Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
Vom Netzwerk:
knirschte.
„Versuch bitte leise zu sein.“
„Es ist nicht meine Aufgabe, mich an andere Leute anzupirschen.“
Timor hörte etwas und zog Vandur in ein Gebüsch, wenige Augenblicke später erschien Harin. Er ging zu einer Bank, vor der er begann auf und ab zu marschieren.
„Wir müssen näher heran“, flüsterte Timor, und der Priester nickte.
Harin war so in seine Sorgen versunken, dass er die Geräusche, die Vandur gelegentlich verursachte, nicht wahrnahm. Unbemerkt gelangten sie zum Busch hinter der Bank. Hoffentlich tauchte Glenna bald auf. Die Kälte der Nacht kroch in ihre Glieder, und sie durften sich nicht bewegen, um sich aufzuwärmen. Endlich näherte sich eine kleine Gestalt in Kapuzenumhang und gesellte sich zu Harin.
„Was ist los?“, fragte eine Frauenstimme.
„Du hast deine Meinung nicht geändert, oder?“
„Wovon sprichst du?“
„Von deinem Versprechen.“
Sie lachte leise.
„Glaubst du wirklich, ich würde einen Stallburschen heiraten?“
„Glenna,-“ Wie vom Kopf gestoßen, stand Harin da. „Du hast mir dein Wort gegeben, dass wir, wenn ich deinen Bruder töte, zusammen sein können.“
„Aslam hat auch ständig etwas versprochen und es nie gehalten. Was ist schon ein Versprechen? Ein paar Worte, die andere zu etwas veranlassen sollen.“
„Ich liebe dich!“ Er ergriff ihren Arm, und Glenna wehrte sich, dabei fiel ihre Kapuze zurück, sodass man ihr Gesicht erkennen konnte. Es war sehr schön, doch verzerrt von Verachtung.
„Lass mich los! Ich schreie, wenn du nicht sofort deine schmutzigen Hände von mir nimmst, und werde behaupten, dass du mich in deinen Liebeswahn entführen wolltest.“
Jäh ließ er sie los, und Glenna eilte davon, während Harin auf die Knie fiel und hemmungslos zu schluchzen anfing. Timor konnte kein Mitleid für ihn empfinden.
„Das war aufschlussreich“, flüsterte Vandur. „Nicht umsonst sagt man, die Wahrheit verbirgt sich vor dem Licht, nicht wahr?“
„Ja, gehen wir auf unser Zimmer zurück.“
    Der Tag der Verhandlung war gekommen, und Leandra hoffte, dass es der Letzte sein würde, an dem Timor Unglück hatte. Da sie sich früh auf dem Weg gemacht hatten, saßen sie in der ersten Reihe. Nach und nach füllten sich auch die anderen Plätze, und einige Menschen standen sogar auf den Gängen.
„Für diese Leute ist klar, dass Johar der Mörder ist“, flüsterte Timor. „Sie sind nur gekommen, um zu erfahren, wie er bestraft wird.“
„Er wird nicht bestraft.“ Beruhigend lächelte Adain seinen Sohn an, und Leandra nickte zustimmend.
In diesem Moment trat durch die Tür ein großer Mann mit ernstem Gesicht, gefolgt von einer in schwarz gehüllten Gestalt. Glenna , dachte Leandra und fragte sich, ob der Schleier ein boshaftes Lächeln verbarg. Die beiden Adeligen setzten sich zur rechten Seite des Richtertisches, und endlich kam der Richter.
Von dem erhöhten Tisch beobachtete er, wie Johar von zwei Wachen hereingeführt wurde. Der Gaukler sah sich um, und Timor lächelte, als ihre Blicke sich trafen, aber Johar erwiderte es nicht.
Der Richter sprach: „Johar, Ihr wurdet festgenommen, weil man euch verdächtigt, Aslam getötet zu haben. Ist Johar Euer richtiger Name?“
„Ja.“
„Ich werde kurz den Vorfall schildern. Vor acht Tagen habt Ihr mit Fürst Aslam in der Herberge Goldschimmer Kartenspiel gespielt, und als Ihr gegangen seid, ist Aslam Euch gefolgt. Kurze Zeit später wurde er ermordet aufgefunden.“
„Es ist wahr, dass ich mit ihm Karten gespielt habe, dennoch habe ich ihn nicht -“
„Schweigt, und antwortet nur, wenn ich Euch etwas frage.“
„Was ist das für eine Verhandlung?“, rief Johar und trat einen Schritt auf den Richter zu. Grob wurde der Gaukler von den Wachen zurückgerissen.
„Ihr werdet später Gelegenheit erhalten, Euch zu verteidigen: Nun will ich die Zeugen hören.“
Nachdem der Schneider und andere Gäste seine Beobachtungen erzählt hatten, trat der Priester ein.
„Wie ist Euer Name?“, fragte der Richter.
„Ich bin Vandur, ein Priester Isidors.“
„Vandur, Ihr habt Euch erst gestern als Zeuge gemeldet. Was könnt Ihr zu dem Mord sagen?“
„Ich habe gehört, wie der wahre Mörder ein Geständnis ablegte.“
„Erzählt uns, wie es dazu kam.“
„Gerne.“ Vandur berichtete, wie Timor ihn angeworben hatte, sie in das Anwesen der Durals gekommen waren und vom Gespräch zwischen Harin und Glenna.
„Könnt Ihr das Geständnis wörtlich wiederholen?“
„Sicher: Du hast mir dein Wort gegeben, dass

Weitere Kostenlose Bücher