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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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viertägiger gründlicher Beobachtung von den Ausläufern dieses Systems und nach achtstündiger Überprüfung der Daten des Scoutboots noch immer nicht zu bestätigen, dass es irgendwelche Bewohner gibt. Es hat sich bei unserer Ankunft kein Äquivalent einer Raumwacht blicken lassen. Genauso wenig haben wir die für eine technologisch fortgeschrittene Zivilisation einschlägigen Strahlungs-Emissionen zu entdecken vermocht. Wenn wir nicht wüssten, dass im Lauf der letzten vierzig Jahre anscheinend mehr als zweitausend Sternenschiffe dieses System verlassen haben, könnte man glauben, dass es unbewohnt sei.«
    »Wäre es möglich, dass sie sich vor uns verstecken?«, rief jemand aus dem hinteren Bereich der Messe.
    Williams schüttelte den Kopf. »Höchst unwahrscheinlich. Es hat einen halben Tag gedauert, bis die Photonen und Partikel unserer Signatur das innere System erreichten. Selbst wenn sie in dem Moment, als sie uns entdeckten, die ganze Industrie heruntergefahren hätten, hätten wir trotzdem einen ganzen Tag gehabt, um ihre Fähigkeiten zu ermitteln.«
    »Was, wenn diese Fähigkeiten die unseren so übersteigen, dass wir die Emissionen nicht als solche identifizieren?«, fragte einer der Solarier-Wissenschaftler in der dritten Reihe.
    »Nun, das wäre möglich«, pflichtete Williams ihm bei. Trotz der Worte war sein Ton jedoch zweifelnd. »Wer weiß schon, welche wissenschaftlichen Grundsätze noch der Entdeckung harren? Obwohl es wie gesagt möglich wäre, muss ich Ihnen sagen, dass ich absolut nicht daran glaube. Eine der Maximen der Wissenschaft ist, dass es bestimmte universale Konstanten gibt. Zum Beispiel werden beim Verschmelzungsprozess von Wasserstoff zu Helium Neutrinos emittiert. Das ist immer der Fall, ob es nun im tiefsten Innern eines Sterns oder in einem Massewandler geschieht. Wenn wir keine künstlichen Neutrinoemissionen in diesem System entdecken, ist die Annahme plausibler, dass keine Massewandler in Betrieb sind als dass die Bewohner einen Weg gefunden haben, Neutrinoemissionen im Fusionsprozess zu unterdrücken.«
    »Und wie soll es nun weitergehen?«, fragte jemand nervös.
    Braedon trat hinter das Podium und fing sofort mit seinen Ausführungen an. »Wegen der fehlenden harten Fakten bezüglich der Eingeborenen habe ich entschieden, mit dem Schiff ins System einzufliegen und Nachforschungen anzustellen. Ich gehe nur ungern blind dort hinein, aber ich sehe keine Alternative. Ich werde Sie über den Fortschritt per Durchsage auf dem Laufenden halten. Gibt es irgendwelche Fragen? Wenn nicht, ist diese Besprechung beendet. Die Scout-Piloten bleiben bitte noch für ein paar Minuten!«
     
    » Procyon’s Promise an Sirenengesang .«
    Terra Braedon, die in einem plumpen armierten Raumanzug steckte, schaute auf den dunkelblauen Planeten, der inmitten eines spärlichen Sternenfelds auf dem Monitor des Scoutboots abgebildet wurde. Außerdem machte der Monitor Angaben bezüglich Entfernung und Geschwindigkeit und glich die tatsächliche Position des Boots mit dem errechneten Flugplan ab. Beim Anruf des Controllers an Bord der fernen Promise drückte Terra die Taste für den Langstrecken-Kommunikationskanal.
    » Sirenengesang . Sprechen Sie, Promise .«
    »Weniger als zwanzig Minuten bis zum Orbit, Terra. Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?«
    »Negativ. Wir nähern uns gerade auf maximale Reichweite des Suchradars. In Bereitschaft bleiben.«
    Terra wandte sich ihrem Kopiloten zu und grinste. »Sie werden anscheinend nervös. Ruf mal achtern in der Kabine an und frag nach, ob es irgendetwas gibt, das sie uns verheimlichen.«
    »In Ordnung«, sagte Jim Davidson. Wie Terra trug auch er einen Raumanzug. Jetzt, da die beiden die Raumanzüge angelegt hatten, war die Kabine noch beengter als sonst. Terra hörte das Klicken, mit dem signalisiert wurde, dass er auf einen anderen Kanal umgeschaltet hatte und privat mit den Technikern in der hinteren Kabine der Sirenengesang sprach. Die drei Leute waren zwischen die verschiedenen Computer und Instrumente gequetscht, die den Datenstrom von den Instrumenten an der Hülle verarbeiteten.
    Nach einer halben Minute war Davidson wieder auf der Hauptschaltung. »Techniker Ramirez meldet, dass du die Daten so schnell wie möglich bekommst – versprochen . Er hat sich zwar etwas blumiger ausgedrückt, aber das war der Tenor seiner Aussage.«
    »Verstanden.« Es war dem Controller anzuhören, dass auch er den Druck von oben spürte. Terra lächelte. Sie nahm an,

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