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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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ist, werden wir ihn früh genug wieder eingefangen haben. Und Boswani ist bloß an einer längeren Leine. Wenn die Asgard die Erde erreicht, wird sie von der halben Kriegsflotte der UN empfangen.
    Und nun solltest du besser gehen. Wir haben wenig Zeit, und ich habe noch viel zu tun, bevor wir mit dieser alten Kaffeekanne ins All vorstoßen können.«
    »Ich gehe.« Sie wandte sich zum Gehen und drehte sich dann noch einmal um. »Eric!«
    »Ja?
    »Was auch immer geschieht, vergiss nie, dass ich dich liebe.«
    »Es wird schon nichts geschehen«, sagte er. »Ich liebe dich auch. Und nun zisch ab!«
     
    Zwei Stunden später war die Bernadotte einsatzbereit. Der letzte Shuttle war abgeflogen, die schwer gepanzerten Frachttüren waren geschlossen und verriegelt, und die Besatzung hatte Raumanzüge angelegt und die Stationen besetzt. Alle Abteilungen meldeten »Klar Schiff«.
    In der Feuerleitzentrale wich das durch die Evakuierung verursachte Chaos einer kontrollierten Hektik. Stassel saß im Mittelpunkt konzentrisch angeordneter Konsolenreihen. Sie zeigten Abbildungen der Sonde, der Flotte und des dunklen Weltalls, wo laut STELLVERTRETER der Feind war. Bislang hatte er sich aber noch nicht blicken lassen.
    Stassel schaute flüchtig auf die Panzerglashülle über sich. Offiziell war das die Kommandozentrale, inoffiziell jedoch das »Krähennest«. Eine einzelne, schemenhafte Silhouette war zwischen den Bildschirmen und Schalttafeln zu erkennen, die den Raum ausfüllten. Die Gestalt regte sich und Admirals Lius Stimme drang aus dem Lautsprecher von Stassels Konsole.
    »Leiten Sie den Countdown ein, Major.«
    »Jawohl, Sir.« Stassel aktivierte die Allgemeine Befehls-Kommunikationsschaltung.
    »Achtung. An alle Schiffe und Mannschaften. Bereiten Sie sich auf den Abflug vor. Alle zivilen Schiffe werden sich nach Plan zerstreuen. T minus dreißig Sekunden und abnehmend.«
    Er sah, wie das Chronometer dem Moment der Entscheidung entgegenblinkte. »… fünf … vier … drei … zwei … eins. Ausführung!«
    Gleichzeitig mit diesen Worten ertönte ein dumpfes Brüllen auf dem unteren Deck, und eine sanfte Hand drückte ihn in die Sitzkissen. Stassel schaltete auf Außenansicht. Der Gottmann , die neben dem Fusionsraumschiff stand, war plötzlich ein Schweif aus blauweißem Feuer gewachsen, und die zwei Kriegsschiffe verließen die Parkbahnen.
    »Beginnen Sie mit der programmierten Aufstellung, Major.«
    Stassel erteilte den Befehl, und der Zerstörer entfernte sich von der Bernadotte . Hinter ihnen loderten weitere blaue Sterne auf, als die Schiffe der Flotte sich verteilten. In weniger als zwanzig Minuten war die Sonde allein im All.
    Stassel selbst traf die letzten Gefechtsvorbereitungen. Die Waffen mussten scharfgemacht und die Stromkreise geprüft werden. Er arbeitete gerade die entsprechenden Checklisten ab, als seine Konsole summte. Er legte eine Pause ein und nahm den Anruf an. Ellie Crocker schaute ihn auf dem Bildschirm besorgt an.
    »Was gibt es, Leutnant?«
    Sie zögerte, fühlte sich offensichtlich unbehaglich. »Haben Sie Brea Gallagher gebeten, an Bord zu bleiben?«
    » Teufel, nein !« Als ihm schließlich der wahrscheinliche Grund für die Frage ins Bewusstsein drang, bekam er schier Magenkrämpfe. »Sie ist noch hier?«
    Ellie nickte. »Ja, ist vor fünf Minuten in der Notfall-Kontrolle aufgetaucht. Sie behauptet, dass Sie sie dorthin abkommandiert hätten.«
    »Lassen Sie sie herbringen«, stieß Stassel zwischen den Zähnen hervor.
    Eine Minute später registrierte Stassel einen Tumult hinter sich. Er drehte sich auf dem Sitz und sah Brea Gallagher, die von zwei Marine-Wachen flankiert wurde. Das Trio nahm Haltung an, wobei die Stiefel-Spikes sie am Deck festhielten. Alle drei waren in Raumanzügen und hatten die Helme unter den Arm geklemmt. Einer der Marines hob den Arm in einer Geste vor die Brust, die einem militärischen Gruß – soweit er in einem Raumanzug überhaupt möglich war – am nächsten kam. Stassel erwiderte den Gruß, ließ die Marines wegtreten und wandte sich Brea mit einem grimmigen Gesichtsausdruck zu.
    »Hatte ich dir nicht befohlen, abzureisen?«
    Brea strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Das hast du.«
    »Was zum Teufel tust du dann noch hier?«
    »Ich wollte abreisen, Eric. Ehrlich. Aber ich konnte es einfach nicht.«
    »Wieso nicht, zum Teufel?«
    »Ich weiß nicht recht. Vor allem wohl deshalb, weil ich mich schuldig fühlte. Die Vorstellung, dass ihr hier euer

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