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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Sternenantriebs-Abteilung unten war aus. Ein paar Besatzungsmitglieder schwärmten zwischen den dicht beieinander stehenden Maschinen aus und suchten nach ihren Kameraden, die das Pech gehabt hatten, voll von der Druckwelle der Explosion erfasst worden zu sein.
    »Ihr beide!«, rief Braedon.
    Zwei Ingenieure schauten mit rußgeschwärzten und entsetzten Gesichtern zu ihm auf.
    »Gelehrter Price und der Chief sind verwundet. Helfen Sie mir, sie zur Krankenstation zu bringen!«
     
    In der Messe hatte Colin Williams gerade eine Frage aus dem Publikum beantwortet, als PROM den Notausbruch meldete. Ein paar Besatzungsmitglieder wechselten besorgte Blicke und dann erschütterte ein gedämpftes Bum die Abteilung. Williams sah verblüfft, wie die hintere Reihe seines Publikums in die Luft sprang, als ob sie auf einer unsichtbaren Welle ritt, und dann auf dem Deck aufschlug. Im nächsten Moment hatte die Welle die Messe durchquert und nichts ahnende Opfer mitgerissen. Als sie die Bühne selbst erreichte, wurde Williams angehoben, als ob die künstliche Schwerkraft sich umgekehrt hätte. Dann kehrte das Spiel sich wieder um, und er schlug aus anderthalb Metern Höhe auf dem Deck auf, wo er das Bewusstsein verlor.
    Terra Braedon lag noch dort, wo sie hingefallen war. Für einen Moment war ihr die Luft aus der Lunge gepresst worden. Um sie herum schwebten Leute vom Deck empor. Dann spürte sie, wie sie selbst auch aufstieg und sich in der Luft drehte, ohne aber irgendetwas dagegen tun zu können. Der Versuch, wieder Luft in die Lunge zu pumpen, beanspruchte ihre ganze Energie. Gleichzeitig mit dem ersten Atemzug spürte sie, wie starke Hände sie aufs Deck zurückzogen. Ein besorgtes Gesicht erschien plötzlich in ihrem verschwommenen Blickfeld.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Jim Davidson.
    Nach ein paar Versuchen gelang ihr ein Nicken. »Was ist überhaupt passiert?«
    »Was auch immer es war, es hat nichts Gutes zu bedeuten«, sagte er und schaute sich nervös um.
    Terra brachte sich mühsam in eine aufrechte Position, wobei sie sich am Messetisch festhielt und überblickte den Schaden. Die Messe war ein einziges Chaos. Teller, Töpfe, Pfannen und sonstige Küchenutensilien quollen aus der offenen Küchentür. Soweit der Blick reichte, drifteten Leute hilflos umher und hielten sich lädierte Köpfe, Arme, Beine oder Hüften. Ihre Schreie hallten von den Wänden wider – der Lärm war ohrenbetäubend. Ein Dutzend Leute schienen bewusstlos zu sein. Hier und da versuchten nur leicht Verletzte den anderen Verwundeten zu helfen. Die Deckenbeleuchtung war ausgefallen und die Notbeleuchtung die einzige Lichtquelle.
    »Hast du dir etwas gebrochen?«, fragte Davidson und tastete Terras Arme und Beine behutsam ab.
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann lass uns von hier verschwinden!«
    »Das geht nicht«, widersprach sie. »Jemand muss doch den Verwundeten helfen.«
    »Lass sie. Andere können sie zur Krankenstation bringen. Im Moment ist das Wichtigste, herauszufinden, was mit dem Schiff passiert ist.«
    Sie folgte ihm widerwillig zum Eingang der Messe und in den Gang. Die Korridore waren mit Leuten angefüllt, von denen manche zielstrebig zu ihren Stationen eilten, während andere bloß bewegliche Hindernisse waren. Davidson ignorierte sie alle und bahnte sich entschlossen einen Weg zur Brücke.
    Bei dem ganzen Chaos in den Gängen brauchten sie fast zehn Minuten, um bis zum Beta-Deck und dem Hauptgang vorzudringen, der zur Brücke führte. Aus irgendeinem Grund war das Beta-Deck fast verlassen. Als sie gerade aus einem Nottreppenhaus kamen, entdeckte Terra eine vertraute Gestalt, die den trübe beleuchteten Gang entlangwankte.
    »Vater!«
    Braedon drehte sich bei ihrem Anruf um, und als er den Schreihals identifizierte, stahl sich ein schiefes Grinsen auf sein besorgtes Gesicht. »Gott sei Dank ist dir nichts passiert!«
    »Du bist verletzt!«, rief sie.
    »Nicht schlimm«, sagte er. »Was ist mit dir?«
    »Ach, ein paar Quetschungen und Prellungen und tierische Kopfschmerzen! Nichts, was eine kleine Auszeit nicht heilen würde.«
    »Und Sie, Jim?«, fragte Braedon Davidson.
    »Ich bin in Ordnung, Sir. Was ist überhaupt geschehen?«
    Braedon berichtete kurz von der Explosion in der Sternenantriebs-Abteilung. »Sie scheint die Beleuchtung, künstliche Schwerkraft und Gott weiß was sonst noch lahm gelegt zu haben. Hat einer von euch etwas von PROM gehört?«
    Terra wurde sich plötzlich bewusst, was sie während der beschwerlichen

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