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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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hatte ebenfalls ein angenehmes Wochenende. Habe am Samstag ordentlich ausgeschlafen. Hatte Freitag eine unruhige Nacht.“
    Die Röte in Julias Gesicht wollte sich gerade manifestieren. Zu ihrem Glück interessierten sich die Kollegen schon nicht mehr für ihre Unterhaltung und bereiteten sich auf den Wochenappell vor. Nach einer guten halben Stunde waren Robert und Julia wieder allein.
    „Tut mir leid”, begann sie das Gespräch, „dass ich am Samstagmorgen einfach so abgehauen bin.“
    „Macht nichts. Konnte ich verstehen. Hattest wohl einen Kater, wie?“
    „Ja, ein bisschen. Bin sogar zu Fuß nach Hause gegangen.“
    „Und, hat’s geholfen?“
    „Geringfügig.“
    Ihre Unterhaltung quälte sich dahin und sie wäre jetzt gern zum geschäftlichen Teil übergegangen. In diesem Moment beschlich sie ein Gefühl, als ob ihre Tage in der Kanzlei gezählt seien. So konnte es nicht mehr weiterlaufen. Einer von beiden musste gehen und das würde sicher nicht Robert sein.
    „Du hättest mich ruhig mal anrufen können”, seine Stimme klang vorwurfsvoll.
    „Ja, weißt du ...”, sie zögerte und wusste nicht, wie sie ihm erklären sollte, dass sie nicht eine Sekunde an ihn gedacht hatte, „... mir ging es das ganze Wochenende irgendwie schlecht und ich wollte dich nicht noch mal stören.“
    „So ein Blödsinn. Aber lass mal. Ist schon gut. Ich weiß ja, dass du nichts mehr von mir wissen willst. Es sei denn du bist mal wieder Notgeil.“
    Wahrscheinlich hatte sie es verdient, dass er bösartig wurde. Sie nutzte ihn aus und das immer und immer wieder. Auch das musste ein Ende haben. Aber er war ein so guter Liebhaber und im Grunde wollte sie darauf nicht verzichten.
    Robert war sich selbst nicht ganz sicher, warum er auf Julia so wütend wurde. Im Grunde genommen, war er erleichtert gewesen, dass er nicht mehr so intensiv für sie fühlte, nachdem er mit ihr geschlafen hatte. Nur wie sie sich ihm gegenüber verhielt, missfiel ihm eindeutig und das ließ Wut in ihm aufsteigen.
    „Robert, lass das bitte.“
    „Wieso? Du lässt es doch auch nicht.“
    „Ich habe mich doch entschuldigt.“
    „Tja, weißt du, das reicht irgendwann einfach nicht mehr aus.“
    „Ich dachte, wir hätten das geklärt.“
    „Das dachte ich bis Freitagnacht auch.“
    Er wusste, dass es ungerecht und gemein war, aber die Wut, die er spürte wurde immer stärker. Er fühlte sich ausgenutzt und konnte nicht anders, als gemein zu ihr zu sein. Und es machte ihm irgendwie Spaß, sie so zu sehen.
    „Es tut mir leid, ehrlich. Ich war total betrunken. Du hättest mich einfach nach Hause schicken sollen.“
    Ihr fiel auf einmal wieder ein, wie seine Erregung seinen Bademantel ausgebeult hatte.
    „Aber offensichtlich hattest du ja Spaß daran, mich nicht gehen zu lassen.“
    „Das stimmt. Es war wirklich mal wieder schön mit dir. So wie immer. Aber du kannst mich nicht gebrauchen, wie es dir in den Kram passt. Das ist unmöglich.“
    „Das mach ich doch gar nicht.“
    „Und ob du das machst und du hast es schon immer getan.“
    „Ich war betrunken”, argumentierte sie, im hilflosen Versuch sich zu rechtfertigen.
    „Na, irgendwas ist doch immer. Aber am Ende bist du geil und brauchst Sex. Und da du wohl keinen anderen hast, der es dir besorgt, bin ich immer gut genug dafür. Nur für alles andere leider nicht.“
    „Robert, das stimmt doch gar nicht”, langsam drohte sie die Fassung zu verlieren.
    „Natürlich stimmt das. Du hast immer nur Sex von mir haben wollen.“
    „Der ist aber auch immer so gut. Ich kann doch nichts dafür, wenn du so ein guter Liebhaber bist.“
    „Ach, jetzt ist es also meine Schuld? Oder wie seh’ ich das?
    Jetzt platzte ihr der Kragen. Er hatte zwar vollkommen recht, aber sie hatte ihm von Anfang an gesagt, dass sie ihn nie lieben würde und er nichts weiter als Sex von ihr bekommen konnte. Er wollte sich unbedingt darauf einlassen. Warum also jammerte er jetzt herum?
    „Unter diesen Umständen kann ich nicht länger für dich arbeiten”, am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen, aber das wäre eindeutig unprofessionell.
    „Wie meinst du das?“
    „Du hast mich schon verstanden.“
    „Das kann unmöglich dein Ernst sein? Du hast so hart für diesen Job und deine Karriere gearbeitet. Willst du das jetzt alles aufgeben? Das glaube ich nicht.“
    „Glaube es. Es ist im wahrsten Sinn so was von vorbei. Ich habe ebenso wie du gewusst, worauf ich mich da eingelassen habe und wie riskant das alles

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