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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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Ihr Leben. Machen Sie auch nicht den Fehler, Sport nur wegen Ihres Herzens zu treiben. Ich habe Ihnen zwar viel über den Nutzen körperlicher Betätigung für Herz und Kreislauf erzählt, aber ich weise nochmals darauf hin, dass körperliche Betätigung für alle Systeme des Körpers wichtig ist. Um sämtliche wichtigen neueren Studien zu besprechen, die den engen und unumstößlichen Zusammenhang zwischen körperlicher Betätigung und fast sämtlichen Krankheiten und Störungen belegen, auch degenerativen und Autoimmunerkrankungen sowie Krebs, müsste ich ein weiteres Buch schreiben. Prägen Sie sich also nur ein, dass Bewegung das einzige nachweislich wirksame Verjüngungsmittel ist, das ohne Pillen und Mittelchen auskommt; und körperliche Fitness tut dem komplexen System des Körpers gut.
    Wer diesen Rat überzeugender findet, wenn ich ihm eine Grafik dazu zeigen kann, sehe sich die folgende von 2009 an. Sie stammt aus dem British Journal of Sports Medicine, was Morris sicher freuen würde. Kurz gesagt, zeigt sie, dass geringe »kardiorespiratorische Fitness« (CRF) – das bedeutet eigentlich nur, dass man schlecht in Form ist – für einen größeren Teil an Todesfällen verantwortlich ist als jede andere der aufgelisteten Krankheiten und Störungen, darunter Übergewicht, Diabetes und zu hohe Cholesterinwerte, sogar Tabakrauchen. Einzig der Bluthochdruck bei Männern kommt als Todesursache an CRF heran.

    Zuschreibbare Anteile (Prozent): todesartenübergreifend bei 40842 Männern (3333 Todesfälle) und 12943 Frauen (491 Todesfälle) laut der Aerobics Center Longitudinal Study. Die zuschreibbaren Anteile sind altersbereinigt und von den jeweils anderen Anteilen getrennt.
    Quelle: S. N. Blair et al., »A tribute to Professor Jeremiah Morris: the man who invented the field of physical activity epidemiology«, in:
Annals of Epidemiology,
2010, Bd. 20, Nr. 9, S. 651–660. Abdruck mit freundlicher Genehmigung.
    Selbst wer seine Stillsitzphasen nur kurz unterbricht, um beim Herumgehen mit einer Hantel ein paar Bizepscurls zu machen, kann sein Krankheits- und Sterberisiko schon senken. Legen Sie sich doch einfach ein Paar Ein-Kilo-Hanteln neben den Schreibtisch, unter das Sofa oder wo Sie sonst sitzen. Stellen Sie sich auf ein Bein und stemmen die Hanteln 20-mal, während Sie mit der Freisprecheinrichtung telefonieren; das ist eine gute Übung für die Bauchmuskeln und fördert auch Ihren Gleichgewichtssinn.
    Ob Sie nun einen Kurs im Fitness-Studio belegen, morgens mit Ihren Freunden powerwalken gehen, Tanzstunden nehmen oder sich im Internet Fitnessvideos herunterladen, um danach zu trainieren – Sie haben heutzutage jede Menge Möglichkeiten, um in Form zu bleiben. Noch einmal: Sie müssen nicht an Wettkämpfen teilnehmen, sich einen Trainingsraum einrichten oder sich im Fitness-Studio einschreiben. Wie Sie aktiv werden, ist längst nicht so wichtig – wie oft Sie es tun, wie lange und wie Sie Ihre Intervalle variieren, schon. Suchen Sie sich etwas aus, das Ihnen gefällt! Körperliche Aktivität sollte Spaß machen; Sie sollten sich jeden Tag darauf freuen können. Das Leben ist eher ein Marathon als ein Kurzstreckensprint, und Ihre Workouts sollten das widerspiegeln.
    Noch ein paar Zusatztipps: (1) Bewegung senkt bewiesenermaßen den Stresslevel für bis zu 24 Stunden. Deshalb sollte man sich nicht nur am Wochenende abmühen, sondern täglich, aber dafür hin und wieder einen Ruhetag einlegen; (2) Trainingsperioden, die länger als eine Stunde dauern, sind nicht sinnvoll, besonders wenn Sie jeweils Ihr Pensum steigern und Ihre vorherigen Werte übertreffen wollen. Nach etwa einer Stunde lassen die positiven Effekte körperlicher Betätigung nach, und Sie schaden Ihrem Körper womöglich mehr, als Sie ihm nutzen. (Für das Pro und Kontra von Ausdauertraining ist hier leider keine Zeit; an Marathonläufer und Triathleten wende ich mich bei anderer Gelegenheit.)

    Das Minimalziel: Steigern Sie Ihre Pulsfrequenz täglich mindestens eine Viertelstunde lang um 50 Prozent. Richten Sie Ihren Tagesablauf so ein, dass er Ihnen und Ihrer Gesundheit zugutekommt. Begrenzen Sie Trainingseinheiten, die sich ausschließlich an bestimmte Muskelgruppen richten, denn durch übermäßige Belastung einzelner Muskeln fordern Sie schmerzhafte Verletzungen heraus. Wenn Sie nicht ernsthaft krank sind oder Fieber haben, versuchen Sie auch dann täglich körperlich aktiv zu werden, wenn Sie sich nicht wohlfühlen.

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