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Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Titel: Leander und die Stille der Koje (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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sich.
    »Ach, nichts weiter.«
    »Herr Hinrichs, jetzt kommen Sie mir nicht so. Ich habe doch gesehen, wie heftig Sie sich mit dem Bürgermeister gestritten haben. Hatte das etwas mit unserem Fall zu tun?«
    Hinrichs zierte sich, stieß aber schließlich hervor: »Der Bürgermeister ist sauer, weil wir den Mord noch nicht geklärt haben. Ist ja auch klar, so etwas stört in der Festwoche. Er ist der Ansicht, dass wir jetzt lange genug ermitteln und langsam mal Ergebnisse liefern müssten.«
    »Und was haben Sie dem Bürgermeister gesagt?«
    »Was soll ich schon gesagt haben? Ich habe ja in diesem Fall nichts zu sagen. Ich leite die Ermittlungen nicht, also bin ich auch nicht dafür verantwortlich, wenn es nicht weitergeht.«
    »Damit war der Bürgermeister aber nicht besänftigt, oder?«
    »Natürlich nicht. Als Polizeichef der Insel bin ich aus seiner Sicht immer verantwortlich, egal was hier passiert und wer mir vor die Nase gesetzt wird.«
    »Danke, Herr Hinrichs. Sollte der Bürgermeister Sie noch einmal behelligen, sagen Sie ihm, auch einem Polizeichef seien manchmal die Hände gebunden, und verweisen Sie ihn doch einfach an mich.« Lena wandte sich wieder den anderen Tischgenossen zu und ließ Oberkommissar Hinrichs damit etwas irritiert ob des abrupten Endes dieses Gespräches zurück.
    Er stand noch einen Moment verdattert da, wandte sich dann aber mit einem Schulterzucken und immer noch hochrotem Kopf ab und schob sich durch die Menge der Festbesucher, um nach Jens Olufs zu suchen.

    Langsam wurde es eng für Torben Hinrichs. Da hatte er alles getan, um Nahmen Rickmers und seine Familie nicht dem Hohn der Schmierfinken auszuliefern. Damit hatte er auch Ture Jacobsen und anderen Honoratioren einen Dienst erwiesen, der nicht zu unterschätzen war. Und doch dankte es ihm niemand. Im Gegenteil, für den Bürgermeister stand er im Zentrum der Kritik. Er allein wurde dafür verantwortlich gemacht, dass die Ermittlungen so schleppend verliefen und vor allem nicht in die Richtung, die allen am liebsten gewesen wäre. Undank ist der Welt Lohn!
    Hinrichs überlegte ernsthaft, ob er überhaupt noch ein Interesse an einer Beförderung hatte. Sollte man ihm doch einen anderen Dienststellenleiter vor die Nase setzen, der dann als Watschenkasper die Kastanien aus dem Feuer holte, wenn es für den Bürgermeister und seine Freunde mal wieder eng wurde. Als er aber vor seinem geistigen Auge die Beförderung Jens Olufs zum Hauptkommissar sah und sich vorstellte, dass der Typ ihm dann sagen konnte, wo es langzugehen hatte, verwarf er den selbstlosen Gedanken schnell wieder und beschloss, dem Bürgermeister die Brocken nicht vor die Füße zu schmeißen. Überhaupt: Wo wäre Ture Jacobsen denn ohne ihn? Wie oft schon hatte Torben Hinrichs ein Auge zugedrückt? Oder sogar beide! Von den hohen Herren hier in Wyk hätte doch keiner mehr einen Führerschein, wenn nicht Torben Hinrichs die Alkoholkontrollen koordiniert hätte. Aber das konnten sie gerne haben! Wollen wir doch einmal sehen, was der Bürgermeister sagt, wenn ich nach der nächsten Ratssitzung gleich hinter der Parkhausausfahrt die Kelle raushalte und die Herren blasen lasse!, dachte Hinrichs.

    Lena und Leander sonderten sich bald vom Rest der Gruppe ab. Dieter Bennings schien sich gerade mit Eiken Jörgensen anzufreunden. Als sie sich erhob, um ihren Großvater wieder nach Hause zu bringen, dem der Trubel hier im Hafen langsam zu viel wurde, erbot er sich sofort, sie zu begleiten. So konnten Leander und Lena endlich einmal ihrer eigenen Wege gehen. Der neue Kollege war zwar überaus und unerwartet nett, aber immer jemanden im Schlepp zu haben, war nicht Henning Leanders Sache.
    Sie gingen um das Hafenbecken herum zum Stand der Landfrauen, um sich von Elke Brodersen jeder ein Stück festen Rumkuchen verkaufen zu lassen. Elke war hier ganz in ihrem Element und ging sichtlich auf in ihrer ehrenamtlichen Aufgabe. Ihre Kinder saßen ein paar Meter weiter auf einer Wolldecke und boten Überraschungseier-Figuren feil. Auch sie schienen sehr zufrieden zu sein.
    Dann schlenderten Lena und Leander weiter in Richtung Deich und überquerten ihn vor den Bootsanlegern im Yachthafen. Auf der Rückseite drehten sie eine Runde durch das doch eher unwirtliche Industriegebiet, überquerten am Heymannsweg die Hauptstraße und folgten ihm bis zur Einmündung der Badestraße.
    »Was machen wir nun mit dem angebrochenen Nachmittag?«, fragte Lena und hakte sich bei Leander unter.
    »Alles,

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