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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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verließ die Kombüse, um sich aus einem Lagerraum ein Schwert zu holen. Timor hetzte ihr nach.
„Er ist gefährlich.“
„Das bin ich auch.“
Sie hatte das Schwert gefunden und befahl Timor auf sie zu warten, dann ging Farina zu Lenos Kabine und öffnete die Tür. Lenos schien zu schlafen, doch als sie einen Fuß ins Gemach setzte, zitterte ein Dolch im Türrahmen. Der Pirat richtete sich auf. Da Farina das Gemach nur halb betreten hatte, konnte er nicht das Schwert sehen.
„Eine reizende Überraschung. Warum bist du gekommen?“
„Ich will prüfen, ob du ein starker Mann bist.“
„Ach, wie das?“
„Zieh dich an und komm in die Mannschaftsmesse.“
„Das klingt, als hättest du etwas Besonderes vorbereitet. Ich bin gleich da.“
Farina unterdrückte ein Lächeln, schloss die Tür und ging vor. Nachdenklich betrachtete sie den Speiseraum, wobei sie den Eingang nicht aus den Augen ließ. Sobald Leandra zurück war, würde sie keinen Finger mehr in der Küche krümmen. Schließlich kam Lenos und bemerkte Farinas Schwert.
„Ich soll also gegen dich kämpfen?“
„So ist es.“
Farina hob das Schwert, und Lenos zog seinen Säbel. Augenblicklich gingen sie aufeinander los wie zwei Löwen, die erbittert um ein Revier kämpften. Die Amazone musste zugeben, dass der Pirat ein starker Gegner war.
„Wie viele Menschen hast du getötet?“, fragte sie.
Er lachte.
„Sehr viele.“
„Und wie viele davon waren wehrlos?“
Er antwortete nicht, und Farinas Zorn flammte auf. Ihr Schwert drang tief in seine Schulter ein, und mit einem verdutzten Keuchen ließ Lenos den Säbel fallen. Sofort trat die Amazone ihn weg, während das Hemd des Piraten sich rot färbte.
„Du bist mir nicht ebenbürtig“, sagte Farina. „Wenn du nicht verbluten willst, solltest du dich machen, was ich sage.“
    Die mendarnische Prinzessin war trotz ihrer Bemühung gegen die Müdigkeit anzukämpfen eingeschlafen, sodass Leandra alleine Wache hielt. Als das Äffchen zurückkehrte, wich es vor ihr zurück, und sie musste Soraya wecken. Zu ihr kam das Äffchen sofort und ließ sich die Nachricht abnehmen.
„Alles ist vorbereitet“, flüsterte Soraya aufgeregt, nachdem sie die Nachricht gelesen hatte. „Ist das nicht wunderbar?“
Leandra nickte.
„Wir werden bis Mitternacht warten, dann hole ich zunächst den Heiligen Schild. Keine Angst“, beruhigte Leandra sie, als sie merkte, dass Soraya davon nicht begeistert war, „ich lass Euch nicht zurück.“
„Versprochen?“ Soraya wirkte in dem dunklen, tannengrünen Kleid älter, ihre Augen dagegen waren wie die eines Kindes.
„Versprochen, außerdem würde das Schiff ohne Euch nicht losfahren.“
Als es endlich so weit war, ermahnte Leandra sie erneut, geduldig ihre Rückkehr abzuwarten, und kletterte sie aus dem Fenster. Während sie Stückchen für Stückchen vorwärtskam, hoffte sie, dass Prinzessin Soraya nicht die Nerven verlor. Am Balkon angekommen, lauschte Leandra, ob sie etwas hören konnte. Alles war still, so zog sie den Vorhang ein wenig zur Seite und schlich ins Gemach. Vorsichtig nahm die Amazonenprinzessin den Schild samt Tuch ab und erzitterte, als sie die Prägung auf der Rückseite fühlte. Isen wird dir Macht verleihen , lautete sie und Leandra hoffte, dass die Göttin ihres Volkes in dieser Nacht mit ihr war.
Nachdem sie auf den Balkon zurück geschlichen war, schnallte sie sich den Heiligen Schild auf den Rücken, um die Hände freizuhaben. Dennoch behinderte er Leandra beim Klettern, und sie war froh, als sie wieder Sorayas Zimmer erreicht hatte.
„Endlich! Ich hab mir Sorgen gemacht“, flüsterte die Prinzessin. „Ist das der Heilige Schild der Amazonen?“
„Ja.“ Mit einem Seufzer legte Leandra ihn auf das Bett und holte die zusammengebundenen Bettlaken darunter hervor. Das eine Ende befestigte sie am Bettpfosten, das andere schlang sie um Sorayas Taille.
„Ich werde Euch nun vorsichtig hinablassen. Bereit?“
Die Prinzessin nickte, aber nachdem sie ein Bein über den Fenstersims geschwungen hatte, zögerte sie.
„Das ist der Weg, der Euch nach Hause bringt, oder wollt Ihr bei Fürst Balark bleiben?“
Energisch schüttelte Soraya den Kopf, nahm ihren Mut zusammen und umfasste mit beiden Händen fest die Bettlaken, während Leandra sie Stück für Stück hinabließ. Als Sorayas Füße den Boden berührten, merkte Leandra, wie ihre Arme zitterten. Die mendarnische Prinzessin wog fast ebenso so viel wie sie, und länger hätte sie Soraya nicht halten können.

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