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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Teil und winkte den anderen Mädchen zu, die sofort verstanden, dass sie ihm folgen sollten. Irgendwie wirkten sie erleichtert. Vielleicht hatten die Piraten sie in den finsteren Raum gesperrt in der Hoffnung, dass sie beim Verkauf fügsam waren.
Gemeinsam stiegen sie die Treppe hinauf. Mit jeder Stufe wurde Falans Keuchen lauter, und die Treppe hatte sehr viele Stufen. Fast empfand Leandra Mitleid mit ihm, bis sie sich daran erinnerte, wie verächtlich er von den anderen jungen Frauen gesprochen. Sie sah zu dem Lastenaufzug, auf dem gerade Waren hochgezogen wurden. Das wäre das Richtige für dich , dachte Leandra. Ach nein. Der Lastenaufzug dient der Beförderung von Waren, und das sind wir .
Oben auf dem Plateau wartete ein Wagen gezogen von zwei Eseln auf sie. Während die anderen aufstiegen, prüfte Leandra die Umgebung. Auf der rechten Seite stand neben einem großen Warngong ein Mann und beobachtete den Strand. Bei einem Fluchtversuch musste sie diesen Wächter zuerst ausschalten. Zwischen den Bäumen versteckt bemerkte sie ein kleines Gebäude.
Der Vertreter des Fürstens hielt sich am Wagen fest und schnaubte: „Endlich oben.“
Leandra musste sich eine bissige Bemerkung verkneifen und ein Lächeln, als der schmächtige Fahrer Falan auf den Kutschbock zog. Falan befahl Leandra, endlich in den Wagen zu steigen. Rasch gehorchte sie.
„Jetzt geht es in euer neues Zuhause.“
Er nahm einen Fächer, um sich Luft zu zuwedeln, und der Kutscher knallte mit der Peitsche. Die Esel schnaubten und setzten sich in Bewegung. Der Wald endete bald, und zu beiden Seiten breiteten sich Felder aus. Keiner der darauf arbeitenden Menschen nahm Notiz von ihnen. Der Weg führte geradewegs auf eine Stadt zu. Die Häuser um den Palast waren einfache Strohhütten, während der Palast von einer hohen Mauer umgeben war. Leandra war überrascht, wie groß er war. Fürst Balark hatte nur ein kleines Volk, und doch hatten sie ihm dieses Gebäude erbaut. Wo mochten sich Prinzessin Soraya und der Schild befinden?
Nachdem sie durch das Tor gefahren waren, hielt der Wagen im Hof an. Eine schwarze Dienerin erwartete sie und begrüßte Falan in gebrochenen Mendarnisch, anschließend wandte sie sich an ihre Leute. Diese freuten sich jemanden zu sehen, der ihnen sagen konnte, wie es nun weiterging.
„Du kommst mit mir“, sagte Falan zu Leandra. „Du wirst mich Herr Falan nennen, Fürst Balark wünscht mit eure Hoheit angesprochen zu werden.“
„Das ist die Anrede für einen König.“
Schallend traf der Fächer ihre Wange, und Leandra senkte den Blick. Nicht vor Demut, sondern damit er ihren Zorn nicht sah.
„Vergebt mir, Herr Falan.“
Er führte sie in das Gemach des Fürsten, und Leandra bemerkte, dass an der Wand ein runder Gegenstand hing, der von einem kostbaren Stoff verdeckt wurde. Von Form und Größe konnte es der Heilige Schild der Isen sein.
Fürst Balark stand mit den Rücken zu ihnen vor den geöffneten Balkontüren. Er trug ein kostbares Gewand aus feinsten Leinen, und die Säume waren mit Ornamenten bestickt.
„Die Piraten haben dieses mendarnische Mädchen mitgebracht, Eure Hoheit.“
Balark drehte sich um und musterte Leandra.
„Warte draußen, Falan.“
„Jawohl.“
Der fette Diener watschelte hinaus, während sein Herr sich Leandra näherte. Ein Windstoß kam ins Zimmer und hob das Tuch ein Stückchen, sodass Leandra kurz geblendet wurde. Der Fürst folgte ihren Blick, und Ärger verzerrte seine Züge, aber sogleich entspannten sie sich.
„Wie ist dein Name?“
„Leandra.“
„Du kannst dich glücklich schätzen, denn ich habe eine ganz besondere Aufgabe für dich. Du wirst dich um Prinzessin Soraya kümmern und sie für mich beobachten. Erringe ihr Vertrauen. Es ist mir gleich, wie du das anstellst.“
„Jawohl, Eure Hoheit.“
Er klatschte, und Falan trat wieder ein.
„Sorge dafür, dass sie etwas zum Anziehen bekommt, das einer Dienerin angemessen ist, bevor sie der Prinzessin das Essen bringt.“ Balark warf ihr einen strengen Blick zu. „Verlasse das Zimmer nicht eher, bis sie etwas gegessen hat.“
Leandra verbeugte sich und verließ mit Falan den Raum. War das, was sie geblendet hatte, der Heilige Schild gewesen? Konnte der Fürst so dumm sein und ihn wie einen Spiegel an die Wand hängen?
Für ihre Aufgabe erhielt sie von Falan ein schlichtes, blaues Kleid und ein dazupassendes Haarband. Nachdem sie sich umgezogen hatte, winkte er mit dem Fächer einen Diener heran.
„Bringe sie in die Küche, gib ihr

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