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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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entschloss sich einen Kaffee zu trinken. Da es noch recht früher Nachmittag war und damit relativ leer, musste sie nicht lange am Selbstbedienungstresen anstehen. Sie ging in Richtung Terrasse und sah ihn sofort an einem Tisch allein sitzen. Nicht auch das noch, dachte sie und ging, trotz dass sie es eigentlich nicht wollte, direkt auf ihn zu, denn er hatte sie bereits gesehen und sie mit großen Augen angestarrt.
    „Hallo Ulli, nett dich zu sehen”, sagte sie.
    „Bist du das?“, fragte ein sie immer noch anstarrender Ulli.
    „Sieht wohl so aus.“
    „Du siehst ja so verändert aus. Was ist mit deinen Haaren und dem Rest passiert?“
    „Alles weg. Ich brauchte mal Abwechslung.“
    Ulli bemerkte, wie die paar Männer, die sich um diese Uhrzeit hier herumtrieben anfingen sie anzusehen. Früher hatte sie nie die Blicke von irgendwem auf sich gezogen.
    „Du siehst wirklich gut aus.“
    „Danke sehr. Du siehst allerdings etwas mitgenommen aus. Geht es dir gut?“
    „Den Umständen entsprechend.“
    „So, so”, sagte sie, denn im Grunde interessierte es sie nicht.
    Sie rührte in ihrem Kaffee und versuchte einen Schluck davon zu trinken, um dann festzustellen, dass er noch viel zu heiß war.
    „Willst du gar nicht wissen, was die Umstände sind?“
    Eigentlich nicht, dachte sie und sagte dann aber: „Doch klar. Was sind die Umstände?“
    „Die Kathi will sich von mir trennen.“
    „Ach, das tut mir aber leid”, irgendwie stimmte das sogar, obwohl sie nicht wusste wieso dem so war. „Was ist passiert?“
    „Sie sagte, sie würde es nicht länger aushalten im goldenen Käfig zu leben.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Klar, dass du das sagen würdest.“
    „Tut mir leid, erzähl weiter. Das ist doch sicher nicht alles.“
    Sie wollte eigentlich lieber in Ruhe ihren Kaffee trinken, sah aber ein, dass es kaum möglich gewesen wäre, dann konnte sie sich auch die Leidensgeschichte ihres Ex anhören. Der erzählte ihr, dass das zweite Kind unterwegs sei. Er hätte sie schnell nochmals geschwängert, als er mitbekam, dass sie sich von ihm trennen wollte. Mit dem zweiten Kind hatte er gehofft, sie länger an sich zu binden. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie freiwillig ein Dasein als Alleinerziehende Mutter fristen wollte. Aber unterm Strich wollte sie wohl alles lieber, als weiter mit ihm verheiratet zu sein.
    „So kann es eben kommen“, war Julias gelassener Kommentar.
    „Kathi hatte nie etwas dagegen raus aus der Stadt zu ziehen und Kinder großzuziehen. Ich habe ihr alles gegeben. Ich kann doch nichts dafür, dass ich nun so viel arbeiten muss. Wollte ich doch selbst nie. Und Freunde habe ich schließlich auch noch.“
    „Ach was”, war alles, was ihr dazu einfiel.
    „Fällt dir dazu nicht mehr ein?“
    „Entschuldige. Aber all das war ein Grund dich nicht zu heiraten. Merkst du das nicht? So kann man mit Frauen nicht umgehen.“
    „Aber warum nicht? Meine Brüder tun das auch und ihre Frauen sind damit zufrieden.“
    „Das glaubst du im Ernst?“
    „Ja, die haben sich noch nie beschwert.“
    „Weißt du, dir ist nicht mehr zu helfen. Du hast Katharina offensichtlich gar nicht verdient.“
    „Wieso sagst du so was? Ich liebe sie. Dich habe ich im Übrigen auch geliebt.“
    „Das weiß ich. Nur ich dich nicht. Und du scheinst Katharina nicht so zu lieben, wie sie es verdient. Warum gibst du ihr keine Freiheiten?“
    „Die hat sie doch. Sie kann tun und lassen, was sie will und abgesehen davon, verdiene ich wirklich viel Geld. Da braucht sie doch nicht zu jammern, dass ich keine Zeit für sie hätte.“
    „Ulli, red’ nicht so einen Quatsch, du arbeitest in der Firma deines Vaters. Hast du eine Affäre?“
    „Wie kommst du darauf”, sagte er etwas zu energisch.
    „Wer ist sie?“
    „Da ist nichts, nicht so wie du denkst.“
    „So, was denke ich denn?“
    „Das ich meine Frau betrüge.“
    „Tust du das denn nicht?’“
    „Nicht so. Das ist rein sexuell. Ehrlich. Ich liebe nur die Kahti.“
    „Du bist ein echter Idiot, weißt du das?“
    Julia musste lachen.
    „Lach mich nicht aus. Ich bin verzweifelt.“
    „Wieso? Du betrügst deine Frau, sie darf nicht mehr arbeiten und sitzt den lieben langen Tag zu Hause und wartet auf dich. Sie hat allen Grund verzweifelt zu sein. Den Hauptgewinn hat sie jedenfalls nicht gerade gezogen.“
    „Du bist wirklich gemein. Warst du schon immer so oder ist das mit deinem guten Aussehen aufgetreten?“
    Julia musste noch mehr

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