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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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eitler Pfau, dessen Kenntnisse der Astronomie genauso beschränkt waren wie sein Wortschatz, einen Empfang für sie am Regierungssitz gegeben. »Morgen fliegen wir quer über den Kontinent zum Pazifik. Mischa hat versprochen, mir einen Wal zu zeigen.«
    »Klingt aufregend. Hast du auch Bilder vom Museum gemacht?«
    »Ja.« Terra drückte den Knopf, mit dem die im Kommunikator gespeicherten Bilder versendet wurden. Ein kurzes hochfrequentes Wimmern drang aus dem Lautsprecher, dann herrschte Stille. »Irgendwelche Nachrichten für mich?«
    »Ja, ziemlich viele sogar. Chryse Haller hat dich für den nächsten Freitagabend zu einer Dinnerparty auf dem Anwesen eingeladen. Kannst du kommen?«
    »Natürlich«, sagte Terra. »Ich werde Mischa bitten, nach der Walexpedition einen Flug nach Norden für mich zu arrangieren. Kommt sonst noch jemand?«
    »Kaplan Ibanez hat abgesagt. Er sagt, er habe eine Audienz bei Seiner Heiligkeit. Dafür werden dein Vater und Gelehrter Price dort sein.«
    »Ich freue mich schon, sie zu sehen. Sag Vater, dass ich ihn schrecklich vermisse und dass ich ihn liebe.«
    »Wird gemacht. Ich werde dich morgen anrufen. Mach ein schönes Foto von einem Wal. PROM aus.«
    »Ich werde es versuchen. Terra aus.«

43
     
    Die Sonne stand hoch an einem wolkenlosen Himmel, als das Flugauto auf der Landebahn von Moose Hill aufsetzte. Chryse Haller sah, wie das der Gemeinschaft gehörende Flugzeug vor dem kleinen Privatterminal ausrollte. Wenig später ebbte das Wimmern der Motoren bis zur Unhörbarkeit ab, und eine Tür wurde aufgestoßen.
    Eine aufgeregte Terra Braedon hüpfte die Stufen der Flugzeugtreppe herunter und lief mit ausgestreckten Armen über die Rollbahn zu der Stelle, wo Chryse sie erwartete. Sie umarmten sich für einen Moment innig und dann führte Chryse ihren jungen Gast zum Catamount , der für die Fahrt zum Haupthaus bereitstand.
    Vom Landefeld zum Haupthaus waren es zwei Kilometer über einen Feldweg. Chryse ließ das große Fahrzeug gemächlich dahingleiten und betätigte sich als Fremdenführerin für ihren erstmaligen Besucher. Moose Hill war in den Ausläufern einer kleinen Bergkette angelegt worden. Jeder Teil des Anwesens – Haupthaus, Personalquartiere, Wartung und Instandhaltung, Fuhrpark, Stall und Flugplatz – befand sich in der Mitte einer separaten Lichtung außer Sicht der anderen Bereiche.
    Das Hauptgebäude war im Stil der Glas- und Steinhäuser errichtet, die im zweiundzwanzigsten Jahrhundert populär gewesen waren. Daneben – etwas fehl am Platz wirkend – war eine große aufblasbare, wie ein Zirkuszelt gestreifte Kuppel. Chryse fuhr mit dem Catamount einen breiten Kiesweg hinauf und parkte ihn dann am Vordereingang des massiven Hauses. Sie wandte sich an Terra, die auf die Kuppel starrte.
    »Hässlich, nicht? Vater hat sie mit dem Helikopter für das Bankett heute Abend einfliegen lassen. Sonst wäre der Platz für alle Gäste knapp geworden.«
    »Ist Ihr Vater auch hier?«
    Chryse schüttelte den Kopf. »Er ist noch in der Zentrale in Toronto. Er wird am späten Nachmittag ankommen.«
    Chryse führte Terra die Vordertreppe hinauf und in ein Gästezimmer im ersten Stock. Es war wie eine Blockhütte aus der kanadischen Pionierzeit eingerichtet, aber die Wandtäfelung aus halbierten Bohlen vermochte kaum über die Luxusausstattung hinwegzutäuschen. Chryse wies sie in die Technik ein – vom regulierbaren Schlaf-Feld bis zur Massagefunktion der Badewanne – und ließ dann den Wandschrank auffahren. Mit einem leisen Surren öffnete sich die Schranktür. Das Verließ offenbarte vierzehn Abendkleider. Terra verschlug es beim Anblick der Kollektion die Sprache.
    »Unterwäsche und alle Accessoires finden Sie in der Ankleide neben dem Schlaf-Feld«, sagte Chryse.
    Terra hörte sie gar nicht. Sie öffnete die Naht eines versiegelten Kleiderüberzugs und zog ein edel schimmerndes lavendelfarbenes Abendkleid heraus. Staunend hielt sie den weichen Stoff vor sich und posierte vor dem Ganzkörperspiegel. »Das ist wirklich zu viel des Guten, Chryse!«
    »Unsinn. Sie waren so freundlich, mir Ihren Schiffsanzug zu leihen, als ich ihn brauchte. Ich möchte mich nur für den Gefallen revanchieren. Wollen Sie es anprobieren?«
    Terra hielt das Kleid auf Armlänge und inspizierte es in seiner ganzen Detailfülle. »Ich bin nicht mal sicher, ob ich damit überhaupt zurechtkomme.«
    »Ich helfe Ihnen, wenn Sie wollen.«
    Terra errötete leicht, war zu Chryses Überraschung aber

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