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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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spät, könntest du nicht vielleicht schon am Samstagnachmittag?“
    Plötzlich brach ihr der Schweiß aus.
    „Diesen Samstag?“
    „Ja, der nächste Samstag. Wir könnten uns in dem Café bei dir um die Ecke treffen.“
    „Ich weiß nicht ...“
    „Bitte, sag ja. Nur für eine Stunde, bitte.”
    „Warum willst du mich unbedingt wieder sehen?“
    „Ich möchte gern mit dir reden. Mir fehlen die Gespräche mit dir.“
    „Tja, das war deine Entscheidung.“
    „Sei doch bitte nicht so. Es ist doch alles schon so lange her. Bist du noch sauer auf mich?“
    Sie glaubte, sich verhört zu haben. Bei ihm hörte es sich so an, als hätte er lediglich vergessen die Milch beim einkaufen mitzubringen.
    „Till, ich glaube wir lassen das besser.”
    „Was? Willst du mich doch nicht treffen?“
    „Doch”, sagte sie gequält, „das andere meinte ich. Lass es einfach gut sein, okay. Wir sehen uns meinetwegen am Samstag um drei im Café.“
    „Ich danke dir und kann es kaum erwarten.“
    An Arbeit war nun überhaupt nicht mehr zu denken. Julia gab vor entsetzliche Kopfschmerzen zu haben und ging nach Hause.
     
    Niedergeschmettert saß Julia am Samstagmittag auf der Kante ihres Bettes. Beinah der gesamte Inhalt ihres Kleiderschrankes lag darauf verteilt.
    „Was machst du denn da?“, wollte Janine wissen, als sie an ihrem Zimmer vorbei kam.
    „Ich treffe mich gleich mit Till.“
    „Nein, echt? Glaubst du, das ist eine gute Idee?“
    „Keine Ahnung.“
    „Und was sagt Robert dazu?“
    „Der weiß es nicht.“
    „Wie, du hast es ihm nicht gesagt?“
    „Nein.“
    „Julia, was soll das werden? Das ist nicht gut, was du da machen willst.“
    „Ich weiß. Aber ich kann nicht anders. Robert ist es doch sowieso egal. Der macht schon wieder einen Familienausflug. Diesmal hat er sogar seine eigenen Kinder dabei. Die große glückliche Familie. Ich könnte kotzen. Warum also sollte ich mich nicht mit Till treffen?“
    „So gesehen hast du recht. Wo ist also dein Problem, weißt du nicht, was du anziehen sollst?“
    „Genau, alles sieht irgendwie scheiße aus.“
    „Du spinnst. Warum bleibst du nicht so, wie du bist? Das sieht super lässig aus. So, als würdest du gar keinen Wert darauf legen ihn sehen zu wollen und genau das macht es unglaublich sexy.“
    „Ehrlich? Meinst du wirklich?“
    „Klar. Leg noch etwas Lidschatten nach, mach deine Augen unwiderstehlich.“
    „Aber ich weiß gar nicht, ob ich das will.“
    „Dann sag das Treffen eben ab.“
    „Nein, das will ich auch nicht.“
    „Julia, dir ist nicht mehr zu helfen.“
    „Ja, ich weiß.“
     
    Draußen war es lausig kalt. Ein eisiger Wind fegte über Hamburg. Niemand, der nicht unbedingt musste, verließ bei dem Wetter das Haus. Julia zog ihren Schal noch etwas fester um ihren Hals und fror doch erbärmlich in ihrem dicken Mantel.
    Je dichter sie dem Café kam, desto schwieriger wurde es ihr einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ihre Beine schienen tonnenschwer zu sein. Unmöglich konnte sie die Kraft aufbringen weiter zu gehen.
    Und doch schlich sie weiter die Straße entlang. Bis sie ihn im Schaufenster des Cafés sitzen sehen konnte. Sofort erkannte sie, dass er seine Kinder mitgebracht hatte. Tief durchatmend betrat sie das Café und fing sofort an zu schwitzen.
    „Schön, dass du gekommen bist”, sagte er und war aufgestanden, um sie zu begrüßen.
    „Wartest du schon lange?“
    „Nein, gar nicht”, sagte er, dabei sah sie, dass sein Kaffee bereits zur Hälfte geleert war. „Gut siehst du aus.“
    „Danke, du aber auch.”
    Sein Anblick verschlug ihr den Atem. Sie hatte komplett vergessen, wie gut er gebaut war. Er trug eine Wolljacke, dessen Reißverschluss er aufgrund der Wärme im Café leicht geöffnete hatte. Unter seinem T-Shirt zeichneten sich seine Brustmuskeln ab. Ihr war danach eine Hand auszustrecken, um ihn zu berühren.
    Er war auf sie zugekommen und beugte sich zu ihr herunter, um sie auf die Wange zu küssen. Nicht nur, dass er so wundervoll groß war, er roch wahnsinnig gut. Sie genoss es ihn vor sich zu haben und hätte sich gern nur für einen Moment an ihn gelehnt.
    Jetzt wo Till vor ihr stand, musste sie sich eingestehen, dass er genau der Typ Mann war, nachdem sie immer gesucht hatte.
    Um etwas zu tun, und da ihr wahnsinnig heiß war, zog sie ihren Mantel aus, legte ihn über den Stuhl und setze sich. Er wirkte etwas verlegen, als er sich ebenfalls gesetzt hatte. Sie wollte ihn nicht direkt ansehen, da sie Angst davor

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