Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
zwischen uns war?“
„Hör mal zu“, sagte sie und drehte sich zu Harald, „ich weiß nicht, was da in deinem Kopf schief gelaufen ist, aber du bist nicht mein Freund, ich liebe dich nicht und du verschwindest jetzt aus meinem Leben.“
„Wie kannst du so grausam zu mir sein. Ich liebe dich doch.“
„Du liebst mich nicht. Wir kennen uns nicht mal. Vergiss mich einfach, okay?“
Für einen Moment hatte sie Mitleid mit ihm.
„Das wirst du bereuen und mich gleich morgen anrufen und mich um Verzeihung bitten.“
„Harald, ehrlich, ich glaube, du brauchst dringend Hilfe. Geh nach Hause. Du wirst vielleicht auch mal eine Frau finden, die dich verdient.“
„Die habe ich doch schon gefunden. Du bist so grausam. Was habe ich dir getan, dass du mir das antust, nach all dem?“
„Geh nach Hause“, sagte sie, steckte den Schlüssel ins Schloss und war froh, dass er sie tatsächlich nicht ins Haus begleitete.
33. Kapitel: Ausrutscher
„Hast du gesehen, dass vor deinem Haus ein Mann steht und ständig zu deiner Wohnung rauf schaut?“, fragte Robert, als er am darauf folgenden Wochenende in ihrem Wohnzimmer saß.
„Nein, wirklich?“, sagte Julia.
Seit Tagen verfolgte Harald sie. Sie wurde ihn einfach nicht mehr los und überlegte die Polizei einzuschalten, da sie sich nicht mehr zu helfen wusste. Nie mehr sprach er sie an, verfolgte sie lediglich, was ihr ausreichte, um sich unwohl zu fühlen.
„Schau mal, da steht er”, sagte Robert, hatte sich erhoben und war zum Fenster gegangen, um auf die Straße zu schauen, „das ist echt gruselig. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sogar sagen, dass er mich direkt ansieht.“
„Ach der”, sagte Julia, nachdem sie sich neben Robert gestellt hatte.
„Ja, der. Was macht der da?“
„Robert, ich muss dir was sagen.“
Robert drehte sich zu ihr, blieb allerdings am Fenster stehen.
„Komm da bitte weg”, sagte sie.
„Warum und was willst du mir sagen?“
„Das ist Harald.”
„Okay“, sagte Robert, als sei nichts Ungewöhnliches dabei.
„Den hab ich mal in einem Café kennengelernt und fand ich ganz sympathisch.“
„Und?“
„Ich bin dann sogar mit ihm Essen gegangen.“
„Der lungert aber nicht vor deinem Haus, weil du nur mit ihm essen warst?“
„Nein, nicht so ganz.“
Julia wollte es Robert nicht sagen müssen und wäre am liebsten im Boden versunken.
„Du hast mit ihm geschlafen, stimmt’s?“
„Ja”, sagte sie und konnte ihn dabei nicht ansehen.
Anstatt eines Donnerwetters, wie sie es erwartet und verdient hätte, fing Robert an zu lachen.
„Das ist nicht lustig”, sagte sie und hob ein wenig den Kopf, ihr Teint wechselte die Farbe und ließ sie leuchten, „bist du mir gar nicht böse?“
„Nein, warum?”, sagte Robert und musste noch immer lachen, „du kannst tun und lassen was du willst. Ich habe keinerlei Anspruch an dich. Das hatten wir doch geklärt. Jeder von uns kann sich selbstverständlich auch mit anderen treffen.“
„Triffst du dich denn mit anderen Frauen?“
„Nein, das ergibt sich nicht und ich habe auch kein Verlangen danach. Ich habe grad ein paar echt harte Fälle an der Backe, da hätte ich ohnehin keine Zeit.“
Julia war erleichtert und doch hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie Robert nur ansatzweise die Wahrheit gesagt hatte. Da aber auch Harald nicht die Wahrheit wusste, fühlte sie sich ein wenig sicher.
„Und was machst du jetzt mir Harald?“, wollte Robert wissen, da Julia nichts mehr gesagt hatte.
„Keine Ahnung. Du bist mir wirklich nicht böse?“
Sie traute dem Frieden nicht und hatte Robert gegenüber furchtbare Schuldgefühle.
„Na ja, es ist nicht schön zu wissen, dass du mit ihm geschlafen hast, aber es ist deine Sache. Nur den Kerl musst du wieder loswerden. Wer weiß, was der noch alles anstellt.“
„Ich weiß, der verfolgt mich und schickt mir Blumen in die Kanzlei. Er ruft sogar dort an und behauptet, er sei mein Freund. Dabei rede ich nicht mehr mit ihm. Ich weiß auch gar nicht so genau, was der glaubt. Ich habe nur einmal mit ihm geschlafen und das war gelinde gesagt eine Katastrophe. Ehrlich, ich weiß überhaupt nicht, warum ich mich von dem habe einlullen lassen”, sagte sie zu ihrer Rechtfertigung.
„Du solltest zur Polizei gehen. Der ist vielleicht gefährlich.“
„Glaubst du?“
Eine halbe Stunde später verließen sie die Wohnung, um spazieren zu gehen.
„Du elendige Betrügerin“, schrie Harald sie an und war
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