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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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hättest sie gegen eine andere räudige Blondine ersetzt.“
    „ Lea!“ Er lachte auf. „Du bist doch keine räudige Blondine.“
    Sein Lächeln brachte etwas in mir zum Schmelzen. Rein freundschaftlich.
    „Na ja, aber ich hab so getan, als würden wir es den ganzen Tag miteinander treiben. Ich dachte, auf die Weise würde Dustin sich über seinen Erwerb von ihr ärgern, weil sie nicht ganz so scharf ist und gleichzeitig würde sie sich nicht mehr so unersetzbar vorkommen.“
    „ Verstehe.“ Er lächelte noch immer warmherzig und strich mir mit der Hand flüchtig durchs Haar. Wir sahen uns einige Sekunden an und mein Herz bekam leichte Aussetzer. Ich war definitiv zu jung für Herzrhythmusstörungen! Also stupste ich mit meinem Finger die Tomaten an.
    „ Sind die gut für die Sauce?“, fragte ich ihn.
    Er räusperte sich und nahm dann mein Mitbringsel unter die Lupe. „Passt“, befand er sie für gut. Wir besorgten die restlichen Zutaten und noch etwas zum Knabbern für den Couchabend. Aber als ich zahlen wollte, wehrte Tom mich ab.
    „Ich esse schließlich auch davon“, war sein einziger Kommentar.
    Okay, dachte ich mir. Ich würde noch viel, viiiiiel netter sein. Tom war so höflich zu mir, dass ich gar nicht hinterher kam darin, mich zu revanchieren. Wir verstauten unsere Einkaufstüte im Kofferraum von Toms alten Continental . Er betrachtete die einsame Papiertüte nachdenklich. Dann grinste er süffisant.
    „ Was?“, fragte ich ihn.
    „ Nichts, ich dachte nur, dass ich noch genug Platz im Kofferraum für eine kleine, freche Blondine wie dich habe.“
    „ Haha. Das kommt ja wohl mal gar nicht infrage.“
    „ Du würdest auch bestimmt nicht hungern. Wir haben Tomaten und ungekochte Nudeln. Die kannst du wie Chips knabbern“, erklärte er.
    „ Witzig, witzig, Herr Vampirvorsteher.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
    „ Außerdem erinnere ich mich dunkel, dass jemand zu diesem Einkauf belgische Pralinen beigesteuert hat.“
    „ Ich habe sie wieder aus dem Wagen nehmen wollen“, protestierte ich. Tom räusperte sich als er ein Lachen unterdrückte. „Was denn nun schon wieder?!“, fragte ich ihn.
    „ Ich musste bloß daran denken, wie du versucht hast, zartschmelzende Schokopralinen unserem Liebesleben beizusteuern.“
    „ Na das ist doch nicht schwer.“
    „ Wie hättest du sie denn verwendet?“, wollte er neugierig wissen.
    Ich schenkte Tom ein geschmeidiges Lächeln.
    „Ganz einfach, Tom. Ich hätte mich nackt auf den Tisch gelegt und mich mit den Pralinen drapiert, wie man das von manchen Sushipartys kennt.“
    „ Du meinst, ich hätte Pralinen aus deinem Bauchnabel naschen können?“
    „ Nein.“
    „ Nein?“
    „ Ich bin kitzlig. Schon vergessen?“
    Mist, ich war schon wieder auf Flirtkurs geraten.
    Gleichzeitig fiel mir ein, wann wir uns zuletzt gekitzelt hatten. Es wäre beinahe zu einem Kuss gekommen. Wenn ich Sarahs Statistik Glauben schenken dufte, würde es heute zu einem weiteren Kuss kommen. Aber das würde ich zu verhindern wissen. Dann schwankte ich beinahe. Im Grunde hatte ich ihn heute schon geküsst; zwar nicht auf den Mund, aber an seinem Nacken und Ohr entlang. Ich hatte mich auf ganzer Linie an ihn gepresst und meine Rundungen an ihn geschmiegt. Das zählte aber genau genommen nicht, denn es war nur gespielt gewesen.
    „Nein Lea“, sagte Tom mit etwas belegter Stimme. „Das habe ich nicht vergessen.“
    „ Komm, lass uns fahren. Und ich sitze vorne bei dir, Freundchen. Falls du versuchst, mich da hinten rein zu stopfen, wehre ich mich mit der Sprühsahne.“
    Ich grinste ihn an und wir stiegen vorn ein.
    „Ich hab da doch noch mal eine Frage“, meinte Tom, als wir auf der Rückfahrt waren.
    „ Ja?“
    „ Wenn Sarah und Kyle sich schon kennen, wie willst du sie dann verkuppeln?“
    „ Na ja. Sarah kennt meinen Bruder, so wie ich ihren Bruder kenne. Das ist bisher immer nur rein freundschaftlich gelaufen. Es waren keine Dates oder so. Außerdem kennen wir uns ewig. Ich glaube, Kyle sieht in Sarah immer noch das kleine Mädchen von früher, so wie er mich weiter behandelt, als wäre ich zehn. Ich denke, es wird Zeit, dass wir ihm bewusst machen, dass beide in einem Alter sind, in dem Platz für romantische Stimmung ist. Daher wollte ich Kerzenlicht anmachen und italienische Musik im Hintergrund abspielen.“
    „ Wir könnten nach dem Essen etwas Tanzen“, schlug Tom vor.
    Ich sah ihn fragend von der Seite an.
    „Na schau“, erläuterte er.

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