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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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blickte prüfend zum Jeep und zu dem Mann, der langsam weiterging.
    »Weg damit!« Fred schob Fox' Gewehr beiseite.
    »Hast du gesehen, wie genau ich eben gezielt habe?« fragte Fox.
    »Ja doch, du bist der Größte«, knurrte Fred.
    »Ich hätte ihn wegputzen können!«
    »Kannst du nicht endlich mal die Klappe halten?« zischte Fred unterdrückt.
    Fox war beleidigt.
    »Mach es doch selber, wenn du alles besser kannst«, sagte er pikiert.
    »Halt endlich die Klappe!«
    Fox schwieg.
    Von der gegenüberliegenden Seite blitzte wieder der Spiegel auf.
    »Jetzt ist er an der Straßensperre«, sagte Fox heiser.
    »Das weiß ich selbst.«
    Fox beugte sich weit über den Rand des Daches und starrte hinab.
    »Paß lieber auf den Spiegel auf«, sagte Fred.
    »Den seh' ich schon!«
    Wieder blitzte der Spiegel auf.
    »Ich soll das Gewehr bereithalten«, sagte Fox triumphierend. Er zog das Gewehr heran und spannte den Hahn.
    »Paß auf, daß es nicht losgeht!«
    »Ich bin doch nicht blöd!«
    Fred knurrte zweifelnd. Er griff in die Tasche seiner Jacke und zog eine Zigarette hervor.
    »Jetzt redet Jesse mit ihm«, sagte er mehr zu sich selbst.
     
    *
     
    Zimmermann ging betont langsam. Er behielt die rechte Hand in der Tasche. Notfalls konnte er durch die Tasche schießen. Während er ging, musterte er die Häuser auf beiden Seiten der Straße aus den Augenwinkeln. Die Schüsse waren von oben gekommen, also mußten die Schützen dort sitzen. Zimmermann hätte etwas dafür gegeben, wenn er gewußt hätte, wie viele es waren.
    Er dachte an Gibson Kemp, der im Jeep saß. Einen Augenblick befürchtete er, Kemp könnte die Nerven verlieren, wenn er die Gegner zu Gesicht bekam, aber dann beruhigte er sich wieder. Sie hatten schon oft genug ähnlichen Situationen gegenübergestanden.
    Als er an der Straßenbiegung angelangt war, sah er die Absperrung. Zimmermann war sich sofort klar darüber, daß sie sie nicht ohne weiteres durchbrechen konnten. Quer über die Straße waren massive Holzböcke und Balken aufgebaut; die Wagen würden sie nicht beiseitestoßen können.
    Zimmermann stieß enttäuscht die Luft aus. Die Burschen hatten tatsächlich an alles gedacht. Und während er langsam weiterging, überlegte er pausenlos, wie er dieser Zwickmühle entkommen konnte.
     
    *
     
    Hinter der Straßensperre, für Zimmermann unsichtbar, hockten drei Männer.
    »Da kommt jemand«, sagte einer von ihnen.
    »Dann hat Willy doch recht gehabt!«
    »Klar. Der soll erst mal die Lage auskundschaften.«
    Der Mann, der zuerst geredet hatte, wandte sich um.
    »Laßt mich mit ihm reden! Paßt genau auf, daß er keine Dummheiten macht, Willy versteht da keinen Spaß!«
    »Okay, okay!«
    Der Mann drehte sich wieder um und sah Zimmermann gespannt entgegen.
    »Der hat eine Kanone in der Tasche, sonst würde er die Hand 'rausnehmen!«
    Der andere nickte langsam.
    »Das nützt ihm auch nichts«, sagte er.
     
    *
     
    Zimmermann sah die Männer erst, als er nur noch wenige Schritte von der Barriere entfernt war. Er ging schneller. Als er die Barriere erreicht hatte, blieb er stehen und sah die Männer herausfordernd an.
    Der Mann, der die Rolle des Sprechers übernommen und den Fred Jesse genannt hatte, erwiderte ruhig seinen Blick.
    »Also?« fragte Zimmermann.
    Jesse grinste.
    »Hier kommen Sie nicht durch«, sagte er.
    »Das sehe ich. Und warum nicht?«
    »Das ist unsere Straße.«
    »Die Straße gehört jedem!«
    »Nicht doch! Wir haben sie gerecht aufgeteilt. Dafür haben wir in anderen Straßen nichts zu sagen.«
    Zimmermann runzelte die Stirn. So war das also. Die Banden hatten sich untereinander geeinigt und ihre Bezirke abgesteckt wie in alten Gangsterzeiten.
    »Ihre Bedingungen?«
    »Schon besser.« Jesse war offensichtlich zufrieden über soviel Entgegenkommen. »Wir haben gesehen, daß Sie eine ganze Menge Kram mitführen, den Sie allein gar nicht gebrauchen können.«
    »Wir haben nur mitgenommen, was wir unbedingt selbst brauchen!«
    Jesse machte eine abwehrende Geste.
    »Nicht doch! Eben waren Sie noch so entgegenkommend. Auf anderer Basis können wir uns nicht verständigen!«
    »Ich will mich nicht mit Ihnen verständigen«, sagte Zimmermann und spürte, wie langsam die Wut in ihm hochstieg, »ich will freie Durchfahrt für meine Leute, weiter nichts.«
    »Das ist aber eine ganze Menge! Wie ich schon sagte, das ist unsere Straße, und hier stellen wir die Bedingungen und sonst niemand!«
    »Sie hören sich wohl gern reden, wie?«
    Jesse

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