Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
einmal die elementare Vorsichtsmaßnahme getroffen, ihre Annäherungsgeschwindigkeit zu ändern, um eine Prognose ihrer zukünftigen Aktionen zu erschweren. Sie drehten weder nach rechts oder links ab, sondern hielten voll drauf.
    »Sie müssen uns doch gesehen haben«, murmelte Stassel.
    »Daran besteht kein Zweifel«, erwiderte STELLVERTRETER auf seinem Computermonitor.
    »Wieso präsentieren sie sich dann wie Enten auf einem Schießstand?«
    »Es mutet fürwahr sonderbar an, dass die feindlichen Schiffe auf dem momentanen Kurs bleiben. Wäre es möglich, dass sie mich rammen wollen?«
    »Kaum«, erwiderte Stassel. »Mit größerer Wahrscheinlichkeit werden sie kurz vor einer Kursänderung Gesteinsbrocken auf Ihrem Pfad ausstreuen. Das ist zwar primitiv, aber schwer zu verhindern.«
    »Ich glaube nicht«, sagte STELLVERTRETER. »Die Streuung der einzelnen Partikel wäre zu groß, wenn sie die Brocken aufs Geratewohl ausstreuen. Ein paar kleine Felsen werden SONDE nicht schwer beschädigen.«
    »Vielleicht wissen sie das nicht.«
    »Das wage ich zu bezweifeln, Major Stassel. Die Streuungsgleichungen sind elementar. Wahrscheinlich haben sie Computersimulationen dieses Angriffs durchgeführt.«
    »Ich wünschte, wir hätten das getan«, sagte Stassel. Welchen Zweck auch immer die Pan-Afrikaner mit dieser bizarren Strategie verfolgten, sie wandten sie konsequent an. Indem sie in Linie nebeneinander anflogen, hatten sie die Gewähr, dass mindestens ein Schiff überlebte. Die drohenden Feindseligkeiten würden insgesamt nicht länger als elf Minuten dauern. Dann hätten die überlebenden Pan-Afrikaner den Sperrriegel der UN durchbrochen und nur noch Vakuum zwischen sich und der Sonde.
    Schließlich war das Warten zu Ende und die Schlacht entbrannte.
    Die ersten Geschosse wurden abgefeuert, als die Bernadotte auf Schussweite ihrer schweren Laser heran war. Die starken Strahlen blitzten ein Dutzend Mal oder noch öfter auf. Mikrosekunden später loderte die Darstellung des nächsten panafrikanischen Schiffs kurz mit dem Tausendfachen der normalen Helligkeit auf. Dennoch zeigten die Fernbereichssensoren kaum Anzeichen schwerer Schäden.
    »Das hatte ich befürchtet«, sagte Admiral Liu über die Befehls-Kommunikationsschaltung. »Diese Schiffe müssen über eine dicke Antilaser-Beschichtung verfügen. Setzen Sie Raketen ein. Programmieren Sie die Laser für den Nahkampf.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Stassel und gab gleichzeitig den Befehl in den taktischen Computer ein.
    Ein paar Minuten vergingen, während die beiden Verbände den Abstand verringerten. Dann schienen die Ereignisse sich zu überstürzen. Stassel sah die drei entferntesten feindlichen Schiffe eine Salve auf die Gottmann abfeuern. Der Zerstörer erwiderte das Feuer mit einem Raketenfächer. Winzige Funken bewegten sich zwischen größeren Lichtpunkten und beschleunigten auf mehr als tausend Gravitäten. Eine Reihe tödlicher Blitze zuckte durchs All, als die zwei Formationen aufeinander trafen.
    Dann war die Bernadotte auf Raketenschussweite heran. Stassel spürte, wie bei jedem Abschuss ein Beben durchs Schiff lief. Wieder trat eine lange Pause ein, als die zwei Flotten darauf warteten, dass die Waffen Wirkung zeigten. Bernadottes tödlicher Schwarm wurde mitten im Flug von panafrikanischen Raketen abgefangen. Wieder kam es zu einem kurzen Schlagabtausch zwischen den feindlichen Kräften. Im Gegensatz zum Duell der Gottmann blieb dieser aber nicht folgenlos. Eine Minute später explodierte einer der Angreifer und verschwand.
    Jubel ertönte auf den schiffsinternen KommunikationsSchaltungen und erstarb schnell wieder. Die Geräusche der Raketenabschüsse verdichteten sich zu einem Dauerton, als die Bernadotte die Verteidigung des Feinds aufzubrechen versuchte. Große Laser blitzten – im Vakuum des Weltraums jedoch unsichtbar – auf und fingen feindliche Raketen ab, die auf das Flaggschiff der Vereinten Nationen abgeschossen worden waren.
    Sieben Minuten nach Ausbruch der Kampfhandlungen ging ein weiterer Gegner ins Nirwana ein.
    »Die Gottmann «, meldete einer der Techniker an den Detektoren.
    Und dann – wie um seine Worte zu betonen – ereignete sich wieder eine Explosion, weit entfernt von den anderen. Ein paar Sekunden später ertönte die ruhige Stimme des Nachrichtenoffiziers in der Feuerleitzentrale: »Kapitän Parkinson von der Gottmann meldet einen Volltreffer. Luftverlust im ganzen Schiff, ein Quadrant leckgeschlagen, schwere Schäden und

Weitere Kostenlose Bücher