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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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also aß Leandra ihr Brötchen. Die Menschen an den Nachbartischen unterhielten sich angeregt, nur an ihren Tisch herrschte Stille. Eigentlich gibt es auch nichts mehr zu sagen , dachte sie und stand auf.
„Ich werde jetzt gehen.“
Adain und Timor wünschten ihr Glück, und sie verließ die Herberge. Was immer im Tempel passieren würde, es würde ihren Lebensweg bestimmen, dessen war Leandra sich gewiss. Ihre Schritte wurden schneller, und bald erhob sich die riesige Mauer vor ihr. Leandra folgte den Pfad, bis sie das Südtor erreichte, am dem zwei Männer Wache hielten.
„Was ist dein Begehr in Kirans Tempel?“, fragte der Kleinere von ihnen.
„Ich möchte mich dem Ritus unterziehen.“
Unentschlossen sah der Wächter zu seinem Kameraden, der zuckte die Schultern.
„Es wird geschehen, wie es Kiran gefällt.“
Die Wachen ließen sie durch, und Leandra betrat einen Weg, zu dessen Seiten sich Weiden ausbreiteten, die wie geschaffen für die Pferdezucht waren. Keines der Tiere wirkte krank oder schwach.
Eine Fuchsstute graste in der Nähe des Zaunes, und als Leandra sich näherte, hob sie den Kopf und wieherte.
„Nein, ich hab leider nichts für dich.“
Sie konnte nicht widerstehen und streichelte das Pferd, das mittlerweile den Kopf über den Zaun gestreckt hatte. Am liebsten wäre sie hinübergeklettert und hätte sich auf den Rücken der Stute geschwungen. Bevor sie der Versuchung erlag, riss sie sich von dem Anblick los. Als die Amazone weitergehen wollte, stand mitten auf dem Wege ein Pferd.
So einen Schimmel hatte Leandra noch nie gesehen. Abgesehen von seiner Größe schienen Mähne und Schweif aus gesponnenen Sonnenstrahlen zu sein. Das war unmöglich ein normales Pferd, und sie spürte, wie ihre Knie zu zittern begannen.
„Leandra, ich bin der Gott Kiran“, sprach es, und die Prinzessin sank auf die Knie. „Ich würde dich gerne in meine Dienste nehmen, aber ein anderer Gott erhebt seit deiner Geburt Anspruch auf dich.“
Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Konnte sie der Kriegsgöttin selbst als verstoßene Amazone nicht entfliehen?
„Ich kann Isen nicht dienen!“, rief sie aus.
„Still, deine Worte sind unbedächtig, und sie hätten zu deinem Verderben führen können, wenn sie außerhalb meines Tempels ausgesprochen wären. Deine Angst ist unbegründet, du gehörst nicht zu ihr.“
„Zu wem gehöre ich dann?“
„Geh zum Orakel von Nezia, und der Weg, dem du folgen musst, wird sich dir zeigen.“
Gehorsam senkte Leandra den Kopf. Ihr blieb nichts anderes übrig, als diesem Rat zu folgen, ansonsten würde sie Kiran beleidigen. Als sie wieder aufblickte, war der Gott verschwunden, doch ein leises Flüstern drang an ihr Ohr.
„Selten wird eine so gute Reiterin geboren, eines Tages wirst du ein Pferd reiten, mit dem sich kein anderes messen kann.“
Leichter Wind kam auf, und Leandra wusste, dass Kiran endgültig fort war. Sie erhob sich, um zurückzugehen.
Am Tor fragte der kleinere Wachmann: „Schon zurück? Hast du es dir anders überlegt?“
„Sei still! Siehst du nicht, dass Kiran sich ihr offenbart hat?“
Die Antwort hörte Leandra nicht, sie nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. Ihre Füße gingen alleine in Richtung Stadt. Ich bin einem Gott begegnet , dachte Leandra und sackte in die Knie. Warum hatte Kiran ihr nicht verraten, wem sie dienen sollte? Das Orakel von Nezia war das berühmteste Heiligtum des Gottes Ivar und lag auf einer Insel. Plötzlich stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht. Wenn ihr Gott in diesem Moment auf sie niederblickte, wäre er sicher enttäuscht. Leandra sah zum Himmel auf und flüsterte: „Ich werde von nun an stark sein.“
Sie stand auf und klopfte sich den Staub vom Kleid, danach kehrte sie zu Adain und Timor zurück, die noch immer am selben Tisch saßen. Der Jäger musterte ihr Gesicht.
„Es hat nicht geklappt, nicht wahr?“
„Sei nicht traurig“, sagte Timor. „Irgendwann wirst du deinen Gott finden.“
Die Amazonenprinzessin seufzte und setzte sich. Sie hatten viel miteinander erlebt, trotzdem war die Begegnung mit einem Gott etwas ganz anderes. Ob Adain und Timor ihr glauben würden? Am besten sie sprach es so kurz wie möglich aus.
„Kiran ist mir erschienen.“
Sie schaute den beiden in die Gesichter, und zu ihrer Erleichterung entdeckte sie keinen Unglauben, so erzählte Leandra alles.
„Was wirst du jetzt tun?“, fragte Adain.
„Ich werde zum Orakel gehen.“
Der Jäger wirkte nachdenklich.
„Wenn dir ein kleiner Umweg nach Bentan

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