Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
bewohnte Region des Systems überfliegen, während die Promise seitwärts manövriert und sich an der Peripherie hält. Auf der anderen Seite wird die Promise sich wieder mit dem Boot treffen und es an Bord nehmen. Danach studieren wir die Daten und arbeiten einen Plan für die Kontaktaufnahme aus.«
    »Was veranlasst Sie zu der Annahme, dass das Boot lang genug überleben wird, um den Treffpunkt zu erreichen?«
    »Wir räumen ein, dass es ein Risiko ist«, erwiderte Chryse, »aber eins, das es einzugehen wert ist. PROM hat die Orbitalmechanik analysiert und ermittelt, dass es praktisch unmöglich ist, ein Boot abzufangen, das mit neunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit im spitzen Winkel zur Ekliptik fliegt.«
    »Hat einer von Ihnen vielleicht auch daran gedacht, dass sie gar nicht erst versuchen werden, das Boot abzufangen? Sondern es möglicherweise gleich abschießen.«
    »Ein gewichtiger Einwand«, sagte Corzan Biderman.
    Braedon streifte den Technologen mit einem grimmigen Blick und wandte sich wieder an Chryse: »An welches Boot hatten Sie dabei gedacht?«
    »Die Sirenengesang . Sie hat die größte Frachtkapazität.«
    »Und die Besatzung?«
    »Ich selbst, ein Pilot und noch jemand, der mit der Ausrüstung hilft.«
    »Sie?«
    »Es war meine Idee; also sollte ich auch diejenige sein, die sie umsetzt.«
    Braedon kaute auf der Unterlippe und dachte über Chryses Plan nach. Die Idee schien gut. Das Boot, das nach dem Ausbruch mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Promise fliegen würde, wäre in den paar Stunden, die es für die Durchquerung des Zielsystems brauchte, praktisch nicht zu fassen. Beim Durchqueren des Herzens des Systems wäre es in der Lage, die außerirdische Zivilisation aus der Nähe zu beobachten. Solche Beobachtungen konnten sich später noch als unschätzbar wertvoll erweisen. Allerdings gab es beim Umgang mit Außerirdischen keine Sicherheiten. Wer auch immer das Zielsystem bewohnte – Sternenreisende oder eine andere Rasse FTL-fähiger Außerirdischer -, vielleicht wäre es ein Kinderspiel für sie, das freche Scoutboot abzufangen. Oder sie zerstörten es gleich. Und trotz aller Bemühungen um Objektivität stahl sich immer wieder ein Gedanke in Braedons Bewusstsein:
    Die Sirenengesang war Terras Boot!
    »Ausbruch!«
    »Gib mir eine Übersicht, sobald der Strahlungssturm abflaut«, sagte Braedon. Oben wurden die Strahlungsschirme geschlossen. Um ihn herum herrschte hektische Aktivität auf der Brücke.
    »Wird gemacht, Robert.« Drei Minuten später erhellte sich Braedons Bildschirm, und die Schilde glitten wieder in ihren Führungen zurück. Das Bild über ihm war im Wesentlichen das gleiche wie bei der Annäherung der Promise an Schutzstätte - ein blau verschobener Stern und ein relativistisch verzerrtes Universum. Nur dass der Monitor nun einen kleinen orangeweißen Stern vor einem schwarzen Hintergrund zeigte.
    »Schon irgendwelche Planeten erkannt?«, fragte er nach etwa einer Minute. Als Antwort auf seine Frage wurde der Stern auf dem Bildschirm durch eine schematische Abbildung mit sechs kleinen Punkten ersetzt, die besagten Stern umkreisten.
    »Ich erkenne zwei Gasriesen der Jupiterklasse, zwei kleinere Gasplaneten von der Größe des Neptun und noch zwei kleinere Gesteinskugeln in der Nähe. Zweifellos gibt es aber noch mehr, die ich nur noch nicht registriert habe.«
    »Was ist mit Energieemissionen?«
    »Nichts entdeckt bisher, Robert.«
    »Gar nichts?«
    »Ich taste die planetarischen Körper der Reihe nach ab. Bislang habe ich weder elektromagnetische Strahlung noch Neutrinoemissionen entdeckt. Vielleicht suche ich aber auch nur an den falschen Stellen.«
    »Such weiter; sie müssen dort sein.«
    Zehn Minuten später hatte PROM ein paar beunruhigende Nachrichten. »Der erste Himmelsscan ist beendet, Robert. Ich vermag nicht die üblichen Anzeichen einer fortgeschrittenen Zivilisation zu finden. Falls sie hier sind, verwenden sie weder Wechselstrom noch das breite Spektrum der Radiowellen. Wenn sie kommunizieren, dann mit eng gebündelten Laserstrahlen oder etwas Ähnlichem. Ebenso wenig gibt es Antriebsfeuer von mit Massekonvertern angetriebenen Raumfahrzeugen, Gravitationswellen von Gravitationsgeneratoren oder Neutrinoemissionen durch Energiequellen auf der Basis von Kernfusion oder Kernspaltung.«
    »Wäre es eventuell möglich, sie sind uns so weit voraus, dass wir ihre Emissionen überhaupt nicht erkennen?«
    »Das wäre durchaus möglich. Jedoch vermag ich auch keine

Weitere Kostenlose Bücher