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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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ausgebeult hatte, was Julia zu ihrer Freude bereits aufgefallen war und sich schon darauf freute, was sie gleich von ihm bekommen würde.
     
    Am nächsten Morgen erwachte sie mit leichten Kopfschmerzen, aber durchaus zufrieden mit sich. Der Sex, den sie letzte Nacht mit Robert hatte, war vollkommen anders gewesen, als sie je mit ihm erlebt hatte. In der ganzen Zeit, in der Robert sie nach allen Regeln verwöhnte, konnte sie nur an Till denken.
    Die Vorstellung, dass Till das alles jemals mit ihr machen würde, machte sie rasend. In ihrem Magen war der Teufel los und ihr Herz schlug schneller. Sie öffnete die Augen und sah Robert neben sich schlafend liegen. Was um alles in der Welt hatte sie sich dabei wieder gedacht? Wie konnte sie ihm das schon wieder angetan haben?
    Noch während sie darüber grübelte, was sie jetzt am besten tun sollte, schlug Robert seine Augen auf und sah sie an. Sie versuchte in seinen Augen zu sehen, wie er jetzt auf sie reagieren würde, konnte allerdings dort nichts finden. Er sah sie müde an, schaute weder besonders wütend oder aber entspannt.
    „Guten Morgen”, sagte sie und war tatsächlich ein bisschen verlegen, „wie geht es dir?“
    Robert sah sie gequält an.
    „Wie soll es mir schon gehen? Frag mich einfach noch mal, wenn ich nicht mehr schlafe.“
    Sie fühlte sich auf einmal schlecht und das lag nicht nur daran, dass sie einen grauenvollen Geschmack im Mund hatte.
    „Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe.“
    „Mir eigentlich nicht.”
    Stimmte was er sagte? Er war selbst ganz überrascht über seine Worte. Aber es tat ihm nicht leid. Es war schön mit ihr gewesen und erstaunlicherweise kamen die starken Gefühle für sie nicht zurück. Konnte er endlich einfach nur Sex mit ihr haben, ohne etwas dabei zu fühlen?
    „Ist mit dir alles in Ordnung?“, wollte sie wissen, es irritierte sie ein wenig, wie er reagiert hatte.
    „Ja klar, ich bin nur müde. Können wir nicht noch ein bisschen schlafen?“
    Er hatte seine Augen wieder geschlossen und sich die Decke höher gezogen, dabei war es sehr warm in seinem Schlafzimmer. Es würde wieder ein herrlicher Sommertag werden. Schon jetzt schien die Sonne heiß durch sein Fenster, dabei war es erst kurz vor neun. Sie hatte gerade zur Uhr geschaut, nachdem er gesagt hatte, dass er noch Schlaf brauchen würde und war überrascht, dass sie überhaupt aufgewacht war. Immerhin war sie erst im Morgengrauen eingeschlafen. Aber sie war hell wach und verspürte kein Bedürfnis mehr nach Schlaf.
    „Ich geh dann mal nach Hause”, sagte sie zu ihm und wollte sich gerade zu ihm herunter beugen, um ihn zu küssen, als sie von ihm nur ein Brummen vernahm. Er war tatsächlich wieder eingeschlafen. Vorsichtig und leise krabbelte sie aus seinem Bett und zog sich an.
     
    Draußen war es noch verhältnismäßig still. Auf den Straßen war zwar schon recht viel Verkehr, aber sonst sah man kaum Menschen. Die Luft war angenehm, noch ein wenig kühl, aber man spürte, dass es bald sehr heiß werden würde. Sie beschloss zu Fuß nach Hause zu gehen, auch wenn sie dafür sicher eine knappe Stunde brauchte. Ihrem Kopf würde es gut tun, dachte sie, denn schon wieder quälte sie dieser fiese, kleine Mann, der auf ihren Schulter zu sitzen schien und ihr ständig mit seinem kleinen Hämmerchen immer wieder auf dieselbe Stelle auf ihren Schädel schlug. Abgesehen davon, musste sie in Ruhe darüber nachdenken, was in der letzten Nacht passiert war.
    Sie dachte nicht an Robert, und wie es nun mit ihm weitergehen würde. In ihrem Kopf war nur der Gedanke an Till und wie er sie angesehen hatte. Aber warum wollte er sie beim Abschied nicht küssen? Fand er sie doch nicht so schön, wie er gesagt hatte? Vielleicht fand er sie aus medizinischer Sicht schön, aber nicht schön genug, um sich in sie zu verlieben.
    Warum dachte sie daran, dass er sich in sie verlieben sollte? Das war etwas was sie grundsätzlich nicht wollte. Bisher hatte es sie immer in Schwierigkeiten gebracht, wenn das passierte. Warum wollte sie nun, dass Till das tat? Nein, nein, dachte sie, das wollte sie ja gar nicht. Er sollte sie nur küssen und vielleicht irgendwann einmal mit ihr schlafen.
    Bei diesem Gedanken machte ihr Magen schon wieder diese eigenartigen Bewegungen, die sie am Vorabend bereits gespürt hatte. Knappe zweiunddreißig Jahre hatte ihr Magen keine Zicken gemacht und nun auf einmal fing er damit an. Und nicht nur das, ihr Herz schlug auf einmal schneller und der

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