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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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wir, wenn ich deinen Bruder töte, zusammen sein können.“
Alle Blicke richteten sich auf Fürst Dural, der erstarrt da saß. Auch seine Tochter schien aus Stein zu sein, dann sprang sie auf.
„Das ist eine gemeine Lüge!“
„Unmöglich, ein Priester Isidors spricht immer die Wahrheit“, flüsterte Dural und schlug die Hände vors Gesicht. Gebeugt vor Gram saß er auf seinem Stuhl. Er hatte seinen Sohn verloren, und seine Tochter war daran schuld.
„Fürst Dural, was wollt Ihr tun?“, fragte der Richter. „Wollt Ihr selbst ein Urteil sprechen oder es dem Gericht überlassen?“
Müde starrte Dural auf seine Hände.
„Ich wünsche, dass keine Anklage gegen sie erhoben wird.“
„Vater!“, rief Glenna erleichtert.
Langsam wandte Fürst Dural den Kopf, um seine Tochter anzusehen.
„Ich habe keine Kinder mehr“, antwortete er und stand auf. Ohne zurückzublicken, verließ der Fürst den Saal, und obwohl Leandra kein Mitleid mit Glenna hatte, zog sich ihr Herz zusammen. Er hatte seine Tochter verstoßen, und das war schlimmer als der Tod.
Timor berührte ihre Hand, und Leandra zwang sich zu einem Lächeln. Sie blickte wieder zum Richtertisch, und irgendwie fiel es ihr leicht, statt dem strengen Richter ihre Mutter dort sitzen zu sehen. Auch wenn deine Handlungsweise mich immer noch verletzt , dachte sie, werde ich vielleicht eines Tages darüber froh sein .
Die Amazonenprinzessin schloss die Augen und hörte, wie der Richter sagte: „Da Ihr unschuldig seid, verlasst diesen Saal als freier Mann, Johar.“
Leandra öffnete die Augen wieder. Die Wachen entfernten gerade die Handschellen, und die Menschen begannen, laut diskutierend aus dem Saal zu strömen.
„Alles in Ordnung, Leandra?“
„Natürlich.“ Diesmal war ihr Lächeln echt. „Schließlich können wir ohne Zwischenfälle weiterreisen.“
„Du hast es wirklich geschafft, meine Unschuld zu beweisen!“ Johar kam zu ihnen und umarmte Timor. „Ich danke dir, Junge. Möge Karuna dir gewogen sein. Jetzt muss ich schnell zu meinen Leuten gehen.“
Er eilte aus dem Saal, und auch Adain, Timor und Leandra gingen.
„Meint ihr wirklich, dass der Fluch nun aufgehoben ist?“ Timor schien sich dessen nicht sicher zu sein, da fiel sein Blick auf einen Marktstand, der süßes Gebäck verkaufte. „Ich werde uns drei Honigkuchen kaufen, und wenn mit meinen alles stimmt, ist der Fluch wirklich weg.“
Leandra und Adain sahen sich an und bemühten sich nicht laut zu lachen, während Timor zum Händler ging. Plötzlich rief er: „Ich glaube es nicht!“
Sie kamen an seine Seite.
„Was ist?“
„Ich habe den Mann vor dem Henker bewahrt, und er bestiehlt mich.“ Timor war empört, Adain dagegen lachte.
„Ein wahrer Diener der Karuna! Vielleicht ist dies das deutlichste Zeichen, dass sie dir vergeben hat.“
„Darum geht es nicht!“ Timor wurde noch wütender. „So etwas Undankbares.“
„Beruhige dich. Wegen deines Pechs waren in deinem Beutel sowieso nur Karunas Münze und ein paar Kupferstücke.“
„Was ist mit den Honigkuchen?“ mischte sich der Marktverkäufer ein, und Adain bezahlte sie.
Den Rest des Nachmittags nutzten sie, um ihre Vorräte aufzufüllen, danach kehrten sie zur Herberge Sonnenstolz zurück.
Timor ließ sich auf das Bett fallen.
„Den Göttern sei dank, unsere letzte Nacht in Nenreth.“
„Wir können morgen früh aufbrechen, ich habe die Zimmer schon bezahlt. Was ist, Leandra?“
„Nichts.“ Doch die Amazone deutete zum Fenster, und Timor lauschte. Jemand schlich sich heran. Adain riss das Fenster auf und warf eine Gestalt zu Boden.
„Wartet! Ich bin‘s - Johar.“
Tatsächlich war das die Stimme des Gauklers, und Adain ließ ihn los.
„Bist du gekommen, um den Rest zu stehlen?“, fragte Timor.
„Nein, ihr seid in Schwierigkeiten“, antwortete er. „Zwei Amazonen suchen nach euch.“
„Da erzählst du uns nichts Neues.“
„Wach auf, Timor. Diese Stadt wimmelt von hilfsbereiten und aufrichtigen Menschen. Sie werden euch bald gefunden haben, immerhin habt ihr viel Aufsehen erregt.“
Adain half dem Gaukler auf die Beine.
„Danke für die Warnung, wir werden verschwinden.“
„Durch den Hauseingang, damit euch alle sehen? Steigt lieber aus dem Fenster, und warum wendet ihr euch nicht an euren Freund aus dem Isidor-Tempel?“
Vielleicht konnte Vandur ihnen wirklich helfen, dennoch sah Timor Johar misstrauisch an.
„Ach, sei nicht mehr beleidigt.“ Er wühlte in seiner Tasche und warf ihm einen Beutel zu. „Außer

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