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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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hatte Mühe nicht vornüber zu kippen. Durch die relativ frische Luft war sie noch einmal um einiges betrunkener als zuvor. Sie gingen zu einem Taxistand, während sie sich bei ihm einhaken musste. Ein bisschen war es ihr peinlich, wie betrunken sie war.
    Beim Taxi angekommen, kramte er nach seinem Portemonnaie und wollte ihr doch tatsächlich Geld dafür geben. Dabei hatte er bereits die Zeche in der Kneipe übernommen. Regelrecht beleidigt schob sie seine Hand von sich und meinte, er solle das wieder weg stecken, das könnte sie sich gerade noch von ihrem winzigen Anwaltsgehalt leisten, dabei musste sie anfangen zu lachen. Denn eigentlich verdiente sie recht gut, aber im Gegensatz zu ihm, war ihr Einkommen wahrscheinlich eher lächerlich.
    Ohne, dass er ihr auch nur einen Kuss auf die Wange gegeben hätte, verfrachtete er sie in den Wagen, sagte ihr beim Abschied, wie nett er den Abend fand und man sich ja vielleicht einmal wieder sehen würde. Im Taxi sitzend war sie äußerst enttäuscht, dass er sie nicht wenigstens umarmt hatte.
    Er sah so unglaublich gut aus. Je betrunkener sie wurde, desto mehr fing sie an ihn auf andere Art anzusehen. Er hatte etwas in ihr ausgelöst, was ihr komplett fremd war. Es war nicht nur die körperliche Anziehung, die sie spürte. Tiefe Zuneigung packte sie, wie Julia sie noch nie zuvor empfunden hatte. Es rührte sie, wie er sie ansah und sie versank in seinen grünen Augen, in denen sie nun glaubte, endlich das gefunden zu haben, wonach sie gesucht hatte, obwohl sie gar wusste, was das hätte sein können.
    Sie fühlte sich unausgeglichen und entschied nicht nach Hause zu fahren.
    „Julia”, sagte Robert und schien alles andere als begeistert von ihr geweckt worden zu sein, „bist du völlig verrückt geworden? Weißt du eigentlich wie spät es ist?“
    Er griff sich ihre Arme, die sie unmittelbar um ihn schlang, nachdem er die Tür geöffnet hatte, und schob sie leicht von sich.
    „Keine Ahnung und es ist mir völlig Schnuppe. Kannst du mich bitte heute Nacht noch einmal lieben?“
    Wieder hatte sie ihre Arme um seinen Hals gelegt. Er konnte ihre Bierfahne deutlich wahrnehmen, was sie nicht eben attraktiver werden ließ. Ansonsten musste er feststellen, dass sie eigentlich wunderbar aussah.
    Sie trug eine sehr enge Jeans und ein ebenso enges Oberteil, das ihre mittlerweile sehr sportliche Figur betonte. Ihre Füße steckten in mit zehn Zentimeter Absätzen ausgestatteten Pumps. Inzwischen trug sie selbst in ihrer Freizeit fast ausschließlich hochhackige Schuhe.
    Er löste sich von ihr und sah sie eindringlich an. Sie war so betrunken, dass es unmöglich gewesen wäre jetzt mit ihr eine Diskussion anzufangen, warum sie mitten in der Nacht zu ihm kam, um von ihm geliebt zu werden. Entweder, er würde sich jetzt einfach über sie hermachen, was er wirklich gern getan hätte, denn er merkte, wie sehr es ihn erregte und er sie sehr vermisst hatte, oder aber, er würde sie einfach so auf sein Sofa legen und sie ihren Rausch ausschlafen lassen.
    Er war sich sicher, dass sie, kaum dass er sie in die Horizontale gebracht hatte, komatös einschlafen würde. Er hob sie auf, trug sie in sein Schlafzimmer und legte sie auf sein Bett. Als er sie auf dem Arm hatte und sie sich eng an ihn schmiegte, spürte er, wie Erregung in ihm aufstieg. Sollte er das wirklich tun? Es wäre auf gar keinen Fall gut für ihn.
    Gerade war er dabei sich etwas von ihr zu erholen und nicht ständig an sie zu denken. Wenn er jetzt mit ihr schlafen würde, dann wären alle Gefühle, die er so erfolgreich verdrängt hatte, wieder präsent. Wollte er das? Aber es erregte ihn sehr, konnte er so überhaupt ein Auge neben ihr zu bekommen?
    Erstaunlicherweise schlief Julia nicht sofort ein, nachdem er sie auf sein Bett gelegt hatte. Ganz im Gegenteil. Sie dachte, er würde tatsächlich mit ihr schlafen wollen, sonst hätte er sie wohl kaum hierher verfrachtet. Daher machte sie sich daran sich auszuziehen. Schon lag sie nur noch in Unterwäsche auf seinem Bett. Ihr Anblick verschlug ihm den Atem.
    Er hatte sie so lange nicht mehr nackt gesehen und sie sah wirklich gut aus, auch wenn er sie vor ihrem Gewichtsverlust durchaus attraktiv fand. Scheiß drauf, dachte er. Dieser Versuchung konnte er unmöglich widerstehen, ganz egal, ob es ihm morgen schlecht gehen würde. Jetzt würde es ihm Erleichterung verschaffen, auf die er lange hatte verzichten müssen. Er zog sich seinen Bademantel aus, der sich verdächtig

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