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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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erzählte gerade von einem, mit dem sie heftige Diskussionen über das gießen der Pflanzen gehabt hätte. Der wollte doch partout nicht einsehen, dass es Grünzeug gab, was nicht aus Sümpfen stammte und daher nur mäßig gegossen werden durfte. Gitte musste selbst immer wieder anfangen zu lachen, als sie davon erzählte.
    Ihr Lachen war ansteckend und langsam entspannte sich Julia ein wenig, sie versuchte sogar von den Bratkartoffeln zu essen, merkte allerdings in dem Moment, als sie den ersten Bissen davon in ihrem Mund hatte, dass es auch der letzte sein würde. Ihre Kehle fühlte sich an, als würde sie sich so eng zusammen schnüren, dass sie gleich keine Luft mehr bekommen würde.
    Mit Bier versuchte sie die Bratkartoffeln herunter zu spülen. Mittlerweile wirkte der Alkohol und sie wurde betrunken. Sie hätte wohl doch lieber erst etwas essen sollen, bevor sie sich hektoliterweise das Bier einverleibte. Nun war es zu spät und ihr egal, so konnte sie es aushalten dem Mann mit den schönsten Augen, die sie je gesehen hatte, gegenüber zu sitzen.
    Schade nur, dass er sie immer noch grimmig und geringschätzend ansah. Normalerweise wäre es ihr gleichgültig gewesen, dass er sie offensichtlich nicht leiden konnte. Ganz im Gegenteil, hätte es ihr Freude bereitet, ihn verbal in die Knie zu zwingen.
    Till hatte nichts zur Unterhaltung beizutragen, während sich die drei Freunde unterhielten und viel dabei lachten. Julia hatte schon vergessen, dass Till sie angefahren hatte, wenn sie auch noch immer nichts essen konnte. Dafür klappte es mit den Getränken bestens.
    Julia lachte sehr viel, ihr Gesicht fing bereits an weh zu tun, vor lauter lachen. Manchmal hielt sie sich sogar die Hände auf ihr Gesicht, um sich die Muskeln entspannen zu lassen. Gitte war in ihrem Element und erzählte eine lustige Geschichte aus ihrem Arbeitsleben nach der anderen. Steffen sah sie dabei liebevoll an und Julia fand es wundervoll, dass sie noch immer verliebt waren, wie am ersten Tag. Wenn sie sich jemals in einen Mann verlieben sollte, wünschte sie sich genau das. Wusste aber auch, dass sie niemals so viel Glück haben würde.
    „Kannst du mal damit aufhören.“
    Alle schauten Till an, dessen Worte so unverhofft und mit unbeschreiblicher Härte ausgesprochen wurden. Was und wen meinte er wohl damit? Drei Augenpaare sahen ihn irritiert an. Till hingegen sah nur Julia an und sein Blick hätte sie eigentlich zu Eis erstarren lassen müssen.
    In ihm war so viel Ablehnung und Verachtung, dass Julia augenblicklich ein Schauer über den Rücken lief und sie anfing zu frösteln, obwohl es noch immer sehr warm war und seine Gegenwart sie eigentlich zum schwitzen gebracht hatte. Julia sagte nichts, hatte aufgehört zu lachen und sah ihn entsetzt an.
    „Was meinst du?“, wollte Steffen von ihm wissen.
    „Sie weiß genau, was ich meine, denn sie hat ja sofort damit aufgehört.“
    Till zischte ihr seine Worte entgegen. Obwohl Steffen ihn angesprochen hatte, sah Till bei seiner Antwort nur Julia an. Der Kloß in Julias Hals drohte sie zu ersticken, dabei wusste sie nicht was er genau gemeint haben könnte und sie hatte keine Ahnung, warum dieser Mann sie dermaßen aus der Fassung brachte.
    Gitte fing schon wieder an zu lachen, sie war ebenso betrunken und fand es offensichtlich recht amüsant. Steffen warf Gitte einen bösen Blick zu, da sie nicht aufhörte zu kichern. Julia war so sehr damit beschäftigt ihre Emotionen in den Griff zu bekommen, dass sie das nicht einmal verwunderte.
    „Till”, sagte Steffen, „hör sofort damit auf. Wir feiern Julias Geburtstag. Reiß dich mal zusammen, Mann.“
    „Tut mir leid”, entgegnete Till, sah dabei immer noch Julia durchdringend an, „aber ich kann ihr schrilles Gelächter nicht aushalten. Davon bekomme ich Migräne.“
    Noch niemals zuvor wurde Julia auf diese Art beleidigt. Sie war einiges gewohnt und kannte es, wenn gegnerische Anwälte sich soweit in die Ecke gedrängt fühlten, mit dem Rücken an der Wand standen und nur noch einen Ausweg in der Flucht nach vorn sahen, indem sie anfingen sie zu beleidigen. Auch dann behielt Julia immer Oberwasser. Je beleidigender sich ihre Gegner verhielten, umso gelassener wurde sie, wusste, dass sie gewonnen hatte und das dies lediglich ein kläglicher Versuch war nicht ganz so schlecht dazustehen, wenn sie ihrem Klienten erklären mussten, dass sie gegen eine Frau verloren hatten.
    Jetzt füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie wusste, dass

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