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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Vorteile, einen Experten für Zahnfragen im Haus zu haben. Einmal hatte ich eine Zahnfleischreizung gehabt und Tom wusste Rat. Jetzt grinste ich ihn an, weil ich Zähne sagte und ihn einmal nicht mit seinen Vampirfängen aufzog. Na sagen wir so, er verstand schon, was ich meinte, aber er verstand auch, dass ich es nicht böse meinte. Und so lächelte er überrascht zurück.
    „ Wenn du dich heute hübsch artig amüsierst“, erklärte ich, „dann frage ich dich morgen auch ab.“
    Das hatte ich noch nie getan und Toms Überraschung wuchs weiter an.
    „Okay“, meinte er. „Wo ist die versteckte Kamera?“
    Ich kicherte und Sarah, die alles mithörte, kicherte auch.
    „Nirgends“, meinte ich glucksend.
    „ Wer sind sie und was haben sie mit Lea gemacht?“, probierte er es weiter.
    Ich hätte ihn vor Freude drücken können, dass er wieder gute Laune bekam. Ich sah den Schalk in seinem Blick und plötzlich wurde mir atemlos warm. Oh Gott. Beinahe gefror mir mein Lächeln. Ich schluckte und blinzelte.
    „ Alles okay?“, fragte er mich und legte nun seinerseits die Hand auf meine Schulter.
    „ Ja. Alles bestens, ich ähm, wir... Also es geht um das Telefondings.“
    Toms Augenbrauen wanderten dichter zueinander, als er mich fragend betrachtete.
    „Oh Mann, Lea“, lachte Sarah in mein Ohr. „Ich hoffe, du bist nachher gesprächiger. Wenn du so eloquent bleibst, findest du bestimmt keinen Typen am Telefon.“
    Ich hüstelte. „Frosch im Hals“, log ich.
    Tom grinste mich an und ich bohrte ihm zum Dank den Finger in den Bauch.
    „ Uh!“, keuchte er und hielt sich schützend die Hände davor.
    Dann wechselte er die Strategie, als ihm aufging, dass er zwei Hände zur Verfügung hatte, während ich den Hörer mit einer halten musste und packte meine freie Hand. Er zog vorwitzig eine Augenbraue hoch und sah mich so etwa zwei Sekündchen an, damit ich genug Zeit hatte, mir klar zu werden, dass er im Vorteil war. Meine Augen weiteten sich und ich schüttelte nur den Kopf. Mein Gesicht sprach ein einziges „Bitte nicht, Tom“. Doch Tom schmunzelte diabolisch und begann mit seiner freien Hand auf Streifzug zu gehen. Wobei ich das wörtlich meine, denn er drehte mir keinen Finger zwischen die Rippen, sondern tänzelte wie ein Hauch über meine Seite. Seine flinken Fingerkuppen huschten zwischen Bauch und Rippen umher, fanden jede Seite und meinen Nabel und ich quiekte nur noch um Barmherzigkeit.
    „Lea?“, fragte mich Sarah irritiert. „Schatz, alles klar bei dir?“
    „ Aaaaaaaaaaah!“, stieß ich aus. „Nein Tom, Gnade!“
    Doch das Wort Gnade war so zusammen gekichert, dass jeder Buchstaben zu einem eigenen Wort wurde, das unter Stottern litt. Ich versuchte Tom mit dem Telefonhörer zu hauen, denn meine andere Hand war in seinem warmen, festen Griff gefangen. Er schnappte sich den Hörer und sagte nur belustigt: „Sie ruft zurück.“ Dann drückte er die Auflegen -Taste und schmiss das Telefon auf sein Bett.
    „ Na warte“, verkündete ich und versuchte, es ihm heimzuzahlen.
    Doch Tom war viel stärker, viel gewandter und wir rangelten wie zwei Epileptikerfrösche: zuckten, hüpfen, quiekten und quakten. Verdammt, soviel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Selbst Beach-Volleyball mit Sarah und den Jungs war nicht so lustig gewesen.
    Ich ignorierte, dass ich nur ein T-Shirt trug und schlang mein nacktes Bein um Tom, um ihn zu Fall zu bringen. Sein Knie sackte ein, während ich mich unter seinen Fingern lachend krümmte.
    Wir krachten auf den Boden und riefen gemeinsam „Autsch!“, während wir uns dabei schlapp lachten. Wir ignorierten, dass das Telefon erneut zu klingeln begann, denn keiner wollte aufgeben. Tom nicht, weil er sowieso gewann, und ich nicht, weil ich zu stur war, mich geschlagen zu geben. Das Läuten verklang, doch unser Lachen trug durch die ganze Wohnung. Wir lagen halb ausgestreckt zwischen dem Flur und Toms Zimmer, mitten unter seinem Türrahmen. Es schien, als wären Türrahmen unsere Spezialität. Dieser Gedanke schoss so flüchtig durch meinen Kopf, ich hatte vor Kichern und Kitzeln kaum Zeit, an den Mistelzweig zu denken.
    Ich zappelte und strampelte, wand mich unter Tom und versuchte, die Weltherrschaft an mich zu reißen, während sein Körpergewicht mich zu Boden drückte. Nicht, dass es dieses Gewichts bedurft hätte, denn Tom war ohnehin stärker. Außerdem hatte er die längeren Arme, was eine bessere Reichweite und je nach Gerangel auch die bessere

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