Lea - Untermieterin bei einem Vampir
damit alles klar. Ich zückte die angedrohte Sprühsahne, schüttelte, legte an und erwischte ihn von Hals bis Bauch. Tom japste auf und wehrte sich gegen den Sahneregen.
„Hey Chef!“, protestierte er.
„ Ich habe also keine Ahnung, wie?“, feixte ich und sprühte ihm direkt ins Gesicht. Tom lachte und hielt seinen offenen Mund in meinen Sprühstrahl. Doch so viel konnte er gar nicht essen; die Hälfte ging daneben und kleckerte von seinem Kinn. Er schnappte mir einfach die Dose weg. War das frech oder war das frech? Gegenwehr stand doch gar nicht zur Debatte.
„ Kleine Abreibung gefällig, Chef?“
„ Geh dich ruhig abreiben“, stimmte ich ausweichend zu. Dabei verfolgte Tom mich um den Küchentisch.
„ Komm doch, Chef. Bleib einfach mal stehen“, lockte er mich.
„ Vergiss es, Koch. Los, wieder an die Arbeit mit dir.“
Er schüttelte grinsend den Kopf und zupfte an seinem verschmierten Shirt.
„Ich hab da etwas, das ich mit dir teilen möchte, Chef.“
„ Der Chef teilt nicht, Koch. An die Arbeit“, forderte ich.
Toms Hände auf der steinernen Tischplatte hinterließen cremige Abdrücke.
„Geh dich waschen, Koch. Du saust die ganze Küche ein.“
Er lachte. „Wer hat denn auf unorthodoxe Weise die ganze Sahne alle gemacht?“
„Muss ein Küchengnom gewesen sein. Eine Art Klabautermann“, erklärte ich.
„ Eher eine Klabauterblondine. Komm Chef, du entwischst mir ohnehin nicht. Falls nötig mach ich das solange, bis die Sahne sauer wird.“
„ Kann ich nicht doch eher den Apfel von neulich haben?“, erkundigte ich mich.
„ Damit würde ich höchstens deinen Mund knebeln.“
„ Ich bin doch kein Spanferkel!“, verwehrte ich mich.
Hatte er gerade knebeln gesagt?
„Aber ein Sahneferkel. Mein ganzes Shirt klebt auf meiner Haut. Bauch und Rücken, überall bin ich mit dieser Sprühsahne voll. Ich weiß ja, wer mit Wäschewaschen dran ist.“
„ Einverstanden“, willigte ich ein. „Und jetzt wieder an die Arbeit, Koch.“
Tom nickte und bewegte sich Richtung Topf. Doch als ich mich vorsichtig auf Armlänge annäherte, packte er mich und rieb seinen Oberkörper gegen meinen. Er schlang beide Arme um meinen Rücken und hielt mich eng umschlungen.
„Komm Lea“, verführte er mich mit seiner Stimme. „Tanz ein wenig Lambada mit mir.“
Ich kicherte und versuchte Tom von mir zu drücken. Die Sahne weichte sich durch mein Shirt. Er begann einfach mit mir zu tanzen zu einer Musik, die nicht spielte. Doch er hatte Takt im Blut und rieb sich tanzend an mir. Dabei summte er die Melodie von Lambada. Ich warf lachend den Kopf in den Nacken und begann mit meinen Schultern den Takt aufzunehmen.
Das. War. Absurd.
Toms Hände wanderten tiefer und legten sich um meine Hüften. Er zog mich auf seinen Oberschenkel und wippte mit mir im Takt. Ich schlang meine Hände um seinen Nacken und ließ mich von ihm führen, während das Nudelwasser zu kochen begann. Als erste Wasserspritzer zischend auf der Kochplatte landeten, wirbelte Tom mich ein letztes Mal herum und verbeugte sich dann elegant vor mir.
Ich hatte am Ende sogar Sahne in meinen Haarspitzen und blickte an mir hinab.
„ Komm, geh ruhig duschen und dich umziehen, Lea. Ich mach hier sauber und koch weiter“, bot er mir an.
„ Danke.“
Ich verschwand im Badezimmer und stopfte meine Kleidung in die Waschmaschine. Tom könnte nachher seine Sachen dazu werfen und das Waschprogramm anschmeißen. Ich sprang unter die Dusche und shampoonierte mein Haar und ich dachte nicht, ganz klar nicht daran, dass das eben schon wieder falsche Signale gewesen sein könnten. Tom war ein Kumpeltyp. Punkt. Es ging nur darum, Sarah und Kyle zu dem zu motivieren, wozu sie bestimmt waren.
Ich duschte fertig und huschte sauber und wohl duftend in einem Handtuch eingewickelt in mein Zimmer. Ich streifte ein paar knappe Shorts und ein dunkelblau leuchtendes Satinshirt über. Meine Haare föhnte ich an und würde den Rest an der Luft trocknen lassen.
Als ich wieder in die Küche kam, hatte Tom schon die Sauce aufgesetzt und abgewürzt. Es duftete bereits köstlich. Die Nudeln standen fertig gekocht in der Warmhaltebox. Die Spuren unseres Sahnekampfes waren restlos beseitigt. Nur Tom selbst bildete das letzte Indiz unserer Aktion.
„ Ich hüpfe auch schnell unter die Dusche. Wann kommen die beiden?“, fragte er.
Ich warf einen Blick auf die Uhr.
„Noch eine viertel Stunde.“
Er nickte. „Gut, bis dahin ist alles fertig.“
Tom verschwand im
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