Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
gefunden hast, dann willst du auch Kinder haben.‘
„Julia?“
Plötzlich hatte er all seine Schönheit verloren. Ihr gegenüber saß lediglich ein Mann, der mit ihr gegessen hatte.
„Was ist?“
Nur unter großer Konzentration brachte sie die beiden Worte heraus.
„Ich würde mich nur ungern von dir trennen. Aber sieh doch bitte ein, dass ich keine andere Wahl habe.“
Julia fing an zu lachen. Der hat einen kompletten Dachschaden, dachte sie.
„Dann lass es einfach und hör auf mich zu erpressen.“
„Das tu ich doch gar nicht. Ich möchte gern eine Familie mit dir gründen. Was ist daran denn so verkehrt? Ich liebe dich und hatte mir ein Leben mit dir so wundervoll vorgestellt.“
„Du liebst mich doch gar nicht. Es scheint mir, als würdest du nur dich selbst lieben und nur an deinen eigenen Vorteil denken. Du erwartest von mir, dass ich alles aufgebe, nur um für dich und die Familie da zu sein.“
„Du kannst das doch nicht wirklich wollen?“
„Was meinst du? Was würde ich wollen? Du willst dich doch von mir trennen, wenn ich nicht das tue, was du erwartest.“
„So ist es doch gar nicht. Warum verstehst du mich nicht?“
„Doch, Till, genau so ist es. Es wird alles gut, wenn ich nachgebe und mein Leben für dich aufgebe. Glaubst du etwa, dass das funktionieren würde?“
„Du sollst dein Leben nicht aufgeben, das verlange ich doch gar nicht von dir. Ich möchte eben nur gern eine Familie. Was soll daran falsch sein?“
Julia war unfähig zu realisieren, was sich abspielte und dass sie ihn tatsächlich in diesem Moment verloren hatte.
„Können wir jetzt bitte nach Hause gehen?“, bat sie, da sie glaubte, zusammenbrechen zu müssen.
„Ich sagte dir, dass ich das erst geklärt wissen will.“
„Es ist alles geklärt und ich gehe jetzt nach Hause, ob du mitkommst oder nicht.“
Am Tresen stehend und auf die Rechnung wartend, stürzte sie den Grappa hinunter, den ihr der Kellner serviert hatte. Wärmend floss der starke Alkohol ihre Kehle hinunter. Im Magen angekommen schien er zu explodieren. Sein gesamter Inhalt wollte sich auf den Weg aus ihrem Körper machen und ihr wurde schlecht.
Seine Hände umfassten ihre Taille und sein Kopf schmiegte sich an ihren Hals.
„Lass uns von hier verschwinden“, hauchte er ihr ins Ohr.
Sie musste vollkommen betrunken sein. Irgendetwas stimmte nicht mir ihr, dessen war sie sich sicher. Aus ihrer Tasche fingerte sie einige Hundert Euro, legte sie auf den Tresen und verschwand mit ihm.
Bereits im Taxi konnte er die Finger nicht von ihr lassen. Seine Worte schwirrten in ihrem Kopf und sie versuchte diese mit seinen Taten in Einklang zu bringen. Wenn er sich von ihr trennen wollte, warum wollte er dann offensichtlich mit ihr schlafen?
Wenn sie es nicht besser gewusst hätte – sie nahm schließlich die Pille – hätte sie angenommen, er würde sie einfach schwängern wollen, um ihr zu beweisen, wie schön es mit Kindern sein konnte.
In ihrer Wohnung angekommen, begann er bereits im Flur damit sie von ihrer Kleidung zu befreien. Er trug sie ins Schlafzimmer und verwöhnte sie ausgiebig, wie schon lange nicht mehr. Ihr Sexualleben war durchaus ausgefüllt, dennoch stellte sich über die Monate eine gewisse Routine ein, zumal sie nachts viel zu müde für ausufernden Beischlaf waren.
Seine Hände glitten über ihren Körper, nichts schien er auslassen zu wollen. Er küsste ihre Brüste, wanderte mit seinem Kopf hinunter und ließ ihn zwischen ihren Beinen ruhen, um sie intensiv zu küssen, bis er ihr einen Orgasmus schenkte. Erst danach drang er tief in sie ein. Mir wilden Stößen schob er sie über die Matratze, hielt ihre Hände über ihren Kopf und küsste erneut ihre Brüste.
Außer sich vor Lust stöhnte sie, was einem Schrei gleich kam. Auf diese Weise hatte er sie ewig nicht mehr geliebt. Sie krallte ihre Finger in seinen Rücken und hätte ihn gern für immer festgehalten. Die Spuren ihrer Leidenschaft würden ihn die nächsten Tage an diese Nacht erinnern.
Erschöpft kam er spät in der Nacht auf ihr zur Ruhe, drückte sie eng an sich und küsste sie sanft auf den Mund.
„Ich liebe dich“, sagte er, bevor sie zufrieden einschlief.
29. Kapitel: Gewissheit
Es war ruhig in ihrem Schlafzimmer und doch schreckte Julia aus dem Schlaf hoch. Ihre innere Uhr hatte nicht angeschlagen. Sie saß kerzengerade in ihrem Bett. Draußen war es bereits heller Tag. Normalerweise stand sie in der Dämmerung auf.
Bevor sie
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