Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
ihm geschlafen.
Jetzt hatte sie dafür keine Zeit. Es war doch eine phantastische Idee sich später wieder zu sehen.
Als sie am Abend in einem äußerst teuren Restaurant auf ihn wartete, zu dem er sie bestellt hatte, war sie nicht nur beeindruckt, sondern regelrecht aufgeregt. Er sah verdammt gut aus, besser als die meisten Männer, die bereit waren sich mit ihr einzulassen.
Während des gesamten Essens konnte sie an nichts anderes denken, als daran, von ihm genommen zu werden. Er wirkte durchtrainiert und sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn er sie ebenso auf das Bett schmeißen würde, wie dieser eine, dessen Namen sie nicht einmal kannte, so wie von den meisten ihrer Bekanntschaften.
Dass sie wusste, dass er Harald hieß, machte es ihr nicht leicht. Sie wollte keinen Namen, keine persönlichen Details und auch sonst nichts, was sie an die Männer erinnerte. Außerdem schreckte sie sein Vorname eher ab. Was war das für ein Name? Konnte ein Harald wirklich gut im Bett sein?
Harald war durchaus galant und sehr weltmännisch. Er erzählte Geschichten aus seinem Leben, die sie tatsächlich zum lachen brachten. Aber viel lieber hätte sie vor Erleichterung gelacht. Sie tat alles, um ihn zu erregen. Beugte sich über den Tisch und gab ihm damit den Blick auf ihre Unterwäsche frei, die unter einem viel zu tiefen Ausschnitt ihrer Bluse kaum etwas verhüllten.
Wie zufällig berührte sie mit ihren Füßen sein Bein und ließ diese länger als nötig verharren. Er machte jedoch überhaupt keine Anstalten sich ihr zu nähern oder endlich die Rechnung zu ordern.
Irgendwann wurde es Julia lästig. Sie war bereit mir ihm zu schlafen und brauchte sofort Erleichterung.
„Es ist schon spät“, hauchte sie ihn an.
„Entschuldige, dass ich dich den ganzen Abend aufgehalten habe. Dein Job ist sicher sehr anstrengend und du musst ins Bett. Wie unaufmerksam von mir.“
„Ja, ins Bett gehen wäre jetzt wirklich sehr schön.“
Sie strahlte ihn an und ließ wie zufällig ihre Bluse etwas öffnen, dass sie halb nackt vor ihm saß.
„Die Rechnung bitte“, rief er dem Kellner entgegen.
„Das übernehme ich“, sagte Julia.
„Das kommt ja wohl überhaupt nicht in Frage, keine Widerrede.“
„Aber ich möchte …“
„So weit kommt es noch, dass ich mich von einer Frau einladen lasse. Nein, nein, in meiner Gegenwart wirst du niemals etwas bezahlen dürfen.“
„Das ist mir aber unangenehm.“
„Daran wirst du dich schon noch gewöhnen.“
Julia sagte nichts mehr, schaute ihn verwundert an. Ein weiteres Treffen wird es nie geben, dachte sie und war schon wieder dabei sich vorzustellen, wie er sie nehmen würde. Wenn er auch nur halb so gut ausgestattet war, wie er Muskeln am Oberkörper hatte, konnte er sie in wenigen Minuten sehr glücklich machen.
„Wo wohnst du?“, wollte er im Taxi von ihr wissen.
„Ich will noch nicht nach Hause.“
„Aber du sagtest doch, es sei spät und du musst ins Bett.“
„Ja, sicher, aber doch nicht in meins.“
„Wie meinst du das?“
„Du hast mich schon verstanden.“
Zur Bekräftigung legte sie eine Hand direkt in seinen Schritt und war enttäuscht über das was sie fühlte.
„Ich bitte dich“, sagte er, „sag mir wo du wohnst, damit ich dich nach Hause bringen kann.“
Niemals würde sie ihn in ihre Wohnung lassen. Die blieb Robert vorbehalten.
„Lass uns in ein Hotel fahren.“
„Also, mir ist das ja egal, die Uhr läuft, ist ja ihr Geld, aber wäre schon nett, wenn’s bald mal losgehen könnte“, sagte der Taxifahrer.
„Einen Moment noch“, sagte Harald. „Sag mir jetzt bitte, wo das Taxi hinfahren soll.“
„In ein Hotel. Welches ist mir egal.“
„Du willst nicht, dass ich weiß wo du wohnst?“
„Wir kennen uns doch kaum.“
„Das verstehe ich. Dann steige ich jetzt aus und du kannst das Taxi für dich haben.“
„Nein, ich will in ein Hotel.“
„Du bist müde und hast zu viel getrunken. Ich rufe dich morgen an.“
So schnell, dass Julia ihn nicht mehr hatte festhalten können, war er aus dem Taxi gestiegen, gab dem Fahrer einen fünfzig Euro Schein und sagte zu ihm, er solle sie fahren wohin sie wolle, er hoffte, dass das Geld ausreichen würde.
Enttäuscht blieb Julia allein im Taxi, unschlüssig, ob es mittlerweile zu spät war noch in eine Hotelbar zu fahren, um einen Mann zu finden, der sie befriedigen würde.
„Hallo mein Schatz“, hörte sie Harald am nächsten Morgen aus ihrem Handy, noch bevor Julia
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