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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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eiskalt sein muss, doch anscheinend gibt es drei Opfer, von denen eins tot, das zweite zu Unrecht im Gefängnis sitzt und das dritte gleichzeitig der Täter ist.“
Harins Gesicht wurde abwechselnd rot und weiß.
„Ich weiß auch, warum du es getan hast, allerdings war es vergebens.“
„Vergebens?“
„Ja, du wirst weiterhin der Stallbursche bleiben, und sie wird die Frau eines Mannes aus dem gleichen Stand.“
„Nein, sie hat versprochen, mich zu heiraten.“
„Sie hat dich belogen!“
Er wich zurück.
„Wer bist du, dass du einfach hierher kommst und mich verwirren willst? Ich glaube dir kein Wort!“
„Anscheinend musst du es aus ihrem Mund hören. Frage sie. Sie ist gerade im Garten.“
Leandra verließ ihn und schlich sich unter ein Stallfenster. Sie hörte, wie der junge Mann drinnen auf und ab ging.
„Sie würde mich nie hintergehen.“ Er blieb stehen, und seine Stimme wurde leiser. „Aber alle verspotten mich, weil ich an diese Liebe glaube. Was ist, wenn dieses Mädchen recht hatte? War das überhaupt ein Mädchen? Ich muss Glenna sofort sehen.“
Harin stürmte aus dem Stall, und Leandra folgte ihm vorsichtig in den Garten. Die Adelige ließ die Tasse fallen, als sie ihn erblickte, und Norins Mutter schrie: „Geh zurück in deinen Stall! Was fällt dir ein?“
„Ist schon gut.“ Glenna hatte sich wieder gefasst. „Hole mir eine neue Tasse Tee.“
Mit zusammengepressten Lippen befolgte die Zofe den Befehl und ging. Als sie außer Hörweite war, fragte die Adelige: „Was willst du? Ich habe dir gesagt, dass wir uns in nächster Zeit nicht sehen können.“
„Ja, ich weiß, trotzdem muss ich dringend mit dir sprechen.“
„Nicht jetzt, wir treffen uns hier um Mitternacht. Hast du das verstanden oder willst du mich in Schwierigkeiten bringen?“
„Nein, natürlich nicht.“ Verwirrt ging er davon, und Leandra empfand eine tiefe Traurigkeit. Hatte sie etwa Mitleid mit Harin? Ohne sich dessen bewusst zu sein, berührte sie den Verband um ihrer Hand, und da wurde es ihr klar. Auch von Leandra hatte man gefordert, dass sie jemanden aus Loyalität tötete. Ich habe es nicht getan , dachte die Amazonenprinzessin, und obwohl mein Volk mich deswegen verstoßen hat, werde ich mir nie Vorwürfe machen . In der Ferne bellte ein Hund und holte Leandra in die Wirklichkeit zurück. Bestimmt sorgten sich Adain und Timor, weil sie nicht auf ihren Posten war. Sie verließ das Anwesen, und wie erwartet, war Timor, der sie ablösen sollte, nicht da.
    Als Timor Leandra nicht am vereinbarten Punkt getroffen hatte, begann er, die nähere Umgebung abzusuchen, und in ihm stieg Angst auf, dass man sie bemerkt hatte. Einen Menschen, der ein Haus beobachtete, würde man sicher für einen Dieb halten. Was sollte er jetzt tun?
„Timor.“
Er fuhr herum, und Leandra stand vor ihm. Grob packte er sie an den Schultern.
„Wo, bei allen Göttern, bist du gewesen?“
Erschrocken sah sie ihn an, und Timor ließ sie wieder los. Warum hatte er so heftig reagiert?
„Es tut mir leid“, flüsterte er.
„Mir tut es leid, dass du dir Sorgen machen müsstest. Mir hat sich eine gute Gelegenheit geboten. Ich weiß jetzt, wer Aslams wahrer Mörder ist, und mit Glück bekommen wir heute Nacht ein Geständnis.“
Erstaunt sah er Leandra an, und sie lachte.
„Komm, lass uns zu Adain gehen.“
Auf dem Weg zur Taverne Goldschimmer, wo Adain sich umhören wollte, erzählte Leandra Timor, was passiert war. Wenn sie das Geständnis bekamen, konnten sie Johar retten, dann ließ seine Begeisterung nach. Fürst Dural war ein angesehener Bürger der Stadt, und bestimmt würde das Gericht niemanden heimlich in der Nacht hinschicken. Vielleicht hatte sein Vater einen Einfall.
Nachdem Adain sich Leandras Geschichte angehört hatte, sagte er: „Wenn wir einen Priester des Isidors als Zeugen gewinnen könnten, würde Johar freigesprochen werden. Sein Wort wird niemals angezweifelt.“
Timor stand abrupt auf.
„Das werde ich alleine übernehmen.“
Leandra wollte widersprechen, doch Adain legte seine Hand auf ihre. Er war froh, dass sein Vater ihn verstand, und machte sich auf den Weg zum Tempel, der im Norden der Stadt lag. Als er vor dem riesigen, weißen Gebäude stand, dachte er: Mein Vater und Leandra haben mir genug geholfen, den Rest werde ich alleine schaffen, denn auf mir liegt der Fluch .
Er betrat den Tempel und wäre fast mit einem Novizen zusammengestoßen.
„Entschuldigung.“
„Nichts ist passiert. Seid Ihr zum Beten und wegen

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