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Lebenslänglich

Lebenslänglich

Titel: Lebenslänglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Mitte, das Lybacka 2:17 in der Gemeinde Tysslinge, Kommune Örebro repräsentierte.
    «Und Filip Andersson ist unschuldig und Julia Lindholm auch?»
    «Filip Andersson hat bestimmt eine Menge verbrochen, aber nicht die Morde in der Sankt Paulsgatan.»
    «Und Alexander ist also nicht tot?»
    «Es war ein Angriff gegen die ganze Familie: den Mann töten, seine Frau in den Knast bringen und das Kind entführen. Der Junge lebt.»
    Anders Schyman ließ den Zettel sinken und sah Annika eindringlich an.
    «Ist eigentlich herausgekommen, wer Ihr Haus angesteckt hat?», fragte er.
    «Was hat das damit zu tun?», fragte sie zurück.
    Der Chefredakteur wirkte aufrichtig besorgt.
    «Wie geht es Ihnen, Annika?»
    Jähzorn schoss in ihr hoch.
    «Das glauben Sie also», sagte sie. «Dass ich versuche, mich reinzuwaschen.»
    «Verfolgen Sie keine unschuldigen Leute, Annika. Sehen Sie sich vor.»
    Sie stand auf, und die Kartenskizze fiel auf den Fußboden. Schyman bückte sich und sammelte sie auf.
    «Wissen Sie, woran mich das hier erinnert?», sagte er und reichte ihr das Blatt.
    Sie schaute auf die krummen Linien und die abgekürzten Namen der Straßen und Wege.
    «A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn)», erwiderte sie leise.
    «An was?»
    Sie schluckte hart.
    «Brauchen Sie Hilfe?», fragte er.
    Sie schüttelte ärgerlich den Kopf.
    «Ich bin nur ein bisschen aus der Form», sagte sie. «Wegen der Scheidung und allem.»
    «Ja», sagte er und ließ sich auf der Schreibtischkante nieder, die Arme verschränkt.
    «Wie läuft's denn da?»
    «Jetzt im Dezember ist der Termin beim Amtsgericht», sagte sie. «Danach ist alles vorbei.»
    «Alles?»
    «Nein, alles natürlich nicht, nur der unangenehme Teil. Danach wird es besser.»
    «Hausen Sie noch in dem alten Büro? Wann können Sie sich eine richtige Wohnung besorgen?»
    «Wenn die polizeilichen Untersuchungen abgeschlossen sind und ich das Geld von der Versicherung bekomme.»
    «Und Ihr Mann … ?»
    «Wohnt bei seiner Geliebten.»
    «Wenn die Scheidung durch ist, ist sie wohl seine Lebensgefährtin.»
    Sie schulterte ihre Tasche und steckte die Karte wieder ein.
    «Ist er noch im Justizministerium?» «Ich denke schon.»
    «Was macht er da noch gleich? Arbeitet er nicht an einer Analyse zur Abschaffung der lebenslänglichen Freiheitsstrafe?»
    «Kann ich wohl einen Dienstwagen haben? Ich bringe ihn heute Abend zurück.» «Was haben Sie vor?» «Ich treffe einen Informanten.» Anders Schyman seufzte.
    «Okay», sagte er und griff nach einem Anforderungsschein. «Aber machen Sie ja keine Dummheiten.» Sie ging hinaus, ohne sich umzudrehen.
    Der Wagen war ein unauffälliger Volvo, ein älteres Baujahr, dunkelblau und ziemlich schmutzig. Sie fuhr aus der Tiefgarage der Zeitung und bog in den Essingeleden.
    Es gab zwei Wege nach Orebro, einen südlich und einen nördlich um den Mälar-See herum. Ohne darüber nachzudenken, fuhr sie nach Süden Richtung Södertälje, von wo aus es weiter Richtung Strängnäs und Eskilstuna ging. Sie wählte diesen Weg instinktiv, einfach weil sie die Strecke kannte.
    So sind wir nun mal, wir Menschen. Wir bleiben lieber bei etwas wohlbekanntem Schlechten, als etwas unbekanntes Gutes zu wählen.
    Der Verkehr war dünn und die Straße trocken, sie könnte schneller fahren. Nachdem sie Södertälje passiert hatte und auf die E 20 gebogen war, stellte sie den Tempomat auf 135 km/h ein, kurz unter der Geschwindigkeit, die sie ihren Führerschein kosten würde, falls man sie erwischte. Anne hatte ihr das beigebracht, dass man «mit Mehrwehrtsteuer» fahren konnte. Auf Straßen, wo 30 und 50 galt, durfte man 20 km/h zu schnell fahren, bei 70, 90 und 110 stieg die Mehrwertsteuer auf 30. Man wurde zwar auch bestraft, wenn man mit Mehrwertsteuer fuhr, aber es kostete nur ein Bußgeld.
    «Betrachte es als Dränglersteuer», hatte Anne gesagt.
    Sie lachte in sich hinein, als sie daran dachte, sie hatte Anne vermisst. Sie überholte einen Lastzug aus Estland, der Wagen flog nur so dahin. Die Landschaft raste vorbei, ohne dass sie davon Notiz nahm, sie kannte die Umgebung seit ihrer Geburt, war dort aufgewachsen. Die platten, braunen Äcker rund um Mariefred und Äkersstyckebruk, der Sörfjärden, der rechter Hand schimmerte, als sie Härad hinter sich ließ, die Wälder, als sie sich Eskilstuna näherte.
    Sie warf einen Blick auf die Digitaluhr im Armaturenbrett. Eine Minute vor zehn.
    Ellen war jetzt wieder im Kindergarten, Kalle hatte seine erste Pause.
    Sie

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