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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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bringen konnte.
    „Und?“, fragte ich ungeduldiger, als es mir lieb war.
    Sie zuckte mit den Achseln. „Er ist seit einem Jahr allein.“
    Wieder nahm sie einen kräftigen Schluck. Ich rollte mit den Augen.
    „ Was ist mit seiner Ex?“, hakte ich nach.
    Sarah sah mich eindringlich an. „Sie ist fremdgegangen.“
    „Oh.“
    „ Mit seinem Kumpel, irgend so einem Dustin.“
    „ Oh.“
    „ Genau, an dem Tag hat er nicht nur seine Freundin Gabriella sondern auch noch einen Freund verloren. Und nebenbei kam er sich ziemlich sch... äh na ja hintergangen und wertlos vor“, rettete sie sich aus dem Schimpfwort.
    „ Oh.“
    Eine Welle von Mitgefühl ging durch mich durch. Das hatte Tom wirklich nicht verdient. Er war tatsächlich ein zu anständiger Kerl, um so benutzt zu werden. Mit schlechtem Gewissen dachte ich daran, dass ich ihn um vierhundert Kröten im Monat erleichterte. Verdammt. Ich würde mir unbedingt einen Job suchen und einfach so – völlig unbezahlt – etwas nett zu Tom sein. Meine Güte! Mir dämmerte, dass ich wirklich ein ziemlich lausiger Mensch war. Also was war nun besser: Ein lausiger Mensch oder ein tadelloser Vampir? Vor zwei Tagen wäre meine Antwort recht klar gewesen, aber irgendwie war mein herrlich einfaches Muster aus schlichtem Schwarzweiß dahin gebröckelt und immer mehr trieb mein Leben durch eine Grauzone.
    Bamm.
    Der Volleyball schlug auf unserem Handtuch ein und riss mich aus meinen Überlegungen.
    „ Ihr Amateure“, beschwerte sich Sarah. „Könnt ihr denn gar nicht spielen?“, wollte sie wissen. Sie schnappte sich grinsend den Ball. „Komm Lea. Wir hüpfen mal eine Runde mit.“
    „ Ja genau, kommt“, meinten die Jungs und luden uns winkend zu sich ein.
    Dann würden wir eben drei gegen drei spielen. So flexibel waren wir gerade noch. Ich landete im Team Colin-Matthew, während Sarah mit ihrem Bruder und Ronny spielte.
    Wir hatten unglaublich viel Spaß, obwohl wir völlig untalentiert waren. Die Jungs hatten so viel Anstand, so zu tun, als wären wir nicht komplett furchtbar und wir waren unsererseits so hochmütig, sie über jeden ihrer Fehler zu informieren: „Meine Oma kann das besser“, „Mein Hamster kann das besser“, „Eine Karotte kann das besser“, „Eine Tennisballmaschine kann das besser“, „Ein Kühlschrank hat mehr Ballgefühl“ und natürlich bemerkte Sarah „Und neulich soll ja ein fliegendes Schwein in Mexiko gesehen worden sein, das besser Volleyball spielen konnte“.
    Colin brachte den Wagemut auf zu behaupten: „Eine Blondine kann das besser“, als Miles nur hauchknapp auf Linie vorbei schmetterte. Ich entschied, dass ich lange genug dumm herum gehüpft war und rempelte ihn zum Ausgleich an. Er fing meine angreifende Schulter ab und packte mich mühelos in einen sicheren Griff.
    „Schuft, du benutzt Spezialtricks“, beschwerte ich mich lachend, als er mich zu kitzeln begann. „Ruft die Polizei!“, begehrte ich auf.
    „ Bin schon da“, meinte er diabolisch grinsend.
    „ Du bist korrupt. Amtsmissbrauch. Ich will meinen Anwalt.“
    „ Wir haben keinen da“, bemerkte Miles wenig hilfreich. „Aber Sarah ist Pharmakologin. Sie könnte ihn sedieren“, schlug er vor.
    „ Miles, du Knallkopf. Womit soll ich ihn sedieren? Hier ist nur Sand!“, fragte sie.
    „ Nimm das“, bot er ihr an und streckte ihr eine Wasserflasche entgegen.
    „ Hau ihn, hau ihn!“, stachelte ich sie an.
    Sarah schnappte sich die Plastikflasche und ging grinsend auf Colin los, der sich nun gegen zwei windende, schlagende Frauen behaupten musste. Wir guckten reichlich doof, als er sich viel zu erfolgreich wehrte. Doch ich zappelte tollkühn weiter. Schließlich beschloss Colin, dass er lieber Sarah freie Bahn ließ, als mich aus seinem Griff herzugeben. Ich hörte ein paar Mal dumpf die leere Plastikflasche auf Colins Rücken hämmern, doch er lachte sich nur schallend kaputt darüber.
    „Ist das komisch!“, behauptete er. „Angriff der Knuffelmäuse!“
    Ich strengte mich an, mich in seinem Griff zu winden, aber er war wirklich eisern. Es fühlte sich ziemlich gut an, von einem halbnackten Polizisten festgesetzt zu werden. Die Zeit war wunderbar unbeschwert.
    Wir hatten einen herrlichen Tag am Strand, lachten, scherzten, badeten und genossen einen himmlischen Sonntag in Georgia. Colin war ein Gentleman und fuhr mich schließlich heim. Wir vereinbarten, dass er sich bei mir melden würde. Morgen musste er wieder arbeiten und am Abend hatte ich keine

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