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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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haben uns darauf geeinigt, ihn zu Fürstin Akrissa zu bringen.“
Während Brianna ihre Gefährtin Jarviane aufklärte, dachte Timor nach. Sein Vater würde sie sicher bald aufspüren, was wollte er dann unternehmen?
    Nach einigen Stunden wachte Leandra hungrig auf und setzte ihren Weg fort, bis sie vor dem steinernen Wächter stand. Wenigstens werden die lebenden Trolle mir nicht nachkommen , dachte sie und betrat das Tal. An einigen Baumstämmen fand sie Gelbe Fächerpilze und aß welche, bis das flaue Gefühl in ihrem Magen nachließ. Danach ging Leandra weiter, plötzlich hörte sie die Geräusche eines Kampfes. Rasch lief sie los und sah, dass auf einer Lichtung Adain gegen eine Amazone kämpfte, die mit dem Rücken zu Leandra stand. Mit ihrem Kampfstab verteidigte sich der Jäger gegen die Kriegerin, lange würde er ihren Angriffen nicht mehr standhalten können.
Hatte Adain nicht von vier Verfolgern gesprochen? Vorsichtig näherte Leandra sich und sah, dass Timor an einem Baumstamm gefesselt war und auf dem Boden zwei Amazonen lagen. Es handelte sich um Iben und Brianna, Adains Gegnerin musste Jarviane sein. Eine vierte Kriegerin konnte sie nicht entdecken. Ein paar Meter von den beiden bewusstlosen Frauen entfernt lag ihr Bogen. Als Leandra die Lichtung betrat, bemerkte Timor sie, und sie legte sich den Zeigefinger auf die Lippen, damit er nicht ihren Namen rief. Schnell nahm sie Bogen und Köcher und zielte auf die Amazone, trotzdem schoss die Prinzessin nicht. Wie in einem Traum beobachtete sie, wie der Kampfstab zerbrach und Adain vor einem Schwerthieb zurücksprang.
„Erledige sie!“, rief Timor und erinnerte Leandra daran, dass sie etwas tun musste.
„Jarviane, sofort aufhören!“ Ihre Stimme lenkte die Amazone einen Moment ab, und Adain nutzte seine Chance, um sie niederzuschlagen.
Erschöpft lächelnd sagte er: „Schön, dass es dir gut geht, und du bist sogar zum richtigen Zeitpunkt gekommen.“
Er lief zu seinem Sohn und befreite ihn von seinen Fesseln, statt Erleichterung las Leandra Zorn in Timors Augen.
„Warum hast du nicht geschossen?“, schrie er. „Sie hätte meinen Vater fast getötet.“
„Weil ich niemals einen Menschen töten werde.“
„Ich fass es nicht. Eine Amazone, die kein Blut an ihren Händen haben will? Hättest du uns nicht früher sagen können, dass du eine Abtrünnige bist?“
Einen Augenblick starrte Leandra Timor entsetzt an, dann wandte sie ab und lief davon. Sie ignorierte, dass Adain ihren Namen rief. Abtrünnige? Nein, sie war keine Verräterin! Irgendwann blieb die Prinzessin stehen und bekämpfte Tränen. Was war falsch daran, wenn man das Leben höher schätzte als den Tod? Nie wieder wollte sie wegen dieser Einstellung verurteilt werden. Leandra musste alleine weitergehen. Weil das Tal keinen weiteren Eingang hatte, würde ihr Weg sie durch die Schlucht führen. Die Vorstellung, den Trollen ein zweites Mal über den Weg zu laufen, behagte ihr nicht, aber diesmal hatte sie ihren Bogen.
„Da bist du ja!“, rief Timors Stimme hinter ihr, und die Prinzessin drehte sich um. Während er und sein Vater näher kamen, verschränkte Leandra die Arme. Sie sah, dass Adain ihre Tasche dabei hatte. Vielleicht waren sie nur gekommen, um sie ihr zurückzugeben.
„Was wollt ihr?“, fragte die Amazone kalt, als die beiden vor ihr standen.
„Was ich gesagt habe, tut mir leid, und ich entschuldige mich für mein Benehmen in den letzten Tagen. Ich wollte dich nicht verletzen, und wenn du uns weiter begleitest, werde ich mich nicht mit dir streiten.“
Das glaubte Leandra ihm sogar, allerdings spielte das keine Rolle mehr.
„Ich nehme deine Entschuldigung an, doch ich werde nicht mit jemandem reisen, der mich nicht achtet.“
„Leandra“, mischte Adain sich ein, „ich weiß, dass seine Worte dich tief getroffen haben, dennoch übereile deine Entscheidung bitte nicht. Wir möchten dir erklären, warum wir hier sind, und dann kannst du auch Timors Verhalten verstehen.“
Der Jäger sah der Prinzessin in die Augen, und sie fragte sich, wie Adain es schon wieder schaffte, ihren Entschluss ins Wanken zu bringen. Erklärungen konnten nicht den Charakter eines Menschen ändern, und obwohl Timor ein Mendarner war, war er genauso engstirnig wie ihre Landsleute. Ihre Landsleute …
„Was habt ihr mit den Amazonen gemacht?“
„Wir haben sie an einem Baumstamm gefesselt. Jarviane wird vom Schlag nur ein paar blaue Flecken bekommen, und die anderen beiden sind vom Gift der

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