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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Zimmer, grapschte mir ein weites T-Shirt und zwängte mich auf dem Weg nach draußen hinein.
    „Tom warte!“, rief ich ihm nach und kam halb bekleidet vor seinem Zimmer zum Stehen. Die Tür war offen und ich sah sein einladend großes Bett. Es wirkte gemütlich. Kein Wunder, dass er wieder hinein wollte.
    „ Hör mal“, begann ich und legte meine Hand auf seinen Unterarm.
    Er blieb vor mir stehen und sah mich fragend an. Seinen Augen fehlte jede Freude.
    „Ja?“ Und überdies war er offensichtlich einsilbig geworden.
    „ Wieso streiten wir in letzter Zeit so oft, Tom?“
    „ Das ist dir aufgefallen?“, meinte er unerwartet zynisch.
    „ Hey, bitte. Ich schwenke gerade eine weiße Fahne. Ich ergebe mich, keine Deckung, alle Waffen entladen. Lass uns das Kriegsbeil begraben.“
    Er atmete tief durch und warf mir einen undeutbaren Blick zu.
    „Tom, wir wohnen zusammen. Wir sehen uns täglich. Ich mag nicht mit dir streiten.“
    Er seufzte. „Lea, ich will auch nicht mit dir streiten. Von allen Dingen möchte ich das am wenigsten. Es ist nur…“ Er zuckte die Schultern. Er wirkte so bedrückt, dass ich ihm tröstend über seinen Unterarm rieb.
    „Komm, du arbeitest zu hart“, sagte ich zu ihm.
    Tom war in letzter Zeit überspannt. Ich hatte mich entschieden, etwas netter zu ihm zu sein und ich würde gleich mal damit anfangen. Zu Tom gehörte einfach ein spitzbübisches Lächeln, sonnige Lachfältchen um die Augen und dieses Funkeln im Blick. Es war, als wäre Tom kaputt, wenn ihn all das nicht schmückte. Seine Herzlichkeit war ansteckend und nun wollte ich ihm seine Laune zur Abwechslung aufbessern.
    „Ich lerne doch nur“, wiegelte er ab.
    „ Nein Tom. Heute stellen wir dich einmal in den Dienst von Spaß. Du sahst am Samstagabend auch fröhlicher aus, als du bei der Party dabei warst.“ Ich stockte. Nun ja, zumindest bis er mich zweimal missverstand oder er mich küssend mit Wolf sah, nachdem Tom selbst mich gerade zuvor geküsst hatte. Aber von diesen Dingen einmal abgesehen hatte er heiter gewirkt. „Ich sehe dich so selten weggehen und nie hast du Dates. Du bist so gewissenhaft und zuverlässig und…“
    „ Und?“, fragte er neugierig.
    „ Und das ist toll“, gab ich zu. „Aber du wirkst betrübt.“
    Er runzelte die Stirn.
    „Lea, ich…“ Tom sah mich eindringlich an und ich war wie hypnotisiert von den goldenen Tupfen in seinen Augen. Ich musste daran denken, wie ich sie mir bei unserem Tanz genauer angesehen hatte, wie ich gegen ihn getaumelt war, wie er mich hielt, mich nach draußen an die Luft brachte, wie er mich…
    Kling.
    Das Telefon läutete und riss mich aus der Erinnerung. Ich nahm meine Hand von seinem Arm und fuchtelte kurz damit, als ich sagte: „Lauf nicht weg, Tom.“
    Dann sprintete ich den Flur entlang zur Ladestation und nahm das Telefon ab.
    „Hallo?“, fragte ich neugierig.
    „ Huhu Lealein“, flötete Sarah in mein Ohr.
    „ Hey Sarah“, erwiderte ich vergnügt.
    „ Alles klar für unseren Abend?“, erkundigte sie sich.
    „ Immer. Ich würde dich nie versetzen.“
    Sie lachte glockenhell.
    „Das ist toll. Wollen wir uns schon früher treffen? Ich wollte an meinem Blog basteln. Wir könnten die Telefonaktion machen“, schlug sie vor. Meine Augen strahlten als ich mich umdrehte und zu Tom blickte. Ich grinste ihn an.
    „ Das ist eine geniale Idee, Sarah. Dann können wir gleich Tom mit einspannen.“
    Er sah mich fragend an und deutete ein „Was?“ an. Klar wollte er wissen, worum es ging und wofür ich ihn verplante.
    „Tom?“, fragte Sarah heiter. „Das ist prima, dass du ihn vorschlägst.“
    Ich nickte zufrieden und ging zu ihm. Wieder legte ich halb unbewusst meine Hand auf seinen Unterarm. Er war kräftig und warm und seine Haut fühlte sich gut an.
    „Hey Tom, wir haben die ideale Idee“, erklärte ich ihm. „Da können wir dich schön vom Lernen ablenken.“
    Er lächelte schief. „Ich wollte mich eigentlich mit Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten befassen“, sagte er mit wenig Gegenwehr. Er schien mir recht gewogen, das für einen heiteren Abend mit uns zu verschieben.
    „Aber Tom“, säuselte ich leichthin. „Zähne sind auch morgen noch da“, und grinste. Anfangs hatte es mich befangen gemacht, Tom breit anzulächeln, als ich erfahren hatte, was er da studierte. Aber nachdem er einmal meine Zähne gelobt hatte, traute ich mich offen zu strahlen. Ich wusste, dass alle in Reih und Glied standen und gesund waren. Es hatte seine

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