Lebe wohl, Erde!
gleichzeitig doch auch wirklich hasse.
W. H. Auden sprach einmal darüber. Er sagte: »Kein Dichter oder Schriftsteller wünscht sich, er wäre der einzige Große, der je gelebt hat, aber die meisten wünschen sich, sie wären die einzigen lebenden Großen, und es gibt nicht wenige, die sich einbilden, dieser Wunsch sei ihnen in Erfüllung gegangen.« Und ich meine, wenn man das nicht ein bißchen oder zumindest hin und wieder für einen Augenblick glauben kann, dann sollte man seine Zeit nicht damit verschwenden, Dichter oder Schriftsteller zu sein, sondern sich einen Job als Schreiberling suchen, in der Werbung, vielleicht.
So unbescheiden wie ich bin, bin ich jetzt auch fünfundfünfzig Jahre alt. Es dürfte ziemlich klar sein, daß ich bisher mehr getan habe, als ich von jetzt an tun werde.
Ich verbringe viel Zeit mit College-Studenten und Fan-Gruppen. Es gibt kein Treffen ohne ein paar junge Leute, die sich kaum etwas sehnlicher wünschen, als SF-Autoren zu werden. Hin und wiederfindet man einige, die ganz bestimmt das tun werden, was sie wollen, und die auch gut sein werden in ihrer Berufung. Auch sie sind meine Geistesbrüder.
Man wählte mich zum Vorsitzenden der Science Fiction Writers of America. Ich habe immer viel meiner Zeit mit anderen Autoren verbracht. Doch jetzt, so kommt es mir zumindest vor, tue ich wochenlang nichts anderes. Die meisten der mehreren Hundert Mitglieder der SFWA sind noch dabei, ihr Handwerk zu lernen. Manche werden es vielleicht nie schaffen. Aber unter ihnen sind auch die Clarkes und Heinleins von Morgen.
Wir alle sind so eingebildet zu glauben, daß wir vielleicht die einzigen von Bedeutung sind. Aber wir sind sogar noch eingebildeter, auf eine Weise, die Auden nicht erwähnte. Es genügt uns nämlich nicht, nur mit anderen zu wetteifern, wir müssen unseren Konkurrenten auch hin und wieder unter die Arme greifen, um unseren Wettstreit fair zu gestalten, ihm Würze zu geben.
Alles in allem ist die Welt der Science-fiction gar nicht so schlecht. Es läßt sich leben in ihr.
Red Bank, New Jersey
Januar 1975
ENDE
Als TERRA-Taschenbuch Band 332 erscheint:
Der große Fetisch
Science-fiction-Roman
von L. Sprague de Camp
Es geschieht im Jahr 1008
Marko Prokopiu, ein junger Lehrer, hat es gewagt, die offizielle Lehre von der göttlichen Evolution anzuzweifeln und zu behaupten, der Planet Kforri wäre von Menschen besiedelt worden, die einst in Flugmaschinen von der Erde kamen.
Diese neue Lehre bringt Marko prompt eine Verurteilung als Häretiker und eine Gefängnisstrafe ein. Doch den abenteuerlustigen Marko hält es nicht lange im Kerker. Zusammen mit Dr. Halran, dem Erfinder des wunderbaren Heißluftballons, bereist er die verschiedenen Länder und Kontinente seiner Welt – bis er den »großen Fetisch« findet, das eifersüchtig gehütete Heiligtum der Hexen von Mnaenn, das alle Menschheitsgeheimnisse birgt.
Die TERRA-Taschenbücher erscheinen monatlich und sind überall im Zeitschriften- und Bahnhofsbuchhandel erhältlich.
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