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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Badezimmer und ich kümmerte mich um den Rest. Ich deckte den Tisch und stellte Kerzen hin, die ich bereits entzündete. Dann legte ich eine CD mit italienischer Musik in den Player, als Tom auch schon wieder zurück war. Wenn das nicht die schnellste Dusche aller Zeiten war, wusste ich auch nicht. Tom besah zufrieden unser Tischwerk. Dann hielt er sich gespielt hungrig die Hand auf den Bauch.
    „ Zum Glück sind die beiden gleich da. Ich komme um vor Hunger“, erklärte er leidvoll.
    „ Geht mir genauso.“
    „ Los, wir schieben noch die Couchen um.“
    Stimmt, das hatte ich total vergessen.
    Schließlich standen nur noch die beiden Zweisitzer vor dem Fernseher, als wir mit unserer Aktion fertig waren.
    „ Puh geschafft“, seufzte ich zufrieden und ließ mich in eine hineinfallen.
    „ Ist das unsere für heute Abend?“, fragte er schmunzelnd.
    Ich nickte. Tom zog zwei DVDs aus dem Regal und machte dann den Fernseher an.
    „Welche Filme hast du rausgesucht?“, wollte ich wissen.
    „ Lass dich überraschen. So wie Sarah. Dann kannst du ihr hinterher sagen, du wusstest von nichts.“ Er zwinkerte mir zu.
    „ Und was schauen wir jetzt?“
    Er zappte auf einen Comedysender.
    „Ah“, seufzte er zufrieden und ließ sich neben mich auf die Couch plumpsen. „Es wird Zeit, dass du Tim Taylor und seinen Nachbarn Wilson kennen lernst.“
    „ Etwa der, von dem dein Vater sprach?“
    „ Genau. Das ist Hör mal, wer da hämmert. “
    Wir waren in einer Heimwerkersendung gelandet. Und ich meine das ganz wörtlich, denn in der Sendung machte Tim eine Sendung für Heimwerker. Sie hieß Tool Time . In dieser Werkzeugshow stellte er irgendwelche neuen Produkte vor und wollte alles konsequent mit mehr Power versehen. Mir wurde schnell klar, dass Tim ein Chaosmensch war und höchstens dafür taugte, Dinge, die nur etwas oder gar nicht defekt waren, völlig zu zerstören.
    So gesehen hatte er mein Geschick, wusste aber wenigstens, wie die Werkzeuge hießen. Für mich war ein Ding wie das andere. Ich hatte noch nie den Ehrgeiz entwickelt, Männern zu beweisen, dass ich auch Schränke aufbauen konnte. Wozu auch? Wenn es Männer glücklich machte, so etwas zu tun, konnte ich meine Zeit ehrlich sinnvoller verbringen. Ich brauchte mich deshalb nicht einmal schlecht zu fühlen, denn Männern gab es das gute Gefühl, besser zu sein und sich nützlich machen zu können. Wenn das keine beiderseits profitable Situation war, wusste ich auch nicht.
    Würde ich mich besser fühlen, Männer aus dem Baumarkt abdrängen zu können und mir Holzsplitter in die Finger zu ziehen, während ich Stunden damit verschwendete, Regale zu bauen? Ganz sicher nicht. Ich hielt es nicht für notwendig, mich an unnötigen Stellen zu emanzipieren. Mir war jeder Mann willkommen, der Schränke für mich aufbaute, Abflüsse freimachte und Reifen wechseln konnte, also falls ich ein Auto gehabt hätte. Mir fiel mein anstehendes Date mit Robert ein, der Automechaniker war. Ich war schon auf unseren Kinoabend am Freitag gespannt und auch darauf, welchen Film wir uns ansehen würden. Denn offensichtlich war die Filmauswahl nicht gerade ein leichtes Unterfangen.
    Ich saß nun gemütlich mit Tom auf der Couch und betrachtete amüsiert Hör mal, wer da hämmert. Ich gebe zu, die Serie, die er offensichtlich so gerne mochte, war lustig.
    Der berühmte Nachbar Wilson fragte Tim gerade über den Lattenzaun hinweg, ob er das, was er gesagt hatte, metaphorisch meinte und Tim entgegnete: „Nein Wilson, ich meine das ganz bildlich gesprochen.“ Soviel hatte ich schon festgestellt: Tim, der Heimwerkerkönig, war ein Idiot, der alles nur kaputt reparierte und vermutlich der Meinung war, dass selbst eine Handzahnbürste mehr Power und zwölf Zylinder bräuchte. Gerade als ich diesen Gedankengang anstellte, klingelte es an der Tür und ich sprang freiwillig auf, denn schließlich waren es meine Gäste.
    „ Ich gehe schon“, verkündete ich.
    Tom nickte lächelnd. „Danke Lea.“
    Auf dem Weg zur Tür drangen sanfte, mediterrane Töne aus der Musikanlage. Gleichzeitig duftete es nach der besten Pastasauce im ganzen Land und ich hatte den Tisch in Gelbtönen gedeckt und helle, hohe Kerzen entzündet, die auf einem verschnörkelten Kandelaber steckten. Unsere Wohnung hatte Flair und war bestens geeignet, Kyle und Sarah in eine harmonische Atmosphäre zu entführen.
    Kyle kam die Treppe hinauf und grinste mich an.
    „Hey Bunny“, begrüßte er mich fröhlich. Er umarmte

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