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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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beeilen.«
    »Wieso, Mr. Danziger?«
    »Ich habe eben erst gesehen, dass zwei Boote an der Kugel angedockt haben. Sie stammen vom Kreuzer, der die UN-Delegation hergebracht hat, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Dann ist Oberst M’Buto bereits an Bord?«
    »Woher kennen Sie denn M’Buto?«
    Danziger lachte. »Er und ich sind im selben Geschäft tätig. Man könnte sagen, dass wir unfreundliche Konkurrenten sind. Moment – das letzte Mal haben wir vor etwa einem halben Jahr in dieser hawaiischen Kneipe in der Erdstation Eins geplaudert.«
    »Die Insulaner-Bar?«
    Danziger nickte. »Ebenjene.«
    »Was wollten Sie beide denn in der ESO ?«
    »Wir waren aus dem Grund dort, aus dem alle anderen auch da waren: Wir versuchten herauszufinden, wieso ihr PEs die Hälfte die Wissenschaftler auf der Erde gekidnappt hattet. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen, Major. Alles andere muss ich mit Ihrem Chef besprechen. Ich bitte um Entschuldigung, aber ich habe meine Befehle.«
    »Der Admiral hat im Moment alle Hände voll mit der UN-Prominenz zu tun, Mr. Danziger. Vielleicht später.«
    »Ich schlage vor, dass Sie ihn jetzt loseisen. Was ich zu sagen habe, kann nicht warten.«
     
    »Ich warte«, sagte Liu.
    Danziger und Stassel hatten vor Lius Schreibtisch Platz genommen, während zwei Marines draußen im Gang Wache standen. Der Admiral hielt den BES-Dienstausweis locker zwischen den Fingern und inspizierte die Vorder- und Rückseite, als ob sein gutes Auge ein Mikroskop wäre.
    Danziger lehnte sich in seinem Sessel zurück, wölbte die Hände über seinem Schmerbauch und ließ sich in die Kissen der Rückenlehne sinken. Er rieb sich die Nasenwurzel und seufzte dann.
    »Ich fange am besten mit einem unserer Mitarbeiter namens Henry Philbin an. Der alte Hank war von Haus aus ein Planetenwissenschaftler und arbeitete Teilzeit für uns – so eine Art Hobby. Vor vier Jahren nahm er ein Sabbatjahr vom Provinz-College, an dem er unterrichtete, und verdingte sich bei einer der Gesellschaften im Asteroidengürtel. Er hatte so eine verrückte Idee, wie Planeten entstehen, und musste seine Theorie mit Feldforschungen aufpeppen. Ich habe nicht alle Details, aber soweit ich weiß, beinhaltete die Beweisführung auch präzise Radarmessungen der Bahnen von genügend Asteroiden, um eine statistisch gültige Probe zu erhalten. Er wollte die Daten in den Computer eingeben und hätte dann – im Idealfall – ein Modell des Asteroiden-Gürtels zum Zeitpunkt seiner Entstehung bekommen.
    Weil Hank eine Teilzeitkraft und ein freier Bürger war, schenkten wir seinen Plänen nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Ungefähr nach einem halben Jahr erhielten wir aber Meldungen von ihm, wonach er bei einigen Schiffs-Flugplänen im Gürtel Unregelmäßigkeiten festgestellt haben wollte. Es scheint, dass seine Radareinstellung nicht nur die Geschwindigkeitsvektoren der lokalen Gesteinsbrocken, sondern auch der abfliegenden und ankommenden Raumschiffe registriert hatte. Hank muss neugierig geworden sein und die Flugbahnen verschiedener Frachter zurückverfolgt haben.
    Und dabei stellte er fest, dass ein großer Prozentsatz der Schiffe einer ganz bestimmten Nation andere Ziele anflog, als auf ihren Flugplänen verzeichnet waren. Dreimal dürfen Sie raten, welche Nation das war.«
    »Panafrika natürlich«, sagte Liu.
    Danziger nickte. »Volltreffer, Admiral. Pech für unsere Seite, dass Hank Philbin wenig später außerhalb einer Luftschleuse von Pallas gefunden wurde – allerdings ohne Raumanzug. Das war natürlich Mord. Ich bin zu dieser Zeit an Bord gekommen. Darüber hinaus waren uns auch Gerüchte von einem schwungvollen Handel mit nicht registrierten I-Massen zu Ohren gekommen. Langer Rede kurzer Sinn: Das BES beschloss, Ermittlungen aufzunehmen und der Sache auf den Grund zu gehen.«
    »Wieso haben Sie sich mit dem Problem nicht an uns gewandt?«, fragte Stassel.
    Danziger lachte. »Ihr Leute erzählt uns doch auch nicht, was ihr tut. Wieso sollten wir dann größeres Entgegenkommen zeigen?«
    Stassel setzte zu einer Antwort an, wurde aber von Admiral Liu unterbrochen. »Fahren Sie fort, Mr. Danziger«, sagte er.
    »Die Ermittlungen verliefen im Schneckentempo. Dennoch brachten wir in Erfahrung, dass die Panafrikaner definitiv etwas im Schilde führen. Sie kaufen alles, was für die Ausrüstung von Raumschiffen benötigt wird, darunter auch Gerätschaften, die man eigentlich nicht braucht – Dinge, die zum Beispiel für waffenfähige Laser und Raketen

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