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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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Eine Verschnaufpause konnte Leandra sich leider nicht leisten. Zum Glück war der Heilige Schild ziemlich leicht. Als auch dieser unten war, löste Leandra die Bettlaken vom Pfosten und warf sie Soraya zu. Wenig später landete sie neben ihr und nahm den Schild auf.
„Da entlang.“
Wie Diebe schlichen sie durch den Garten zum Schuppen. Leise holte Leandra die Leiter heraus, lehnte sie an die Mauer und stieg hinauf, um einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Kein Mensch war in Sicht. Schnell stieg sie wieder herunter.
„Die Luft ist rein.“
„Mein Herz rast“, sagte Soraya.
„Ihr macht das sehr gut. Weiter.“
Während die Prinzessin hochkletterte, hielt Leandra die Leiter fest, danach folgte sie ihr und ließ Soraya mithilfe des Bettlakens herab. Das helle Laken machte die Amazone nervös. Fast schien es zu schreien: Schaut, hier sind sie! Ergreift sie!
Leandra war froh, als sie es fallen lassen konnte und Soraya es unter ihren Umhang verschwinden ließ. Geräuschlos wie ein Eichhörnchen kletterte die Amazonenprinzessin herab. Bislang war alles glattgegangen, trotzdem würde Leandra erst aufatmen, wenn sie auf Ians Schiff waren.
Leise huschten die beiden jungen Frauen durch die Straßen. Sie hatten fast die letzten Häuser erreicht, da schreckten sie einen Hund auf. Bellend sprang er auf sie zu, doch die an einem Pflock befestigte Kette gab nur eine Armeslänge nach. Gerade rechtzeitig hatte Leandra die Hand über Sorayas Mund gelegt, um deren Schrei zu verhindern, und zog die Prinzessin hinter die nächste Ecke, während im Inneren der Hütte jemand Ruhe schrie. Das Tier wurde noch lauter. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen, und ein Mann im Nachthemd erschien.
„Sei still, du Mistvieh!“
Schlagartig verstummte der Hund, legte sich mit eingeklemmtem Schwanz hin und sein Besitzer ging zurück ins Haus. Leandra wartete einen Moment, dann ließ sie Soraya los.
„Das war knapp, nicht wahr?“ Sorayas Stimme zitterte. „Was wird mit uns geschehen, wenn sie uns erwischen?“
„Dir werden sie nichts zuleide tun. Komm, lass uns einen Bogen um diese Hütte machen.“
„Und was ist mit dir?“
Leandra überlegte kurz. Wenn sie eine gewöhnliche Frau wäre, würde Fürst Balark sie vielleicht töten, aber sie war eine Heilerin der Rhea. Allerdings … Ein Schaudern durchlief sie. Brauchte man zum Heilen Füße?
„Leandra?“
Sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Sei unbesorgt, ich bin ebenfalls wertvoll. Komm.“
Sanft nahm sie Sorayas Hand und ging weiter. Im Schutz der Weizenfelder begannen sie zu laufen, bis sie den Wald erreichten. Als sie in Nähe der Treppe waren, drückte Leandra Soraya zwischen zwei dichte Sträucher.
„Bleibt hier!“, befahl sie.
Die Prinzessin nickte, lediglich ihr Blick folgte Leandra. Lautlos schlich sie von Busch zu Busch an den Mann am Gong heran. Er beobachtete die Bucht, wo Ians Schiff vor Anker lag, und rechnete nicht mit einem Angriff von hinten. Ich muss ihn außer Gefecht setzen, bevor er Alarm schlagen kann , dachte Leandra. Auf dem Boden fand sie einen Ast und schlug zu. Lautlos sackte er zusammen. Sie berührte ihn, um seine Lebenskraft zu fühlen. Er würde nur ein paar blaue Flecken zurückbehalten, so zog sie ihn ins Dickicht. Soraya sah es und kam zu ihr. Nachdem sie den Wachmann geknebelt und gefesselt hatten, gingen sie die Treppe hinunter.
„Nicht so schnell“, warnte Leandra Soraya und hielt sie zurück, „sonst landet Ihr unten mit gebrochenem Genick.“
Die Prinzessin wurde langsamer. Während sie weiter hinabstiegen, löste sich aus dem Schatten des Schiffes ein Boot und kam auf den Strand zu. Die Befreier und die Flüchtenden erreichten ihn fast gleichzeitig. Ian war selbst gekommen und half Soraya ins Boot. Aus dem Augenwinkel bemerkte Leandra eine Bewegung. Ein Schatten sprang auf den Kapitän zu, doch es war bloß das Äffchen.
„Rudert los!“, befahl Ian. „Wir sind vollständig.“
Die Männer gehorchten, und der gleichmäßige Schlag der Ruder beruhigte die Heilerin der Rhea etwas, dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl. Ian bemerkte ihre Anspannung.
„Wir haben es gleich geschafft.“
Das Boot hielt an der Seite der Roten Nixe und eine Strickleiter wurde hinuntergeworfen. Freude durchfuhr Leandra, als sie sah, dass ihre Freunde an der Reling standen. In diesem Moment wünschte sie sich Flügel, um nicht abwarten zu müssen, bis Soraya oben war, die natürlich als Erste hochklettern durfte.
Als ihre Gefährten sie in die Arme nahmen,

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