Leben statt kleben
gut wie nie an. Auch Kleidung erzählt Geschichten, spiegelt unseren Lebensweg, markiert Trauerphasen und Hoch-Zeiten. Warum die Kostüme vergangener Vorstellungen mit uns herumschleppen, während wir längst die Hauptrolle in einer neuen spielen? Ein Schrank ist kein Museum. Geliebte Erinnerungen behalten, mit ungetragenen Klamotten anderen Freude bereiten.
Kleidung, in der wir uns nicht wohlfühlen, ist ein Energieleck. Sobald wir überlegen, was wohl andere denken, verlieren wir Lebenssaft. Wir zupfen an uns herum, sorgen uns, ob das richtig sitzt, hoch oder runtergerutscht ist, spannt, der Saum vorguckt, was durchscheint..? Durch Löcher und Flecken verpassen wir uns ein Unsicherheitskostüm. Wenn sich Kleidungsstücke müde und ausgelaugt anfühlen, färbt das auf uns ab. Solche Energieverschwendung lässt sich von vorneherein ausschalten, indem wir ausschließlich Wellness-Induzierendes tragen. Nur was passt und was wir wirklich mögen, darf bleiben. Zweifelsfälle vor dem Spiegel anprobieren, mit dem Bauch als Entscheidungshelfer. „Ich ziehe mir das über, wie fühlt sich’s an – uff... oder ah!?“
Oft laufen wir in mäßig attraktiven Schlabbersachen herum, während unsere Prachtstücke seit Monaten im Reinigungsplastik auf den besonderen Anlass warten. Der Rest unseres Lebens beginnt heute. Kleider machen Leute. Aber nur, wenn wir sie lassen. Schluss mit beschränkendem Klassendenken: das ist für Zuhause, jenes für Festlichkeiten, dieses für Renovierungsarbeiten. Unsere Besten harren sehnsüchtig der Erlösung – endlich herausgekramt und ausgeführt zu werden, das Licht der Welt zu erblicken! Mit uns hinausstolzieren zu dürfen auf den Globus, strahlend alle beide!
Wenn unser gesamter Fundus aus reduzierten Einzelteilen besteht, sagen wir uns damit vor: nur soviel bin ich wert. Lieber ein Stück kaufen, das das Herz vor Freude hüpfen lässt, anstatt fünf lahmer Kompromisse. Manchmal wollen wir Ungeliebtes nicht weggeben, weil wir einen gähnend leeren Schrank befürchten. Das Gegenteil ist der Fall. Nach einer Sortieraktion ist Schluss mit unübersichtlichem Gedränge und zeitraubendem Gewühle. Tür auf, Farbenpracht und Übersicht, nur noch die Lieblingsstücke strahlen uns entgegen – sich aufladen an freudigen Schwingungen!
Aktionsplan Kleiderschrank: Alles, worin wir uns nicht gut fühlen, fliegt raus. Alles was geändert oder gereinigt werden muss, wird neben die Haustür gehängt, schrittweise erledigt und zieht dann in wunderbar erfrischtem Zustand wieder ein. Was bleibt, einsortieren nach Kategorien und Farben. Es hat etwas Beruhigend-Befriedigendes, unsere Schätze geordnet nebeneinander aufgereiht zu sehen.
Kleidung hilft uns, in Neuland vorzustoßen, ein ungewohntes Image zu verkörpern. Viel Spaß beim Spielen mit den Dresscodes für die verschiedenen Welten – Business, Akademiker, Künstler – wenn mit zunehmendem Selbstbewusstsein in einer Rolle die Uniformierung abnimmt. Kreativität ausleben in neuen Mustern und Schnitten, in den Schwingungen der Farben baden. „Wonach ist mir gerade?“ Grün schafft Balance und Harmonie, unterstützt Heilungsprozesse und ein Gefühl der Lebendigkeit. Rot verankert Motivation, Aktion und das Erreichen von Zielen. Pink wirkt aufheiternd, schwingt mit Enthusiasmus und Liebe zum Leben. Orange strahlt Kreativität, Spaß und Selbstvertrauen aus. Türkis verankert Erdung, gesunde Anbindung an Vorfahren und innere Ruhe. Blau wirkt beruhigend, symbolisiert Wahrheit, Integrität, Zielgerichtetheit. Lila unterstützt Schwingungen von Wohlstand und der eigenen Kraft. Weiß verankert Frequenzen von Klarheit und Reinheit. Gelb steht für Freude und Hoffnung und steigert das Selbstbewusstsein.
Beim Thema Kleidung darf das Wort zum Essen nicht fehlen. Oft hängen wir an Kleidungsstücken in der Illusion, uns in (allerspätestens) drei bis sieben Monaten wieder erfolgreich hineinzuzwängen. Zwischenzeitlich teilen wir unserem Körper und uns selbst mit: „So wie du bist, akzeptiere ich dich nicht.“ Wenn unser Denken um Gewicht oder Körperformen kreist, ist das eine Einladung auf den Ausflug weg von der Oberfläche, warum nicht ein paar Komplizen mitnehmen: Bücher, eine Selbsthilfegruppe, was uns anspricht. Tiefersitzende Ängste verlieren an Macht, sobald wir sie ausbuddeln und ins Licht halten. – Was hat Priorität? Unbeschwertes Genießen oder eine bestimmte Kleidergröße? Oft essen wir nicht aus Hunger, sondern weil wir Stimulation
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