucken weh. Ein süßes Getränk würde mich sicher beruhigen. Sarah schraubte den Deckel von der Flasche ab und benutzte ihn als Becher. Dann füllte sie mir ein und reichte es mir. Immerhin ließ sie es mich selbst trinken und behandelte mich nicht wie eine Kranke, die mit Brühe gefüttert werden musste. Obwohl ich mich so fühlte. Ich nahm einen Schluck und das Aroma von Kakao und Vanille breitete sich in meinem Mund aus und war so köstlich, dass es mir gleich ein wenig besser ging. Schokolade war eine unschlagbare Medizin.
    Nachdem ich ausgetrunken hatte, drehte ich unschlüssig den Becher in meiner Hand. Ein paar Tropfen Kakao waren noch darin und ich drehte sie in der schwarzen Kappe umher, als hätte ich noch nie Tropfen im Kreis laufen sehen.
    Sarah räusperte sich. „Lea, was genau ist los?“
    Ich wischte mir eine Träne von der Wange und schniefte. „Ich dachte, wir wären ein Paar.“ Sie bekam Augen so groß wie Pizzateller.
    „Wirklich?“, hauchte sie ehrfürchtig.
    Ich nickte und erzählte ihr von dem Wochenende. Ich ließ wenig aus, von den Dingen abgesehen, die mir zu persönlich erschienen, wenn Tom und ich allein im Zelt waren.
    „Aber Lea“, meinte Sarah dann sanft. „Das hört sich doch wunderbar an. Wieso hältst du ihn für einen Mistkerl? Was ist denn passiert?“
    Ich sah rauf zur Zimmerdecke, als könnte ich dort Hilfe finden.
    „Seine Schwester war

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