Lebe wohl, Erde!
war einfach grauenvoll –, aber es war immer noch besser als das, was man zu der Zeit zu kaufen bekam.
Doch es war nicht das Beste, was wir leisten konnten. Ich glaube, dessen wurden wir uns alle zu etwa derselben Zeit bewußt. Ich erkannte aufgrund der Fanpost, die ich für mein Magazin bekam, daß es nicht genügte, nur Autor zu sein. Selbst Autor zu sein, dessen Stories veröffentlicht wurden, genügte nicht. Was ich wirklich sein wollte, war Autor, dessen Sachen nicht nur veröffentlicht wurden, sondern einer, über den die Leser auch begeisterte Briefe an die Herausgeber schrieben.
Also faßte ich den guten Vorsatz, bessere Stories zu schreiben, es mußten ja nicht unbedingt Meisterwerke werden. Weiß der Himmel, ich war damals als Autor weder reif noch routiniert genug, um Großes zu schaffen. Aber jedenfalls war ich fähig, besser zu schreiben als bisher, etwas zu verfassen, das nicht Dutzendware war.
Die Geschichte, die meinem guten Vorsatz entsprang, war: ES IST EINE JUNGE WELT! Sie erschien unter meinem Pseudonym James MacCreigh in der April-Ausgabe 1941 von ASTOUNDING STORIES.
Es ist eine junge Welt
1. IM HAUS DES FEINDES
Ich glaube, im ganzen Universum gab es keine, die besser schossen als mein Stamm, aber durch mich fiel der Durchschnitt. Obgleich ich mein Leben lang Jäger war, schoß ich nicht gern. Selbst die Kinder des Stammes waren besser als ich, wenn es darum ging, ein bewegliches Ziel mit einem leichten Bogen zu treffen. Und so durfte ich auch nie an den Überfällen auf die Feindsiedlungen teilnehmen.
Jagen war schon in Ordnung, denn dabei half mir meine angeborene Begabung, mich unauffällig und still zu verhalten. Ich konnte regloser als die Steine sein, auf denen ich kauerte. Wenn die Tiere des Waldes nahe kamen, brauchte ich kein guter Schütze zu sein, um meinen Teil der räuberischen Schädlinge zu töten.
Nicht daß die Tiere, die man bei uns sah, wirklich gefährlich gewesen wären, aber es gab eine Art von Echsen, die wir fürchten gelernt hatten. Diese Tiere waren groß und kräftig und bewegten sich fast lautlos. Aber das war nicht das Schlimmste. Da sie Echsen und den Fischen verwandter waren als uns, fraßen sie doch tatsächlich das Fleisch der Tiere und Menschen, die sie töteten! Konnten sie keine Lebewesen erbeuten, ernährten sie sich von Laub und Gras oder Blumen und Früchten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, denn sie mußten fressen, um zu leben. Sie waren offenbar noch auf einer zu tiefen Entwicklungsstufe, um wie alle warmblütigen Geschöpfe von klarem Wasser und frischer Luft existieren zu können, die für alle da sind.
Aufgrund dieser abstoßenden Freßgewohnheit machte es mir Freude, diese Echsen zu töten, wann immer ich konnte, und es ging mir wie den anderen, wenn sie stolzgeschwellt von ihren Überfällen zurückkamen und erzählten, wieviel Spaß ihnen das Töten der Feinde gemacht hatte.
Viermal im Jahr schickte man mich aus, eine Echse zu töten – wir nannten sie Fresser –, und jedesmal blieb ich aus, bis ich eine erlegt hatte. Selbst wenn es mich manchmal Tage oder gar Wochen kostete, eine aufzuspüren und zu töten, wagte ich es nie, ohne zumindest eine Echsenhaut über den Schultern zurückzukehren. Diese Tiere wurden zwar immer seltener, aber es gelang mir stets, schließlich doch eines aufzustöbern – das heißt, immer außer einem Mal.
Denn es kam der Tag, da ich mich überall nach ihnen umschauen konnte und doch keine fand. Hundert Meilen und mehr streifte ich kreuz und quer durch das Land, einen ganzen Monat lang, und das ohne jeglichen Erfolg. Auf unserem Gebiet des Planeten waren die Echsen offenbar völlig ausgerottet.
Als ich erschöpft ins Dorf meines Stammes zurückstolperte, sah ich gleich, daß sich irgend etwas tat. Ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich lenken, da ich ja kein Glück mit meiner Jagd gehabt hatte, also blieb ich ein wenig außerhalb des Dorfes im Schutz der Bäume stehen und machte eine Weile den Beobachter. Die Krieger stapften wichtigtuerisch umher und ließen sich von beflissenen Frauen und Jägern helfen. Jeder der Krieger führte einen zwölf Fuß langen Kampfbogen mit sich.
Offenbar beabsichtigten sie einen neuen Überfall. Klein Clory, meine Lieblingsfreundin, erspähte mich vor all den anderen. Mit einem Finger an den Lippen kam sie auf mich zugerannt. »Laß dich lieber nicht sehen, Keefe«, warnte sie mich. »Sie machen sich auf den Weg, um die Rot-Braunen zu schlagen, da ist es
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