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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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durch das Tor und brachte den Jeep auf Höchstgeschwindigkeit. Obwohl sie aus der Gefahrenzone waren, drosselte er die Geschwindigkeit nicht, bis sie den Ausgang des Ortes erreicht hatten.
    Als sie auf der Landstraße waren, hielt Kemp an und nahm die Hände vom Steuer. Sie zitterten wie im Fieber.
    Jagger atmete tief.
    »Mann, da fehlen mir die Worte«, sagte er. Er redete bewußt schnoddrig, um seine Erschütterung zu verbergen.
    Kemp zündete sich mit fliegenden Händen eine Zigarette an.
    Ein leichter Nieselregen ging auf das Verdeck des Jeeps nieder. Es wurde langsam hell.
    »Soll ich fahren?« fragte Zimmermann.
    »Ja, bitte. Ich bin erledigt!«
    »Wo kommen die denn bloß her?« fragte Mick Jagger.
    »Wenn man das wüßte ...« Zimmermann wechselte den Sitz und setzte sich hinter das Steuer.
    »Sind das etwa Einwohner von New Heaven, ich meine ...« Kemp hielt inne.
    »Du wolltest sagen: ganz normale Einwohner, oder?« Zimmermann legte den Gang ein und fuhr langsam an. »Ich glaube nicht. Schließlich können doch nicht alle Menschen auf einmal verrückt werden!«
    »Warum nicht? Wer weiß, was die gesehen haben!«
    »Nein, das glaube ich nicht! Wahrscheinlich sind sie einfach aus der Anstalt ausgebrochen und irren jetzt hilflos in dem Ort herum.« Er schüttelte sich. »Und man kann nichts für sie tun«, fügte er hinzu. »Nichts.«
    »In dem Seitengang hätten sie mich beinahe erwischt«, sagte Jagger. »Da mußte ich schießen, sonst hätten sie mich gehabt.«
    »Daraus kann dir niemand einen Vorwurf machen, Mick«, erwiderte Zimmermann.
    »Entschuldige, wenn ich mich vorhin blöd verhalten habe«, sagte Gibson Kemp zögernd, »aber sowas habe ich noch nicht gesehen. Ich kam mir vor wie ein Kaninchen, das von einer Schlange hypnotisiert wird.«
    Zimmermann machte eine abwehrende Handbewegung.
    »Ich komme mir auch nicht besonders überlegen vor«, sagte er.
    Kemp zog schweigend an seiner Zigarette.
    »Ist Martin weitergefahren?« fragte er.
    Jagger nickte.
    »Er wollte Theater machen, weil ich euch holen wollte, aber ich habe ihm ziemlich deutlich die Meinung gesagt.«
    »Erhalte dir bloß deinen Widerspruchsgeist«, sagte Kemp, und zum erstenmal erschien die Spur eines Lächelns in seinem Gesicht.
    Jagger grinste breit.
    »Martin kennt eben unser Team noch nicht«, erklärte er und streckte die Beine aus. »Außerdem ist er eine ziemliche Hasche, wenn ihr mich fragt.«
    »Einer muß den Ton angeben, und sie haben eben keinen andern«, sagte Zimmermann. »Ein Wunder, daß sie sich so lange im Warenhaus halten konnten, ohne daß etwas passiert ist.«
    »Ich freue mich jetzt jedenfalls auf Jackville«, sagte Jagger mit Nachdruck und lehnte sich bequem zurück.
    Kemp sah Zimmermann forschend von der Seite an.
    Zimmermann schwieg und blickte auf die Straße.
     
    *
     
    Carl Wayne, der mit seinem Wagen den Schluß des Konvois bildete, sah in den Rückspiegel und entdeckte den Jeep mit Zimmermann, Kemp und Jagger. Er gab das verabredete Hupsignal. Der Konvoi stoppte.
    Zimmermann hielt an, damit Jagger aussteigen konnte, dann setzte er sich wieder an die Spitze des Zuges. Burt Martin war in den Jeep übergewechselt und ließ sich berichten.
    »Gut, daß wir nicht durchgefahren sind«, sagte er, »für die meisten wäre es ein ungeheurer Schock gewesen.« Er nahm eine Zigarette, die ihm von Kemp angeboten wurde. »Ich muß sagen, daß ich mit so etwas auf keinen Fall gerechnet hätte!«
    »Wir auch nicht, aber das ist es ja! Dauernd kann etwas geschehen und wir wissen nicht wann, geschweige denn, was! «
    Die Fahrt ging ohne Verzögerungen weiter, und am Abend desselben Tages konnte Zimmermann feststellen, daß sie sich Cornertown schon so weit genähert hatten, daß gute Aussichten bestanden, am Abend des nächsten Tages dort einzutreffen. Mit diesem beruhigenden Gefühl machten sie ein paar Stunden Rast und fuhren gegen Mitternacht weiter.
    Es war stockdunkel, als sie die Fahrt fortsetzten. Der unangenehme Nieselregen, der den ganzen Tag lang angedauert hatte, setzte wieder verstärkt ein. Die Straße war naß und glitschig, so daß sie nur mit mäßiger Geschwindigkeit fahren konnten.
     
    *
     
    Glanville, der Bürgermeister von Cornertown, saß in seinem Büro und diskutierte mit den Männern und Frauen des Rates, als ihm die Nachricht überbracht wurde.
    »Sie kommen offensichtlich aus dem Osten«, sagte der Posten. »Vorneweg fährt ein Jeep. Sie halten genau auf uns zu.«
    Glanville war

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