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Lebenslänglich

Lebenslänglich

Titel: Lebenslänglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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jüdischer Abstammung gewesen sein. Zeev ist kein üblicher schwedischer Name. Vielleicht ist er nach Zeev Jabotinsky, dem jüdischen Aktivisten, benannt?
    Sie rief die
Personenauskunft
auf. Als sich die Seite öffnete, war Davids Personennummer bereits in der Menüleiste eingetragen.
    Man muss sich überhaupt nicht mehr anstrengen.
    Sie klickte
Alles markieren
an und bekam damit innerhalb von zwei Sekunden alle Informationen geliefert, die über David gespeichert waren: Finanzielles wie Bonität und Schuldenstand, Höhe der Steuerpflicht, ob er Insolvenz angemeldet hatte, seine Funktionen in verschiedenen Unternehmen, Angaben zur Erwerbstätigkeit, die Steuernummer seines Unternehmens, eventuelles Geschäftsausübungsverbot sowie sein Fahrzeugbesitz.
    «Eigentlich müsstest du mir die Reinigung meiner Jeans bezahlen», sagte Ronja und stopfte ihre Siebensachen in eine schicke kleine Aktentasche.
    Die Personalkürzungen werden im Dezember umgesetzt. In ein paar Wochen ist die Kleine Vergangenheit.
    Annika lächelte die Jungreporterin an.
    «Ich wasche meine immer in der Waschmaschine. Aber du hast ja wohl keine.»
    «Ich hab sie wenigstens nicht in Brand gesteckt», sagte das Mädchen und marschierte aus der Redaktion.
    Annika warf einen schnellen Blick zu Emil. Der verzog keine Miene.
    Sie starrte auf den Bildschirm vor sich und musste sich am Tisch festhalten, um nicht im Erdboden zu versinken.
    Ich hab sie wenigstens nicht in Brand gesteckt.
    Das war kein Zufall, und Ronja war nicht gerade Einstein. Wenn sie davon wusste, dann wusste auch der Rest der Zeitung vom Verdacht der Polizei.
    Glauben sie das? Tuscheln sie darüber? Dass ich mein eigenes Haus angesteckt habe?
    Versucht habe, meine Kinder zu töten?
    Sie starrte eine weitere Minute auf den Bildschirm, bis sie sich wieder so weit gefangen hatte, dass sie weiterscrollen konnte.
    Sie lehnte sich vor und verdrängte das Gefühl, zu fallen. Mein lieber Schwan!
    David Lindholm hatte Ambitionen in der privaten Wirtschaft gehabt!
    In vier verschiedenen Firmen war er Mitglied der Geschäftsführung gewesen. Von diesen Firmen waren zwei erloschen, und eine dritte stand kurz vor dem Konkurs.
    Sie druckte die Informationen aus und überlegte, wie sie weiter vorgehen sollte.
    Es war wohl am besten, allen Angaben auf den Grund zu gehen und Stück für Stück zu untersuchen, was dabei ans Tageslicht kam.
    Sie holte einen Kaffee aus dem Automaten, ging kurz am Drucker vorbei, sammelte die Ausdrucke ein und vertiefte sich dann wieder in die Website.
    Das erste Unternehmen auf der Liste war eine Handelsfirma, die vor fünfzehn Jahren erloschen war, «Fly High Equipment HB», und David Lindholm war als Geschäftsführer eingetragen gewesen.
    Sie hatte gar nicht gewusst, dass solche alten Angaben gespeichert blieben.
    Okay, dann mal los!
    Sie rief das Handelsregister auf und klickte sich bis zu dem Punkt durch, der den Geschäftsbereich der Firma beschrieb: Großhandel mit Fallschirmen und Zubehör sowie damit vereinbare Tätigkeit.
    Hoch fliegen war also eine buchstäbliche Beschreibung der Geschäftsidee. David Lindholm musste in jungen Jahren aktiver Fallschirmspringer gewesen sein, warum sonst hatte er eine Firma besessen, die solche Sachen verkaufte?
    Sie klickte weiter, um zu sehen, welche Personen in der Firma Eigentümer und Zeichnungsberechtigte gewesen waren. Der Laptop ratterte und ächzte ganz schön. Sie sah aus den Augenwinkeln, dass Emil Rechner und Unterlagen zusammenpackte und aufstand, um zu gehen.
    «Bis morgen», sagte er und nickte ihr kurz zu.
    David war Miteigentümer von Fly High Equipment gewesen, zusammen mit zwei anderen Männern, Algot Heinrich Heimer und Christer Erik Bure.
    Schon wieder Bure. Die müssen richtig gute Freunde gewesen sein.
    Sie kehrte zurück zu SPAR und startete eine Ergänzungssuche.
    Christer Bure wohnte auf Södermalm, in der Äsögatan. Auch von ihm holte sie sich die Personenauskunft auf den Schirm.
    Keine Schulden, keine Insolvenz, keine Verbindung zu anderen Firmen außer Fly High Equipment.
    Sie gab den Namen des anderen Typen ein.
Hoppla!
    Algot Heinrich Heimer war verstorben. Am 9. Februar vergangenen Jahres. Ein relativ junger Mann, erst fünfundvierzig Jahre alt, gemeldet in Norrköping. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    45-jährige Männer sterben nicht so ohne weiteres. Ob da jemand nachgeholfen hat?
    Sie machte ein neues Browserfenster auf, loggte sich ins Textarchiv ein und tippte «Algot Heimer» ins

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