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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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einzuholen: Rache an Ian, der ihn an der Nase herumgeführt hatte. Seine Worte schienen Prinzessin Soraya zu beruhigen.
„Ich werde tapfer sein und zu den Göttern beten“, sagte sie lächelnd. „Vielleicht erhören sie mich ein zweites Mal.“
„Tut das.“ Timor wünschte ihr einen guten Appetit und ging hinaus, um zu sehen, ob Leandra wach war.
    Einige Tage später standen Leandra und Timor an der Reling. Während Timor aufs Wasser schaute, sah Leandra zum Horizont. Nichts außer der gekräuselten Linie des Wassers war zu entdecken.
„Ich möchte wissen, wo wir ankommen werden.“
„Wir segeln zu den dreizehn Inseln“, ertönte Ians Stimme hinter ihnen, und der Kapitän stellte sich neben Timor. „Ich hoffe, dass die Piraten dort unsere Spur verlieren werden.“
Plötzlich sagte Timor: „Das sind doch keine Delfine.“
Leandra und Ian sahen zum Bug hinunter. Unter der Wasseroberfläche erkannten sie drei schemenhafte Umrisse.
„Das sind Haie.“
Die Amazonenprinzessin wandte den Kopf etwas nach links und erblickte eine graue Rückenflosse.
„Da ist noch einer.“
Sie stellten fest, dass das Schiff von Haien flankiert wurde, und dieses seltsame Verhalten machte die Seeleute nervös. Man konnte fast denken, dass die Räuber der Meere von einer Gefahr wussten, die dem Schiff drohte und ihnen ein Festmahl bescheren würde.
„Kapitän Ian?“, fragte Leandra.
„Ich kann es mir nicht erklären. Diese Strecke sind wir unzählige Male gesegelt, ohne das etwas passiert ist.“
„Das bringt Unglück“, murmelte ein Matrose. „Delfine sollten uns begleiten.“
„Jetzt reicht es!“, rief Yonan nach einer Weile, ergriff eine Harpune und warf. Das Wasser färbte sich rot. Sofort schwammen die anderen Haie hin und stürzten sich auf ihren verletzten Artgenossen.
Die Rote Nixe segelte derweil weiter, trotzdem konnte Leandra nicht sagen, dass sie beruhigt war, und sie hatte recht. Am Nachmittag waren die Haie wieder da.
„Vielleicht hoffen sie, dass wieder einer von ihnen abgeschossen wird“, murmelte ein Matrose, aber keiner glaubte daran. Am Bord des Schiffes herrschte Stille, und nur die Fehler, die den Matrosen unterliefen, verrieten ihre Anspannung. Jeder hatte das Gefühl, dass bald etwas Schreckliches passieren würde.
Schließlich konnte Kapitän Ian die Furcht seiner Männer nicht länger ignorieren und stellte sich auf das Achterdeck, wo jeder seiner Besatzung ihn sehen konnte.
„Ihr seid tapfere Getreuen des Königs, und euch vor etwas zu ängstigen, das nicht einmal in Sicht ist, entehrt euch. Schaut hinter uns, da ist der momentan einzige Feind, der uns bedroht, und wir alle wissen, wie grausam der Piratenfürst ist.“ Er machte eine Pause, und unter den Matrosen machte sich Unruhe breit. Die Haie hatten sie die Blutdurst vergessen lassen. War sie nicht etwas näher gekommen?
Ian sprach weiter: „Geht wieder an die Arbeit. Schon morgen werden wir die dreizehn Inseln erreichen, und heute Nacht werden zusätzlich vier Mann wach bleiben und nach Gefahren Ausschau halten.“
Die Matrosen machten rasch unter sich aus, wer die vier zusätzlichen Wachen sein sollten, und Leandra und Timor wechselten einen Blick.
„Ich halte das für eine gute Idee“, sagte sie.
„Das bedeutet, du willst dich um einen erholsamen Schlaf bringen? Manchmal glaub ich nicht, dass du dich für den Weg der Heilerin entschieden hast.“
Leandra lächelte.
„Wenn diesem Schiff Gefahr droht, sollte ich als Rheas Dienerin zur Stelle sein.“
„Dann solltest du nach unten gehen und dich etwas ausruhen. Wir sehen uns heute Nacht.“
    Herausfordernd starrte Farina in die Nacht hinaus, und Leandra spürte, dass sie darauf hoffte, dass sich irgendeine Bedrohung aus der Dunkelheit schälen und sie angreifen würde. Ihr wäre es auch recht, wenn der Piratenfürst sie einholen würde. Gestern hatten Kapitän Ian und sie deswegen gestritten. Leandra unterdrückte ein Seufzen und sah zum Bug des Schiffes hinunter. Obwohl es eine klare Nacht war, konnte sie nicht erkennen, ob die Haie noch da waren.
„Da passiert etwas!“, rief der Mann im Ausguck und deutete auf eine Stelle rechts vom Schiff.
Das Wasser spritzte auf und wurde geteilt, als würde etwas Großes auf sie zu kommen.
„Ein Seeungeheuer!“, rief ein Matrose und wollte unter Deck fliehen, da schoss der Kopf einer Seeschlange hervor und ihre Kiefer schlossen sich fest um ihn.
Farina riss Leandra hinter die Kisten, die am Bug standen, während die Seeschlange mit ihrem Opfer

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