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Leben statt kleben

Leben statt kleben

Titel: Leben statt kleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Medele
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Universums einfach mal machen lassen.
    Eines der wichtigsten Grundprinzipien beim Aussortieren: nichts wegwerfen, was nicht uns gehört. Wir können nie für jemand anderen entscheiden, was noch Wert für sie oder ihn hat. Nachfragen oder zusammen aussortieren, auch mit Kindern. Clutter ist Privatsphäre. Wenn wir ungefragt hereingetrampelt kommen mit Anklagen „für was brauchst du denn diesen Krempel noch?!“, entstehen Konflikte. Die Unverstandenen holen verletzt zum Gegenschlag aus. Die Bei-Sich-Selbst-Anfangen-Methode ist die einzig wirksame Praktik, um Nahestehenden den erhofften Motivationsschub zu versetzen. Die positive Energie, die wir generieren, springt über und steckt an. Sie haben ein Organisationsprojekt erfolgreich abgeschlossen, das Telefon klingelt. Ihr Vater platzt vor Stolz. „Stell dir vor, ich hab seit Ewigkeiten mal wieder den Keller ausgeräumt!” Sobald die Partner spüren, dass wir uns ehrlich auf uns selbst konzentrieren anstatt sie ‚verbessern‘ zu wollen, leisten sie ihren Beitrag. Wir lernen durch Resonanz in unserem Energiefeld.
    Streit darüber, dass die Hab-Seligkeiten einer Person zu viel Platz beanspruchen, spiegelt ein Ungleichgewicht in der Beziehung. Ein Partner spricht von „deiner“, nicht „unserer“ Wohnung. Anstatt zu argumentieren, das Zuhause in ein gemeinsames Projekt verwandeln. Sind alle Bewohner gleichmäßig repräsentiert? Ist die Partnerschaft als lebendige Gegenwart erkennbar? Hat zu viel überlebt aus verflossenen Beziehungen, vergangenen Lebensabschnitten? Umschichten berichtigt die Gewichtung. Kompromisse im Bereich der Gegenstände haben weitreichende Auswirkungen. Indem wir Sachen gemeinsam besorgen oder erledigen, schaffen wir dingliches Gleichgewicht und tarieren damit Machtverhältnisse aus, verändern Beziehungen zum Positiven. Und falls wir gerade auf Partnersuche sind: Hätte er/sie Platz in unseren Schränken, unserem Leben?
    Das Äußere symbolisiert das Innere nicht nur in Wohn- und Arbeitsumfeld. Der Spiegeltheorie nach sind auch die Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung kein reiner Zufall. Wenn der Partner Dinge hortet, tun wir uns vielleicht schwer mit innerlichem Loslassen, kleben an einer Erfahrung, einer Enttäuschung. Und das wird reflektiert. Was stört uns am meisten, an wem? Werfen wir einen Blick in den psychologischen Spiegel. „Ich bin bereit, den Teil in mir loszulassen, der mich an dir aufregt.“ Manchmal klagen Eltern, dass die Kinder sich von keinem ihrer 250 Stofftiere trennen wollen. Lenken wir die Aufmerksamkeit auf eigenes Nicht-Loslassen um. Was horten wir? Wann haben wir uns zuletzt von etwas getrennt, eine Gewohnheit abgelegt, eine Routine verändert?
    Wenn wir uns ausgeglichen fühlen, hängt unsere Laune nicht vom Verhalten anderer ab. Wir erkennen, dass es nichts mit uns zu tun hat, wenn jemand einen schlechten Tag hat und Missmut an uns auslässt. Wenn mich jemand heruntermacht, hat das mehr mit seiner/ihrer Unsicherheit oder Unausgeglichenheit zu tun, als mit mir. Diese Einsicht befreit, entlässt uns jedoch nicht völlig aus der Verantwortung. Jedes Beziehungsproblem spiegelt eine Herausforderung, der ich im Umgang mit mir selbst bisher ausgewichen bin. Unsere Beziehungen können nur so gesund sein wie wir selbst.
    Manche Lebensgefährten haben sich nie wirklich kennengelernt. Sie stehen nicht in direkter Verbindung zueinander, sondern leben mit der Konditionierung des anderen. Für den einen mag Geld Sicherheit bedeuten, während es für die andere für Wachstum oder Abenteuer steht. Ohne diese unterschwelligen, grundsätzlichen Werte zu klären, sind jahrelange Streits vorprogrammiert. Letztendlich aus dem Missverständnis heraus, die Wesenheit des Gegenübers zu verkennen. Falls es uns zu eng wird in den Dramadreiecken, haben wir die Qual der Wahl zwischen verschiedensten Inspirationen und Hilfestellungen.
    Erfrischen wir Beziehungen nicht nur mit dem Ende des Nörgelns, sondern lassen uns zu anderen Großtaten hinreißen! – Erweitern unser Vokabular in der Sprache der Liebe um die Ausdrucksformen, die uns am schwersten fallen: Berührung; Geschenke; Worte: eine liebevolle SMS, ein Kompliment per E-Mail, ein Liebeslied durch den Hörer, mal wieder etwas aussprechen, was wir an anderen schätzen; Zeit: ein Abend zusammen, ohne Unterbrechungen von Technologie; nette Gesten: das Reizthema jetzt nicht ansprechen; etwas tun, was wir nicht tun müssten, ohne Anerkennung einzufordern; Heimkommende mit

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