Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
wanderte unwillkürlich zum Imitat des Speicherkristalls, das sie um den Hals trug und nickte.
    »Ich dachte, dass wir es heute ruhig angehen lassen und in der Stadt bleiben … das heißt, wenn Sie nicht lieber mit Kaplan Ibanez und Ihrem Vater noch eine Kathedrale besichtigen möchten.«
    Terra massierte sich die Schläfen und schüttelte den Kopf. »Ich kann wirklich keine Kathedralen mehr sehen. Die Datenbanken wären schön.«
    »Dann werde ich die Tour gleich nach dem Frühstück arrangieren.«
     
    Die Datenbanken von San Francisco waren auf einem der Hügel gelegen, die die Stadt und ihre Bucht überblickten. Sie befanden sich in einer sechsstöckigen Flachpyramide, die größere Ähnlichkeit mit einer Festung als mit einer Bibliothek hatte. Terra äußerte diese Einschätzung, als ihr Automatik-Taxi lautlos durch den grünen regennassen Park glitt, der das weiße Gebäude umgab.
    Mischa nickte. »Alle Banken wurden dafür ausgelegt, im Fall eines Kriegs oder von Unruhen verteidigt zu werden. Sie stellen den wichtigsten Aktivposten unserer Zivilisation dar, und den gilt es zu schützen.«
    »Wie viele gibt es insgesamt?«
    »Nach der letzten Zählung einhundertzwölf, wobei im nächsten Jahr noch zwei weitere in Betrieb genommen werden sollen.«
    »Warum so viele?«
    »Redundanz, natürlich. Wir können doch nicht zulassen, dass ein Verrückter unser einziges Depot fortgeschrittener wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Luft jagt, oder?«
    »Nein, vermutlich nicht.«
    Das Automatik-Taxi steuerte einen Parkplatz an, und sie flitzten durch den Nieselregen in den Schutz eines überdachten Wegs. Am Ende des Wegs stießen sie auf einen langen schrägen Tunnel, der offensichtlich als ein Engpass im Fall eines Angriffs dienen sollte. Sie gingen die Rampe hinunter und betraten den Innenhof am anderen Ende. Das Atrium war mit Glas überdacht und mit tropischen Pflanzen angefüllt. In der Mitte war ein Informationsstand. Mischa meldete sie an und wurde zu einem Lift dirigiert, der sie zur höchsten Etage brachte. Dort angelangt, folgten sie Schildern zum Büro des Hauptarchivars.
    »Sie können hineingehen, Bürgerin«, sagte die Sekretärin des Archivars, nachdem Mischa sich vorgestellt hatte. »Er erwartet Sie bereits.«
    Phillip Gascoyne empfing sie auf halber Strecke zwischen Schreibtisch und Tür und schüttelte ihnen die Hände, als Mischa sich und Terra vorstellte.
    »Es ist mir ein Vergnügen, meine Damen. Ich verfolge die Nachrichten über unsere Besucher von Procyon mit größtem Interesse. Eine große Leistung, die Ihre Leute vollbracht haben, Miss Braedon. Fürwahr eine große Leistung! Bitte setzen Sie sich doch? Kaffee? Tee?«
    »Nicht für mich, danke«, erwiderte Terra. »Ich habe gerade erst gefrühstückt.«
    »Ich möchte auch nichts«, antwortete Mischa und ließ sich auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch des Archivars nieder.
    Gascoyne nickte und kehrte zu seinem Platz zurück. Er lehnte sich zurück und betrachtete seine Gäste. »Was kann ich also für Sie tun?«
    »Wie ich bereits telefonisch darlegte, Sir, hat Terra den Wunsch geäußert, die Banken zu sehen. Wir haben etwas freie Zeit zur Verfügung; deshalb habe ich vorgeschlagen, die Gelegenheit zu nutzen, da sie vielleicht keine zweite bekommt.«
    Gascoyne richtete seine Aufmerksamkeit auf Terra. »Ich fühle mich geehrt, dass Sie sich für die Filiale San Francisco entschieden haben, Miss Braedon. Ich befürchte jedoch, dass Sie vielleicht enttäuscht werden. Es gibt nämlich nicht allzu viel zu sehen, müssen Sie wissen. Außer unseren Computerarbeitsplätzen befindet sich alles in Katakomben.«
    »Ich verstehe, Sir. Ich würde es trotzdem sehr gern sehen.« Gascoyne zuckte die Achseln. »Na gut, aber sagen Sie nicht, dass ich Sie nicht gewarnt hätte. Wenn ich Sie zu langweilen beginne, sagen Sie einfach Bescheid.«
    Die Besichtigung war umfassend, aber, wie der Archivar schon gesagt hat, nicht besonders aufregend. Er zeigte ihnen eine Reihe kleiner Räume mit modern ausgestatteten Computerarbeitsplätzen, von denen die meisten besetzt waren. Schließlich kamen sie jedoch zu einem leeren Raum. Der Archivar führte sie hinein, bedeutete Terra, sich auf den Stuhl des Operators zu setzen, und gab einen Ermächtigungscode ins Tastenfeld ein, das bündig mit der Oberfläche der Konsole abschloss. Ein Hologramm erschien in den Tiefen des Bildschirms:
    DATENSUCHSYSTEM AKTIVIERT
FORMULIEREN SIE BITTE IHRE SUCHANFRAGE
    Gascoyne räusperte sich

Weitere Kostenlose Bücher