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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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anfangen zu lachen. Er fand, dass sie gut aussah. Das war ein unglaublich gutes Gefühl und sie fühlte sich ihm gegenüber wahnsinnig überlegen.
    „Ach lass mal”, sagte sie und lächelte ihn mitleidig an, „das wird schon wieder werden.“
    Sie tätschelte seine Hand. Er saß da und sah aus wie ein begossener Pudel. Diese Sache schien ihm ernsthaft zu belasten.
    „Was ist nur mit dir passiert?“, wollte er wissen und sah sie mit dem ihr verhassten Blick an.
    „Nichts weiter”, entgegnete sie, „ich habe über fünfundzwanzig Kilo abgenommen und mir geht es phantastisch.“
    „Das sieht man. Ich hab dich ja kaum wiedererkannt. Du siehst wirklich toll aus. Dein Freund kann bestimmt nicht die Finger von dir lassen.“
    „Ich habe keinen Freund.“
    „Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Warum nicht? Die stehen doch bestimmt schon Schlange.“
    „Na ja, nicht wirklich. Die glotzen alle nur. Ab und zu geh ich mal mit einem aus. Aber nichts passiert.“
    Sie wollte ihm nicht erzählen, dass sie eine Affäre mit ihrem Chef eingegangen war. Zumal diese sich mehr oder weniger in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
    „Würdest du mit mir ausgehen?“
    „Ulli, warum sollte ich das tun? Willst du nicht lieber versuchen deine Ehe zu retten?“
    „Ach weißt du, jetzt wo wir uns wieder getroffen haben, da ist mir eingefallen, wie schön es früher mit uns war.“
    „Das war nicht schön mit uns”, sie hielt kurz inne, „für dich vielleicht.“
    „Was soll das heißen? Hast du mir acht Jahre lang was vorgemacht?“
    Ungläubig sah er sie an.
    „Ulli, was glaubst du, warum ich mich von dir getrennt habe?“
    „Weil du Angst vor der Ehe hattest und was weiß ich.“
    „Hast du das schon vergessen? Ich habe dich nie geliebt. Du fühltest dich von mir ausgenutzt.“
    „Ach was, wir haben uns gestritten. Ich war verletzt und du sicher auch. Da sagt man dann Dinge, die einem hinterher leid tun.“
    „Mir tut es aber nicht leid. Ich habe dich nie geliebt. Meinetwegen habe ich dich ausgenutzt, auch wenn ich finde, dass du dafür viel zurückbekommen hast”, sie dachte an den Sex und kam sich vor wie eine Prostituierte.
    „Das meinst du doch nicht so, oder?“
    „Geh nach Hause und versuch deine Ehe zu retten. Als erstes solltest du damit anfangen, deine Frau nicht mehr zu betrügen. Und auch nur Sex ist schon Betrug, ein ziemlich übler sogar. Gib ihr mehr Freiraum, lass sie wieder anfangen zu arbeiten. Dann wird alles wieder gut. Wirst sehen.“
    Sie musste an Robert denken und daran, das sie die andere Frau war, mit der er seine Ehefrau betrog. Wie würde sie sich fühlen, wenn ihr Mann das tun würde? In Roberts Fall war seine Ehe zerstört und er hatte sich von ihr getrennt, weil sie nicht mehr mit ihm intim sein wollte. Wieso also sagte sie Ulli so einen Unsinn?
    „Warum konntest du mich nicht so lieben, wie ich dich?“
    „Ach, Ulli”, sagte sie und sah ihn wieder mitleidig an, „das wirst du nie verstehen.“
    Später ging Ulli nach Hause zu seiner Frau und sprach sehr lange mit ihr. Er erzählte ihr von seiner Affäre und wie leid es ihm tat, das getan zu haben und er würde es verstehen, wenn sie ihn auf der Stelle verlassen würde. Er jedoch würde seine Kathi doch noch immer lieben und gern versuchen ihre Ehe zu retten. Sie fand es anerkennenswert, dass er so ehrlich zu ihr gewesen war und verzieh ihm alles.
     
    Julia schlenderte nach Hause, nachdem sie endlich ihren Kaffee getrunken hatte. Auf dem Weg dorthin hatte sie keinen Blick mehr für die herrliche Natur, die sich ihr bot. Sie dachte an das Gespräch mit Ulli und wie froh sie war, dass sie sich von ihm getrennt hatte. Das war, neben dem, das sie abgenommen hatte, eine ihrer besten Entscheidungen in ihrem Leben gewesen. Sie war sich sicher, dass er sie ebenso betrogen hätte, wie er es mit der Kathi getan hatte. Und es wäre ihr sogar recht gewesen, dann hätte sie keine Sex mehr mit ihm haben müssen. Dabei mochte sie durchaus Sex und war froh in Robert einen guten Liebhaber gefunden zu haben.
    Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte die Affäre mit Robert ewig dauern können. Für sie war es gut so, wie es war. Obwohl sie wusste, dass er mehr wollte. Sie sah ihm an, dass er litt und sich mehr und mehr versuchte von ihr zurückzuziehen. Sie gab ihm dazu jedoch kaum eine Möglichkeit, denn wann immer es ihr möglich war, verführte sie ihn und bat ihn zu sich. Schickte ihn dann aber schnell wieder in seine Wohnung. Alles was nach einer

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