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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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vergrub meine Zähne in ihm.“ Super, das war vermutlich die Vampirvariante von schonungslosem Entjungfern. „Er war…“ Sie schluckte. „Wie versteinert. Seine Hände krallten ins Laken und sein Mund war ein stummer Schrei. Ich merkte, wie seine Muskeln am Hals hervortraten und er völlig regungslos wurde. Das hat mich echt kalt erwischt.“
    Ihn wohl auch, dachte ich geschockt.
    Sie wurde etwas rot, als sie fortfuhr. „Das Problem war, dass er so köstlich schmeckte und ich sein Blut schon in meinem Mund hatte. Es perlte immer weiter aus seinem Hals in meinen Mund und ich schaffte es nicht, aufzuhören. Also…“ Sie ließ den Atem zwischen ihren Zähnen entweichen und zuckte verlegen eine Schulter. „Also kletterte ich auf seinen Schoß, während ich weiter trank. Ich hab ihn angemacht, damit er sich entspannt. Es hat auch funktioniert, begann ihm zu gefallen. Er ließ mich gewähren und ich… äh… ich ihn auch.“ Am Ende vom Satz hatte ihr Gesicht eine knallrote Farbe angenommen und es war gut, dass ihre neue Haarfarbe inzwischen einen Kontrast dazu bildete. Die rote Mähne von früher hätte absurd gewirkt.
    „ Na ja, du weißt ja“, meinte sie verlegen. „Es kann sehr schön sein, wenn man es kombiniert. Ich weiß nicht, es ging mit uns beiden durch. Irgendwie kam ich nicht mehr von ihm los. Nate hat mir auf eine so… unglaubliche Art gegeben, was ich wollte, dass ich ihm hoffnungslos verfallen bin. Er hätte mir sagen sollen, dass er sich nicht auskannte, aber wer weiß, ob ich es dann gemacht hätte. Eigentlich waren unerfahrene Menschen nie so mein Ding. Aber irgendwie seid ihr doch etwas Besonderes. So wie du und Tom auch.“ Sie legte ihre Hand auf meinen Arm. „Ach Lea, ich freue mich so für Euch. Dass Tom endlich eine Freundin gefunden hat, ist doch toll.“
    Ich runzelte die Stirn. „Aber er hatte doch vorher schon Beziehungen. Gabriella zum Beispiel“, erinnerte ich sie. Megan verzog das Gesicht, als hätte sie verfaultes Obst im Mund.
    „Das Herzchen brauchen wir wohl nicht als Positivbeispiel hervor kramen. Sie hat Tom voll runter gezogen. Hab ihn nie so erlebt. Er war total down und es war klar, dass nur eine neue Freundin ihm über die alte weghelfen könnte. Das haben wir ihm auch gesagt.“
    Aha, es dämmerte mir. Deshalb hatten seine Eltern versucht, ihn zu verkuppeln. Bloß warum haben sie dazu diese Schachteln ausgesucht?
    Megan strahlte mich an. „Na ja, du kennst die Geschichte, die danach kam.“
    Ich nickte. „Oh ja, allerdings.“
    „Ich bin froh, dass Tom es dir erzählt hat. Er wollte anfangs nicht, aber es ist doch immer besser, wenn man mit offenen Karten spielt.“
    Wieso sollte es Tom gestört haben, mir zu sagen, dass seine Eltern ihn mit merkwürdigen Tanten verkuppeln wollten? Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein, es ist keine große Sache, das zu sagen“, erklärte ich ihr daher und sie nickte beruhigt und lächelte.
    „ Das finde ich auch. Die Idee war schließlich witzig“, fand sie.
    Witzig? Die Idee von schrägen Kuppelversuchen? Hä?
    „Ich hielt seine Methode anfangs für unkonventionell“, fuhr sie fort. Seine Methode? Wovon zur Hölle sprach Megan eigentlich? Sie erhellte mich im selben Satz. „Aber irgendwie war es auch genial, die Wohnung zur Untermiete auszuschreiben, um eine neue Freundin zu finden.“
    Was? Ich schluckte und nickte, setzte mein Ich-bin-mit-allen-Details-vertraut-Lächeln auf. Ganz die lässige Lea.
    „Ja, das macht wohl nicht jeder“, bestätigte ich.
    „ Nein. Er hat den Preis extra niedrig angesetzt. Er hätte locker das Vierfache verlangen können. Aber er wollte nun mal, dass sich möglichst viele vorstellen. Ich kann dir sagen, er war echt wählerisch. Aber dann bist du aufgetaucht.“ Megan griff nach meiner Hand.
    Das Vierfache? Und ich dumme, dumme Nuss hatte ernsthaft angenommen, die Miete war so günstig, weil keiner bei ihm wohnen wollte.
    „Ja, er hat sich etwas bedeckt über die anderen Frauen gehalten“, weihte ich sie verschwörerisch ein und ermunterte sie, mir Details zuzuschustern. Sie ließ sich nicht zweimal bitten.
    „ Tom ist manchmal komisch. Es ist doch nichts dabei, wenn er dir sagt, wer außerdem aufgetaucht ist. Im Gegenteil. Es erinnert mich an diesen einen Songtitel von »Miss Undercover«. Du weißt schon. One in a Million. Natürlich waren es nicht Millionen, aber ich lüge sicher nicht, wenn ich sage, dass er mindestens siebzig vorher abgelehnt hat. Und du warst die Eine. Das ist so

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